
Ein Sommerferienbuch: „Finns furchtbar tolle Ferien“
Wenn ihr ein Sommerferienbuch für Kinder ab 9 Jahren sucht, das mal ohne Fantasy auskommt, dann schaut euch gerne mal „Finns furchtbar tolle Ferien“ von Annika Klee und Lena Hesse an! Das ist eine sympathische und auch tiefsinnige Mischung aus Freundschafts- und Detektivgeschichte mit ganz vielen Sommerferienmomenten, mit vielen bezaubernden, durchgehend farbigen Illustrationen. Zudem lernen wir hier ein chronisch krankes Kind kennen, der auf ein paar Dinge mehr achten muss als Finn, aber natürlich auch wunderbare Abenteuer bestehen kann.

Finn ist wie jedes Jahr für einige Wochen in den Ferien bei seiner Oma in Österreich. Leider wohnt diese seit Kurzem wieder auf einem Hof mitten in der Natur anstatt in der kleinen Stadt, in der aber auch nicht viel los ist. Sonst hat Finn sich immer darauf gefreut, aber dieses Jahr ist das anders – und das ist die Schuld von Felix! Als Finn das Haus der Oma betritt, findet er sie mit einem gebrochenen Bein auf dem Fußboden liegend! Oma muss ins Krankenhaus und bekommt einen Gips. Damit kann sie nun leider in den nächsten Wochen nicht viel mit Finn machen. Um sich die Zeit zu vertreiben, erkundet er ein wenig die Gegend. Was wohl auf dem Nachbarhof mit dem Hinweis „Rehabilitation“ los ist, bei dem ganz viele Kinder im Garten spielen? Finn ist zunächst der Überzeugung, dass es sich dabei um straffällige Kinder handeln muss, die nun wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden sollen.

Aus Zufall trifft er auf Oskar, der das Missverständnis schnell löst. Auf dem Ederhof leben Kinder für einige Wochen, die gerade eine schwere Krankheit hinter sich haben! Oskar ist frisch nierentransplantiert und muss noch ein wenig auf Keime aufpassen. Er zeigt Finn alles auf dem Hof, berichtet von seiner Operation und all den Medikamenten, die er nehmen muss und lädt ihm zum Lagerfeuerabend ein. Gerade scheint alles gut zu laufen, da entdecken Finn und seine Oma, dass in ihrem Haus das Gemälde eines berühmten Malers gestohlen wurde. Oma wusste gar nicht, dass dieses so viel Geld wert ist! Da die Polizei es mit diesem Fall eher gemütlich angehen lässt, beschließen Finn und Oskar nun, dem Dieb auf die Schliche zu kommen.

Die Geschichte wird aus der Ich – Perspektive von Finn erzählt. Bei ihm im Kopf herrscht ein ganz schön großes Gefühlschaos. Ärger über seinen Freund, der kurz vor Ferienstart gesagt hat, dass er doch nicht mir nach Österreich kommt, Sorgen um Oma und Freude über eine neue Freundschaft. Das Ganze wird sehr einfühlsam erzählt, mit einem guten Blick auf den chronisch kranken Oskar und die Umstände, die solche Krankheiten mit sich bringen. Das geschieht aber stets mit einem positiven und auch humorvollen Blick auf das Ganze. Eine wunderbare Freundschaftsgeschichte, die sich dank der kurzen Kapitel und den vielen wunderbaren Illustrationen auch richtig gut selbst lesen lässt.