Ein Bilderbuch über Konkurrenz, Teilen und Zusammenarbeit: „Meiner!“ – Olivia Huth
Für Kinder ist es nicht immer leicht, das Teilen zu lernen. Und es scheiden sich auch die Geister daran, wie Kinder es lernen müssen und was ein Kind teilen soll. Das Kind, das auf dem Spielplatz dazu aufgefordert wird, die selbst mitgebrachte Schaufel einem anderen Kind zu geben, ist meiner Meinung nach völlig im Recht, wenn es das absolut nicht möchte. Wollen mehrere Kinder aber beispielsweise Kastanien sammeln, würde ich mein Kind darauf hinweisen, nicht alle schnell für sich einzupacken, sondern darauf zu achten, dass alle etwas bekommen. Und nicht nur das ist für Kinder wichtig zu lernen, sondern auch die Tatsache, dass man in vielen Fällen etwas zusammen viel besser schaffen kann als alleine. Dieses Thema findet sich sehr liebevoll und witzig erzählt in „Meiner!“,* dem neuen Bilderbuch von Olivia Huth, wieder.
Das geschieht in „Meiner!“
An einem schönen Morgen wacht der Hase auf und merkt, dass er großen Hunger hat. Er entdeckt einen leckeren roten Apfel, der hoch oben an einem Baum hängt. Doch leider kommt er nicht so einfach an diesen heran, auch wenn er noch so hoch hüpft. Aber er hat eine Idee: er schiebt ein Trampolin unter den Ast, springt dort hinauf – und schießt im hohen Bogen daran vorbei in die Lüfte. Eine Maus kommt hinzu, die auch gerne den leckeren Apfel haben würde. Doch sie ist definitiv zu klein und macht sich sofort Gedanken dazu, wie sie größer werden kann. Sie stapelt diverse Gegenstände aufeinander, steigt auf den wackeligen Turm und schafft es so bis zum Ast hinauf.
Im gleichen Moment packt jedoch ein großer Bär an den Ast, weil er auch gerne in den Apfel beißen möchte. Als er die Maus sieht, lässt er vor Schreck den Ast los, die Maus fliegt höher in den Baum und auch der Bär erreicht den Leckerbissen einfach nicht. Letztendlich stehen alle drei Tiere unter dem Baum und stehen mit hungrigem Bauch unter dem Apfel. Und ihnen fällt eine weitere Lösung ein: sie müssen alle drei zusammen arbeiten und ihre jeweiligen Stärken ausnutzen. Und so schaffen sie es auch: mit den Kletterkünsten der Maus, der Größe des Bären und der Sprungkraft des Hasen erreichen sie den Apfel. Dieser wird geteilt und zusammen verspeist, da hat sich die Mühe doch gelohnt.
So gefällt uns das Bilderbuch
Das Buch ist sehr süß gemacht, sowohl was die Geschichte als auch die gesamte Gestaltung angeht. Die drei Tiere sind zunächst Konkurrenten um den einzigen verbliebenen Apfel auf dem Baum. Doch sie merken nach und nach, dass sie alleine keine Chance haben, und arbeiten nun zusammen. Klar, dass dann auch der Apfel geteilt wird. Mir gefällt gerade für die kleinen Leser*innen sehr gut, dass es auf jeder Doppelseite einen Suchauftrag gibt. Sie sollen überlegen, wie die einzelnen Tiere an den Apfel heran kommen könnten oder auf den Seiten suchen, wer noch auf den Apfel lauert. Der Textanteil bei diesem Buch ist nicht sehr hoch und die Illustrationen nicht zu überfrachtet, so dass es schon für Kinder ab 3 Jahren schön vorzulesen ist. Und das nicht nur zur Apfelzeit. 😉
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Olivia Huth, Meiner!, Südpol Verlag 2020.
Das Buch wurde uns vom Verlag dankenswerterweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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