Ein spannendes Tierabenteuer: Oskar und die Entführer – Frauke Nahrgang
[Rezensionsexemplar] Oskar ist ein kleiner schwarz- weißer Hund und der beste Freund seiner Besitzerin Klara. An der Leine Gehen mag er gar nicht, dafür aber Einkaufen, besonders zum Metzgerladen. Dort muss er zwar immer draußen warten, aber es duftet schon so schön. Leider trifft er heute dort auch Arko, den wichtigtuerischen Polizeihund, der ihn wegen der fehlenden Leine anmault.
Die Entführung
Während Oskar wartet, hält ein Auto vor ihm, ein freundlicher Mann steigt aus und bietet ihm eine leckere Wurst an, die er auch noch in den Kofferraum wirft. Er springt hinterher, der Kofferraumdeckel fällt zu und der Auto braust davon. Oskar buddelt, bellt und wird fast verrückt vor Angst. Als der Wagen irgendwann endlich anhält, wird Oskar geschnappt und in einen Schuppen gesperrt, wo schon eine magere Streunerkatze und ein Pudel mit Glitzerhalsband auf ihn warten, die ebenfalls nicht freiwillig dort sind. Dabei mag Oskar Katzen doch nicht! Und eingebildete Pudel erst recht nicht.
Der Plan der Entführer
Oskars Entführer wird von seinem Chef nicht gerade gelobt, weil er den kleinen Mischling Oskar entführt hat und keinen Rassehund, der mehr Lösegeld gebracht hätte. Der Pudel zumindest ist zuversichtlich, dass sein reiches Herrchen genug Lösegeld für ihn zahlen wird. Aber nach einem mitgehörten Telefonat wird schnell klar, keinen Cent wird er geben, der Hund ist ihm egal.
Die Flucht
Die drei entscheiden, dass die fortan zusammen arbeiten wollen und einen Fluchtversuch unternehmen wollen: vom Rücken des Pudels aus hängt sich die Katze an die Klinke, die Tür geht auf, Oskar huscht heraus – aber die anderen beiden schaffen es nicht rechtzeitig und werden eingeschlossen. Oskar rennt so schnell er kann in Richtung Heimatort, aber er muss immer wieder an die anderen denken, die immer noch eingesperrt sind. Er überlegt fieberhaft, was er tun könnte, bis er zufällig Polizeihund Arko wieder trifft und ihn überzeugen kann, ihm dabei zu helfen.
Die Rettung von Hund und Pudel
Mit einem Trick locken sie Arkos Herrchen, den Polizisten, zum Schuppen, wo die Entführer gerade Pudel und Katze im Kofferraum ihres Autos verstaut hatten. Die Entführer behaupten, dass alle drei ihre Haustiere seien und trotz des großen Einsatzes von Arko glaubt der Polizist ihnen das tatsächlich. Das ändert sich jedoch, als zwei andere Polizisten dazu kommen und erkennen, dass Oskar einem als vermisst gemeldeten Hund stark ähnelt. Ein Entführer versucht noch zu fliehen, was Arko verhindern kann und letztendlich werden beide bösen Männer in Handschellen abgeführt.
Happy End – auch für die Katze
Oskars Familie wird angerufen und Klara schließt freudestrahlend ihren Hund in die Arme. Und die Katze, die kein Zuhause hat? Die darf tatsächlich mit in Oskars Zuhause einziehen. Und obwohl sie Menschen gegenüber recht skeptisch war, genießt sie die Streicheleinheiten, den neuen Namen und den vollen Futternapf, ebenso wie Oskar, der so froh ist, wieder zuhause zu sein.
Fazit
„Oskar und die Entführer“ ist eine turbulente, witzige und spannende Abenteuergeschichte zum Vorlesen ab 5 Jahren oder für geübte Leser zum Selbstlesen. Die durchgehend farbigen Illustrationen von Maja Bohn sind witzig und passend, mein Sohn hätte sich hier nur noch zwei oder drei Bilder mehr gewünscht. Oskar, der alles aus der Ich- Perspektive berichtet, muss man sofort ins Herz schließen. Er ist ehrlich, mutig und überwindet seine Vorurteile gegenüber blöden Katzen und eingebildeten Pudeln und lernt, dass es sich lohnt, zusammen statt gegeneinander zu arbeiten. Nach seiner Flucht hätte er nachhause laufen können, aber er riskiert viel, um die anderen zu retten und sorgt sogar dafür, dass die Katze ein neues Zuhause bekommt. Also nicht nur eine witzige Geschichte, sondern auch ein schönes Beispiel für alle Leser.
Frauke Nahrgang, Maja Bohn, Oskar und die Entführer, Knesebeck Verlag.