„Der Stampfosaurus“ -Rachel Bright, Chris Chatterton
Manchmal fängt der Tag schon blöd an. Alles scheint schief zu laufen, man wird genervt und die Laune sinkt und sinkt. Dann fühlt man sich einfach nur elend und möchte laut schreien und gegen etwas treten. Solche Situationen kennen viele Kinder (und natürlich auch Erwachsene). Genau dies erlebt auch „Der Stampfosaurus“ im neuen Buch von Rachel Bright und Chris Chatterton.
Der kleine Dinosaurier wacht an einem sonnigen Morgen auf und kann sich noch an einen wundervollen Traum erinnern. Als er gerade aufgestanden ist, wirft sein kleiner Bruder ein Kissen nach ihm, so dass er stürzt. Ersetzt zur Verfolgung an und stolpert zu allem Überfluss noch, so dass nun auch noch sein Fuß schmerzt. Am Frühstückstisch erfährt er, dass es etwas gibt, das er nicht gerne mag. Das alles ist zu viel. Kleine Wolken schießen aus seinen Nüstern, er schimpft, brüllt und stampft vor sich hin. Der kleine Drache weiß, dass dies falsch war, aber er muss es einfach tun, weil er sich gerade so schlecht fühlt.
Nachdem er sich ausgebrüllt hat, setzt er sich erschöpft auf einen Stein und wird von einem kleinen Flugdino angesprochen. Er rät ihm, dass man in solchen Situationen am besten tief durchatmet und die ganze Situation versucht, etwas aus der Ferne zu betrachten. So macht es der kleine Dino nun und lässt die Situationen des Vormittages Revue passieren. Sein Bruder war eigentlich gar nicht so schlimm und das Frühstück auch nicht so, dass man schreien musste. Danach hat er den großen Wunsch, sich zu entschuldigen, auch, weil er den anderen mit seiner Wut Angst gemacht hat. Auch seine Mama bittet er um Entschuldigung, die auch noch einen Tipp für ihn hat: tief Luft holen, das Herz öffnen, und schon sieht alles anders aus.
Wie von Chris Chatterton gewohnt, sind die Illustrationen wieder absolut herzallerliebst. Ein niedlicher Dino, dessen Stimmung anhand der Mimik gut zu erkennen ist, tolle Farbauswahl und keine Überfrachtung mit zu vielen Details, so dass auch schon was für kleine Leser*innen ist. Die Geschichte ist mitten aus dem Alltag vieler Familien gegriffen – aber die wirkliche Umsetzung der hier gegebenen Ratschläge wird manchmal schwierig sein. Durchatmen und die Situation von außen betrachten – das hilft natürlich, aber wird vor allem vielen Kleinkindern noch sehr schwer fallen. Der Wutanfall wird als „falsch“ beschrieben, wobei gleichzeitig deutlich gemacht wird, dass dies seine einzige Hilfe in dem Moment war. Hier sehe ich es eher so, dass die Wut raus muss, wenn sie da ist und daran nichts Falsches sein kann (wenn keinem anderen geschadet wird). Man muss natürlich lernen, damit umzugehen, aber bis dahin ist es oft ein langer Weg. Um das Thema „Wut“ grundsätzlich zu thematisieren, ist das Buch aber dennoch gut geeignet.