„Die abenteuerliche Reise des Leopold Morsch“ – Gregor Wolf
Heute haben wir mal wieder ein Buch für etwas größere Kinder (ab ca. 8/9 Jahren), das aber auch für Erwachsene großartig zu lesen ist. In „Die abenteuerliche Reise des Leopold Morsch„* von Gregor Wolf machen sich vier Gefährten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, auf den langen Weg in ein entferntes Land. Und allzu gerne begeleitet man sie beim Durchstreifen von Wäldern, Überqueren von wilden Meeren und bei der Suche nach einem Drachenei.
Die Muschel
In einem kleinen Haus mit einem wilden Garten direkt am Waldrand wohnt Leopold Morsch. Er lebt dort alleine, aber glücklich. Eines Tages bringt ihm ein Händler ein Kästchen mit einer kleinen Muschel, aus der alleine er einen seltsamen, klagenden Vogelschrei hört. Auch sein Freund Hainwart, ein Baum, weiß nicht so recht Rat. Zwei mysteriöse Wanderer, anscheinend Soldaten, wollen das Kästchen haben und legen sogar ein Feuer zur Ablenkung, um Morschs Haus durchsuchen zu können. Aus Angst vor deren Wiederkehr, packt er rasch seine Sachen und macht sich mit Hainwart auf zu einem besonderen Ort. Dort hofft er, den Vogelgesang besser verstehen zu können.
Die Wurzel des Waldes
Sie kommen zu einem mächtigen Baum, der der Mittelpunkt von allem zu sein schien. Morsch fühlte sich geborgen und lauschte erneut der Muschel. Er hörte einen Hilferuf, er soll unbedingt zu einem Ort kommen, sonst stirbt derjenige, dem die Stimme gehört. Sie machen sich also auf die Suche nach jemandem, der weiß, wohin die Muschel gehört. Die Suche wird jedoch jäh durch zwei Räuber unterbrochen, die Morsch gefangen nehmen. Mit Hilfe eines Ritters gelingt ihn die Flucht, doch die Muschel wurde von ihnen entwendet und die gilt es nun, zurück zu holen. Mit einer List holen sie sich nicht nur Morschs Tasche zurück, sondern befreien auch einen Jungen, der dort gefangen gehalten worden war.
Der geheimnisvolle Junge
Der Junge ist völlig außer Kräften und mit Hilfe von Schausteller können sie seine Geschichte herausfinden. Er ist ein entführter Prinz aus einem entfernten Land, das nun mittlerweile im Chaos versinkt. Und er scheint das geheimnisvolle Kästchen mit der Muschel zu kennen. Morsch, Hainwart und der Ritter beschließen, ihn in seine Heimat zurück zu bringen, auch wenn es viele Gefahren mit sich bringt.
Wie der Weg der vier weiter geht und ob sie dem Ruf der Muschel folgen können und die Heimat des Jungen erreichen, müsst ihr selbst lesen. Es bleibt auf jeden Fall sehr spannend! Sie begegnen einer Drachenfrau.
So hat es uns gefallen
Die Geschichte um Leopold Morsch hat mich gleich in ihren Bann gezogen. Von der ersten Seite an war es spannend und man fieberte mit dem Einsiedler mit. Leopold ist eigentlich nicht als Abenteuer geboren. Er mag sein Häuschen im Wald und seine Ruhe. Aber der geheimnisvolle Gesang aus der Muschel lässt ihm keine Ruhe und er muss viele Grenzen überwinden, räumlich wie innerlich. Zum Glück hilft ihm sein treuer Baumfreund, auch wenn es für ihn nicht immer leicht ist.
Die Herkunft des Jungen und dessen Zusammenhang mit der Muschel macht die Geschichte noch geheimnisvoller. Und als sie dann das Abenteuer wagen, den bösartigen Thronräuber zu besiegen, der das Volk drangsaliert, hat man tatsächlich alles, was zu einem guten Abenteuerroman dazu gehört. Die Geschichte spielt in einem mittelalterlich anmutenden Umfeld, es gibt Ritter, Drachen und sprechende Bäume. Wer das mag, findet hier eine ideale Lektüre für kalte Wintertages.
Gregor Wolf, Die abenteuerliche Reise des Leopold Morsch, Ueberreuter Verlag 2019, 314 Seiten.
Das Buch wurde uns dankenswerterweise vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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