Sachbuch für Grundschulkinder: „Darwins große Reise. Die Entdeckung der Natur“ – Jake Williams
Es muss spannend gewesen sein, als Menschen auf ein Schiff gestiegen sind und Teile der Welt erforscht haben, in denen aus dem ihnen bekannten Umkreis noch nie ein anderen gewesen ist. Das Zeitalter der Entdecker und der großen Expeditionen ins Unbekannte! Einer der wohl bekanntesten Entdecker war Charles Darwin, der mit seinem Forschungsschiff ‚Beagle‘ um die Welt segelte. Im wundervoll illustrierten „Darwins große Reise. Die Entdeckung der Natur“* von Jake Williams werden Kinder ab dem Grundschulalter mitgenommen, das zu erkunden, was Darwin damals erlebt und erforscht hat.
Was gibt es zu entdecken?
Zu Beginn des Buches erfahren wir zunächst einmal etwas über die Lebensgeschichte Darwins, der schon früh anfing, sich für die Natur zu interessieren und Dinge zu sammeln. Seine Eltern hatten einen anderen Weg für ihn vorgesehen, doch mit etwas Glück bekam er eine Einladung, als Naturforscher bei einer Schiffsreise rund um die Welt dabei zu sein. Die Ausstattung und das Leben auf dem Schiff „Beagle“ werden auf den nächsten Seiten in den Blick genommen. So hatte Darwin nicht nur Mikroskop und Teleskop auf seiner Reise mit dabei, sondern auch Pistole und Bibel.
Die Reise beginnt
In England geht es los und relativ schnell stellt sich heraus: Darwin ist seekrank und kann sich nur in Phasen mit ganz ruhiger See der Lektüre seiner Fachliteratur widmen. Als sie dann aber Südamerika erreichten, war das alles schnell zweitrangig. Er konnte die ersten ihm zuvor unbekannten Tiere erforschen, von denen nun einige auf den folgenden Doppelseiten vorgestellt werden – immer wieder mit Bezug zu Darwins Reise. Tintenfische, Seeschwalben und Tölpel erweckten ebenso sein Interesse wie Schmetterlinge, Glühwürmchen und Nandus. Bei Letzteren fing er auch an zu untersuchen, wie es zur unterschiedlichen Artenbildung und zum Zusammenleben dieser Arten kommen konnte.
Forschungsarbeiten
Nicht nur lebende Tiere interessierten ihn, sondern auch Fossilien erweckten sein Interesse. Er sammelte beispielsweise Knochen von vier verschiedenen Faultierarten und brachte diese später zur Untersuchung in seine Heimat. Ganz besondere Bedeutung für seine Forschung hatte der Aufenthalt auf den Galapagosinseln. Vor allem die Vögel dort schaute er sich ganz genau an, denn sie wiesen ganz besondere Merkmale auf und hatten sich speziell an ihre Umgebung angepasst. Heute sind die Darwinfinken in ihren Varianten weltberühmt.
Von dort aus ging die Reise weiter nach Australien, wo er abermals Lebewesen entdeckte, von denen er noch nie gehört hatte. Das Schnabeltier oder auch die Unterwasserwelt erregen ganz besonders sein Interesse. Im Jahr 1836 wurden dann wieder die Segel in Richtung England gesetzt. Mit einigen Zwischenstopps war Darwin dann endlich nach knapp fünf Jahren wieder zuhause, wo er sich nun an die Auswertung der vielen Notizen und Fundstücke machte.
So hat es uns gefallen
Bei diesem Buch liegt der Schwerpunkt auf Darwins Erlebnissen während seiner Reise und nicht so sehr auf den Erkenntnissen, die er später zuhause daraus zog. Aber gerade das macht den Charme des Buches aus. Immer wieder findet man Karten, auf denen man die Route des Schiffes nachvollziehen kann. Man erfährt ein wenig, wie das Leben an Bord eines Schiffes war. Hier wird auch deutlich, dass die Reise für Darwin sehr anstrengend und entbehrungsreich war. Es gibt auch viele Informationen zu den verschiedenen Tierarten, die er erforscht hat. Die Illustrationen und die ganz Machart des Buches gefallen mir besonders gut. Sowohl an Text als auch an Bild ist es nicht überladen, trotzdem erfährt man alles Wichtige. Die kurzen Informationstexte sind für Kinder ab dem Grundschulalter gut verständlich. An manchen Stellen bedarf es aber natürlich noch ein paar Erklärungen durch die Größeren. Auch Erwachsene können hier noch etwas lernen!
Jake Williams, Darwins große Reise. Die Entdeckung der Natur, Midas Verlag 2019.
Das Buch wurde uns vom Verlag freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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