„Das alles sind wir“ – Michael Engler, Julianna Swaney
Wenn sich wie am ersten Schultag eine Gruppe von Kindern neu zusammen fügen muss, ist das nicht einfach. Viele kennen sich noch nicht, andere sind schon befreundet und bilden vielleicht direkt „Grüppchen“. Auch für die Lehrpersonen ist es eine nicht zu vernachlässigende Aufgabe, dabei zu helfen, dass aus den vielen ganz unterschiedlichen Kindern eine Gruppe wird.
In „Das alles sind wir“ von Michael Engler und Julianna Swaney wird die Zusammengehörigkeit gleich auf die Probe gestellt. Aber am Ende wird deutlich, dass man trotz der Verschiedenheit aller zusammen halten kann. Ein sensibles Bilderbuch über Vielfalt und Toleranz, Mobbing und Zusammenhalt, für Kinder ab 5 Jahren.
Heute ist für Lars und Lina ein besonderer Tag, denn sie sind zum ersten Mal ohne ihre Eltern in der Schule. Leider setzt die Lehrerin die beiden weit auseinander, so dass sich Lars ein wenig alleine fühlt. Zum Glück entdeckt er am Nachbartisch einen Jungen, der auch in seiner Straße wohnt und den er zumindest vom Sehen her kennt. Die Lehrerin hat für die erste Stunde aber eine gute Idee und macht mit den Kindern ein Kennenlernspiel, bei dem alle etwas über sich erzählen können.
Anna erzählt beispielsweise, dass die Pilotin werden möchte und und Jan berichtet, wie gerne er den Herbst mag. Bei all den Erzählungen erkennt Lars, dass er ganz viel mit den Kindern gemeinsam hat und fühlt sich schon gar nicht mehr so fremd. Schon sind die ersten Stunden vergangen und alle dürfen in die Pause und auf dem Schulhof spielen. Seine Freundin Lina sieht Lars erst nach Schulschluss so richtig wieder. Er merkt, dass sie traurig ist. Zögerlich berichtet sie ihm, dass dass ein Mädchen sie in der Pause geärgert hat und gemeint hat, dass sie nicht zu ihnen in die Schule gehöre. Lars wird richtig sauer und möchte ihr am nächsten Tag unbedingt helfen. Er konfrontiert das Mädchen mit ihrer Aussage und stellt klar, dass alle gleich dazu gehören. Auch als das Mädchen mit Schlägen droht, weicht er nicht zurück. Nach und nach stellen sich mehr Kinder auf Lars‘ Seite und machen klar, dass alle von ihnen zwar anders sind, aber gleichwertig zur Gruppe dazu gehören. Wenn alle gleich wären, wäre es auch wirklich langweilig! Das Mädchen bleibt lange still, entschuldigt sich dann bei Lars und Lina und möchte weggehen. Doch die Kinder fordern sie auf zu bleiben – denn alle gehören zusammen.
„Wörter können genau so weh tun wie Schläge“, das erlebt Lina an ihrem ersten Tag in der Schule. Für Lars hingegen war dieser Tag voller positiver Erlebnisse. Kinder können so verschiedene Perspektiven einnehmen und sich in die Kinder hinein versetzen. Wir lesen über Freundschaft und Mobbing (bzw. ein Ereignis dazu auf dem Schulhof), Mut und Zusammenhalt. Sehr alltagsnah und gut, um es als Gesprächsanlass zu verwenden.