„Hops & Holly. Ein möhrenstarkes Schuljahr“ – Katja Reider, Sabine Straub
Heute haben wir ein Hasenbuch für euch, das nicht unbedingt etwas mit Ostern zu tun hat. Trotzdem macht es sich mit Sicherheit für Vorschul- und Grundschulkinder sehr gut als Geschenk im Osternest – und das nicht nur aufgrund der wirklich sehr niedlichen Illustrationen. Letztes Jahr kam der erste Band der „Hops & Holly“- Reihe heraus, bei dem man die beiden Geschwister bei ihren ersten Schulerfahrungen begleiten konnte. Die Charaktere tauchen nun im zweiten Band wieder auf, man kann diesen aber auch problemlos lesen, ohne den ersten zu kennen. In zehn in sich abgeschlossenen Geschichten taucht man ab in den Schulalltag der liebenswerten Hasen.
Worum geht es?
In der Häschenschule
In der Häschenschule der Schulleiterin Frau Dr. Kohl- Rabi ist wieder so Einiges los. Die Schule bewirbt sich für einen Schulpreis und muss sich für die Gutachter natürlich von der besten Seite zeigen – ist doch klar. Also haben alle kleinen Hasen keinen normalen Unterricht, sondern sie werden in Gruppen eingeteilt und müssen helfen, die Schule zu verschönern. Die einen sollen Unkraut zupfen, die anderen putzen oder malen – und ganz nebenbei soll noch ein Lied eingeübt werden. Als dann am Ende des Tages die Schule noch schlimmer aussieht als vorher ist allen klar, die Jury soll lieber ein anderes Mal kommen.
An einem anderen Tag kommt ein Schulfotograf, der bis über den Waldrand hinaus bekannt ist. Alle Hasen und auch die Lehrer*innen sind sehr aufgeregt. Als dann endlich mal ein Foto „im Kasten“ ist, hat der Fotograf es aus verschiedenen Gründen sehr eilig, dort wieder weg zu kommen. Und als ein Mitschüler behauptet, dass zum Sporttraining der Talentscout einer berühmten Löffelball- Mannschaft kommt, sind alle Häschen völlig aus dem Häuschen. Alle erleben ein außergewöhnliches Training und sind trotzdem am Ende glücklich und zufrieden, obwohl es ein Missverständnis war.
Nachmittags bei den Häschen
Doch nicht nur in der Schule ist es turbulent, auch bei den Zwillingen Hops und Holly im Freundeskreis wird es nicht langweilig. Holly beispielsweise wird zu einer Geburtstagsparty einer Schulfreundin eingeladen. Doch das ist nicht irgendeine Party, sondern mit Übernachtung und das auch noch im Freien. Lange überlegt sie hin und her, ob sie hingehen soll, weil sie noch nie irgendwo „fremd“ übernachtet hat. Sie fasst einen Entschluss und sieht, dass sie nicht alleine mit ihren Ängsten steht.
Die Familie ist für die beiden Hasengeschwister auch ein großes Thema. An einem Nachmittag startet Holly zusammen mit einer Freundin eine Aktion, um ihre alleinstehende Oma mit einem schicken „Silberlöffel“ zu verkuppeln. Und in einer anderen Woche bekommen sie Besuch von ihrem Cousin, den sie ganz anders in Erinnerung hatten. Aber zum Glück kann man seine Meinung zu Personen auch mal ändern.
So hat es uns gefallen
Sowohl die zehn kurzen Geschichten als auch die Illustrationen sind einfach sehr liebenswert. Die Hasenkinder erleben sowohl in der Schule als auch am Nachmittag mit Freunden und Familie Vieles, was den Kindern auch aus ihrem eigenen Alltag bekannt vorkommen wird. Die Klasse der beiden setzt sich aus den unterschiedlichsten Charakteren zusammen: dem sportlichen Hasen, der aber auch gerne angibt, der etwas zickigen Hasenfreundin, dem etwas verwirrten, aber herzensguten Freund usw. An machen Stellen wird mir hier etwas zu sehr mit den typischen Klischees gearbeitet, aber auch nicht mehr oder weniger als in anderen Büchern über den typischen Grundschulalltag.
Dank der vielen großflächigen und durchgehend farbigen Illustrationen und den in sich abgeschlossenen Geschichten ist es auch wunderbar für Vorschulkinder zum vorlesen und mitgucken. Wer Alltagsgeschichten mit Witz und liebenswerten Charakteren mag, der wird Hops und Holly sicherlich lieben.
Katja Reider, Sabine Straub, Hops & Holly. Ein möhrenstarkes Schuljahr, Esslinger Verlag 2020.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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