„Lua Luftwurzel. Silberelfen fängt man nicht“

„Lua Luftwurzel. Silberelfen fängt man nicht“

Dezember 19, 2024 0 Von Maike

Ihr hattet euch dringend Buchtipps für Vorlesebücher gewünscht, die schon einiges an Text, aber auch noch viele farbige Illustrationen haben. Also dann: hier ist „Lua Luftwurzel. Silberelfen fängt man nicht“ von Christoph Minnameier und Daniel Napp. Traumhaft schön illustriert, mit farbigen Illustrationen auf fast jeder Doppelseite und einer spannenden und sehr kurzweiligen Geschichte – das passt für Kinder ab 5 Jahren.

Waldelfe Lua ist sehr zufrieden mit ihrem Leben. Sie liebt es, durch den Wald zu fliegen und den Tieren dort zu helfen. Eines Tages fliegt sie einem Vogel zur Hilfe, der in einem kleinen Käfig auf der Terrasse einer Menschenhütte sitzt und anscheinend nicht hinaus kann. Gerade als die kleine Elfe hineinfliegt, schließt sich hinter ihr die Tür. Die Hütte gehörte der Fabelwesenhändlerin Malicia, die schon länger keinen guten Fang mehr hatte und so auch keine dressierten Wesen an ihre Kunden verkaufen konnte. Die Hexe freut sich sehr, eine so seltene Silberelfe gefangen zu haben, auch wenn in ihrem schlauen Buch steht, dass man diese sehr schlecht abrichten kann.

Lua ist natürlich erbost darüber, in einem Gefängnis zu stecken. Der Gnom im Käfig neben ihr findet seinen Wohnort gar nicht so schlecht, aber die Elfe plant sogleich ihre Flucht. Als sie Putzarbeiten für die Hexe erledigen soll, gelingt es ihr, aus dem Haus zu entkommen. Sie hatte nicht mit der Verfolgung durch den Hexenbesen gerechnet, der sie so in die Enge treibt, dass sie keine Chance auf ein Entkommen hat. Lua hat nun eine Idee: Sie schnappt sich einen alten Stiefel, der im Wald lag, nimmt ihn mit zurück in die Hexenhütte und tut so, als habe sie nur dem Befehl folgend draußen aufräumen wollen. Nun muss ein neuer Plan her, doch das ist gar nicht so einfach!

Man liest die Geschichte zum einen aus der Sicht der Elfe, zum anderen aus der Sicht der Hexe, immer abwechselnd von Kapitel zu Kapitel. Die Hexe hält Fabelwesen zunächst für weniger intelligent und findet es in Ordnung, sie zum Nutzen der Menschen abzurichten (Wesen zu versteinern ist für sie aber, im Gegensatz zu anderen, nicht ok!). Sie meint es gar nicht mit allzu schlechter Absicht, sondern muss einfach schauen, wie sie ihren Lebensunterhalt finanziert, um nicht jeden Tag nur dünne Suppe zu essen. Da kommt Lua gerade recht! Im Laufe der Geschichte wandelt sich ihre Einstellung aber, auch durch den gemeinsamen Einsatz gegen einen fiesen Zauberer. Am Ende sind sie Freude und leben gleichberechtigt zusammen. Ein wundervolles Vorlesebuch mit viel Charme, Witz und besonderen Illustrationen!

Christoph Minnameier, Daniel Napp, Lua Luftwurzel. Silberelfen fängt man nicht, Beltz & Gelberg 2024.

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