Kinderbücher für die Ferien: „Das springende Haus. Einmal Hollywood und zurück“ – Marikka Pfeiffer
Gerade bei der Urlaubsplanung fragt man sich oft, wie man wohl am besten an den Urlaubsort reisen soll. Mit dem Flugzeug verschlechtert man die Ökobilanz enorm, mit der Bahn weiß man nicht, wann man überhaupt ankommt und mit dem Auto steht man ewig im Stau. Wie wäre es denn als Alternative mit einem Haus, das an einen beliebigen Ort springen kann? Klingt cool, oder? Es kann aber auch Probleme mit sich bringen und für Abenteuer sorgen. Auf jeden Fall ist „Das springende Haus. Einmal Hollywood und zurück“ von Marikka Pfeiffer ein wunderbarer Reihenauftakt und macht Lust auf die weiteren Bände.
Die neue Nachbarschaft
Lonni ist langweilig, seit sie vor Kurzem mit ihren Eltern an den Stadtrand gezogen ist, weil anscheinend nirgendwo Kinder wohnen. Doch eines Tages trifft sie auf einem augenscheinlich verlassenen Grundstück Nick – und Sekunden später erscheint aus dem Nichts ein Haus auf dem Rasen. Nicks Familie, die etwas anders als andere erscheint, hält sie für seine Freundin und begrüßt sie freundlich. Sie darf sich im Haus umsehen, das voller kurioser Gegenstände ist.
Das springende Haus
Plötzlich fängt dieses an zu ruckeln und wackeln – und steht auf einmal an einem anderen Ort – mitten auf einem hohen Baum und wird von einer Giraffe beschnuppert. Nicks Familie bleibt gelassen und sagt nur, dass das häufiger mal passiert. Der Aufenthalt auf dem Baum ist nur von kurzer Dauer, bald springt das Haus zurück und steht wieder auf dem Grundstück.
Lonni ist unglaublich aufgeregt und bestürmt alle sofort mit ihren Fragen. Nick erklärt ihr, dass das Haus einen Akku hat und von seinem Opa entworfen wurde, damit die Großeltern damit auf Forschungsreise gehen können. Doch es scheint kaputt zu sein, springt, wann und wohin es will und Opa, der einzige, der es reparieren kann, ist spurlos verschwunden. Wie gut, dass Lonni zufällig einen Brief des Opas findet, der nur an Nick adressiert ist.
Das Präriehuhn
Lonni und Nick wollen gleich in Ruhe den Brief öffnen, doch kommen sie noch nicht dazu, denn Lonni soll erstmal der miesepetrigen Nachbarin, die Nicks Familie überhaupt nicht mag, beim Marmeladenverkauf auf dem Sommerfest helfen. Doch auch das geht gründlich schief, weil Nicks ausgebrochene Präriehuhn sich über die Marmelade hermacht und alles verwüstet. Doch der Tag endete für Lonni trotzdem großartig, denn das Huhn darf von nun an bei ihr im Garten wohnen und Nick verspricht, ihr beim nächsten Haussprung Bescheid zu sagen.
Opas Brief
Endlich haben Lonni und Nick Zeit, den Brief zu lesen, aber wesentlich schlauer sind sie doch nicht, denn Opa hat ihnen ein Rätsel aufgegeben, dir vier Oktogone zu finden. Sie machen sich auf die Suche nach vier Achtecken und starten im geheimen Arbeitszimmer der Großeltern. Doch bevor sie weiter suchen können, springt das Haus wieder, zum Leidwesen von Nick.
Hollywood
Dieses Mal landen sie an einem Piraten- Filmset in Los Angeles, leider ziemlich sichtbar für andere, so dass sie erwischt werden. Mit Lonnis Hilfe und einer guten Idee schaffen sie so gerade die Rückkehr. Als Dank dafür bekommt Lonni von der Familie das letzte Springometer geschenkt, so dass sie keinen Sprung des Hauses mehr verpasst. Nick und sie schaffen es, das Rätsel des ersten Oktogonen zu lösen und der Tag endet mit einem schönen Nachbarschaftstreffen zwischen Nicks und Lonnis Familie. Ihr Plan für die Ferien steht fest: Opas Rätsel weiter lösen und die Großeltern finden.
Fazit
Und hat das erste Buch der Reihe „Das springende Haus“ sehr gut gefallen. Die Charaktere sind sehr sympathisch und auch ganz unterschiedlich in ihren Interessen und in ihrem Können, so dass sich sicherlich jede/r irgendwie darin wieder findet. Die Idee mit dem springende Haus fanden wir witzig und spannend, wobei mir hier besonders gut gefallen hat, dass dabei keine großen magischen Fähigkeiten eine Rolle spielen, sondern technische Fähigkeiten und Erfindergeist. Auch dass die Familie etwas chaotisch ist und die sehr spießig und neugierige Nachbarin sich über sie ärgert, macht die Geschichte sehr unterhaltsam. Am Anfang hat mich etwas gewundert, dass die Familie Lonni doch sehr rasch in alles eingeweiht hat, aber das störte mich dann beim Weiterlesen auch nicht weiter. Auch wenn im Titel „Hollywood“ steht, ist das nur ein kleiner Bereich des Buches, also nicht davon beirren lassen. 😉 Die s/w-Illustrationen von Cathy Ionescu ergänzen die schöne Geschichte gut. Für Vorschulkinder zum Vorlesen und für geübtere Leser/innen zum selber Lesen ist das Buch auf jeden Fall eine sehr schöne Ferienlektüre.
Marikka Pfeiffer, Cathy Ionescu (Illustration), Das springende Haus. Einmal Hollywood und zurück, Rowohlt Rotfuchs Verlag.