„Die Amazonas – Detektive. Verschwörung im Dschungel“ – Antonia Michaelis

Habt ihr Lust auf eine spannende Abenteuergeschichte, die mitten in den tiefen Dschungel des Amazonasgebietes führt und hochaktuelle Themen wie Umweltzerstörung und Umweltschutz in den Blick nimmt? Dann schaut euch unbedingt mal „Die Amazonas – Detektive. Verschwörung im Dschungel“ von Antonia Michaelis und mit Illustrationen von Sonja Kurzbach an. Zwei mutige Kinder wagen hier alleine die Reise mitten in den Urwald, um einen Freund zu retten und ein geheime Machenschaften aufzudecken, die ein ganzes Gebiet bedrohen.

Abenteuer im Dschungel

Ein verschwundener Freund

Mitten in der großen brasilianischen Stadt Manaus, die vielen als Eingangstor zum riesigen Dschungelgebiet dient, lebt der zehnjährige Pedro – alleine in den Ruinen einer alten Villa. Er träumt davon, ein großer Abenteurer zu sein und würde am liebsten mit Säbel und Pferd durch den Urwald streifen, Schätze finden und Menschen retten. Aber momentan schlägt er sich so mit Betteln und kleinen Jobs für Touristen durch. Fast jeden Tag kommt ihn Miguel besuchen, ein Student, der ihm viel erzählt und beibringt und auch mal ein Sandwich spendiert. Doch Miguel ist schon seit einiger Zeit nicht mehr aufgetaucht. Dafür steht eines Tages ein großer, verletzter Hund bei ihm in der Ruine, der eine Botschaft von seinem Freund am Halsband trägt. Miguel scheint sie in Eile und nicht zuende geschrieben haben und berichtet, dass sie gegen ihren Willen festgehalten werden. Das klingt nach einem Abenteuer.

Suche nach Antworten

Zunächst benötigt er aber Hilfe bei der Versorgung des Hundes, dessen Pfote verletzt ist. Da ist seine gleichaltrige Freundin Ximena zur Stelle, die auch in einer Villa in seiner Straße wohnt, aber einer prächtigen. Ihr Großvater, bei dem sie seit dem Verschwinden ihrer Eltern wohnt, ist sehr vermögend und sie darf offiziell nur mit Kindermädchen auf die Straßen. Das hindert sie aber nicht daran, nachts mit Pedro durch die Straßen zu ziehen, um nach Informationen über das Verschwinden von Pedro und seinen Studentenfreunden zu suchen.

Ximena hat auch gleich die Idee, dass die beiden, zusammen mit dem Hund natürlich, eine Gruppe gründen, die sich „Die Amazonas – Detektive“ nennt. Auf dem großen Theaterplatz bei den Künstlern finden sie schon eine Menge heraus: Miguel und andere Studenten sind in den Dschungel gefahren, um gegen den geplanten Staudamm und die Zerstörung des Regenwaldes zu protestieren. Leider ist ihr Bus ohne sie wieder gekommen.

Die Zerstörung des Regenwaldes muss verhindert werden!

Doch leider scheint es so, dass zwielichtige Gestalten mitbekommen haben, dass die beiden diesem Rätsel auf der Spur sind. Zwei Männer planen, die Kinder aus dem Weg zu räumen, damit niemand hinter ihr Geheimnis kommt. Und das hat es in sich: ein großer Staudamm, der zur Energiegewinnung gebaut werden soll und Teile des Regenwaldes, die dafür geflutet werden müssen. Dass dabei Dörfer der indigenen Bevölkerung, die noch nie mit anderen Kontakt hatten, unter den Fluten versinken würden, ist den Verantwortlichen ganz egal. Das möchten die beiden Freunde unbedingt verhindern, packen ein paar Sachen zusammen und machen sich samt Hund auf, um auf einem Schiff am Rio Negro weiter der Sache auf den Grund zu gehen. Und das ist ganz schön abenteuerlich!

So gefällt uns die Detektivgeschichte

Bei diesem Buch ist man sofort mitten drin im wirklich spannenden Geschehen. Pedro, der alleine lebt und vollkommen auf sich gestellt ist, bekommt aus Zufall eine große Aufgabe, von der er insgeheim schon immer geträumt hat. Er muss schnell handeln und seinen erwachsenen Freund retten, der irgendwo festgehalten wird. Zum Glück muss er das nicht alleine machen. Er bekommt einen Hund neu als Freund dazu und auch ein sehr resolutes Mädchen, das eigentlich auf einer ganz anderen Welt stammt als er (Straßenjunge – Kind auf reichem Haus) macht sich mit ihm auf den Weg. Ximena möchte zum einen unbedingt etwas vom „echten Leben“ erleben, aber es zieht sie auch auf fast magische Weise in Richtung Dschungel. Hört sie doch immer ein Lied in ihren Träumen und sieht dort Bilder aus dem Amazonasgebiet. Ob das etwas mit ihren verschwundenen Eltern zu tun hat?

Nicht nur der Kriminalfall rund um illegale Machenschaften reicher Menschen, die sich nicht um das Leben im Amazonasgebiet kümmern, ist spannend und wirklich mal etwas anderes. Auch die Dinge, die man „am Rande“ über verschiedene Kulturen Brasiliens, das Leben von Arm und Reich und die Natur Brasiliens erfährt, machen Lust auf mehr. Einige schwarz- weiß – Illustrationen von Sonja Kurzbach geben immer wieder Einblicke in die Dschungelwelt.

Wir empfehlen das Buch für Kinder ab 9 Jahren zum Selberlesen, Vorlesen geht sicherlich schon etwas eher.

Antonia Michaelis, Sonja Kurzbach, Die Amazonas – Detektive. Verschwörung im Dschungel, Loewe Verlag 2021.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.