Mal ein ganz anderes Pferdebuch: „Gängster-Pferde“
Habt ihr Lust, auf ein Pferdebuch, das mal ganz anders daher kommt? Spannend, witzig, etwas verrückt und einfach toll illustriert! Und ganz ohne Rosa und Glitzer! Dann müsst ihr euch unbedingt mal „Gängster Pferde“‚* von Angelika Niestrath, Andreas Hüging und Caroline Opheys anschauen. Es macht definitiv großen Spaß, mit Romeo und Bocky Bill auf Diebestour zu gehen und Sista dabei zuzusehen, wie sie versucht, Mitglied der Räuberbande zu werden.
Das machen die Gängsterpferde
Eine echte Räuberbande
Das gescheckte Pony Bocky Bill und der hübsche Rappe Romeo sind gute Freunde und echte Gängster. Doch momentan sind die nur hungrig auf der Suche nach gutem Futter. Zufällig gelangen sie zum Dorf Chili, das umgeben ist von den besten und größten Gemüsefeldern, die man sich nur vorstellen kann – also wie gemacht zum Plündern. Als sie genau damit starten, werden sie von der jungen Sista beobachtet, der Schwester des hiesigen Polizei-pferdes. Doch genau von dem ist sie gerade sehr genervt und würde so gerne bei der Bande der beiden mitmachen. Doch Bocky und Romeo wollen keine Nachwuchsgangsterin bei sich haben – beziehungsweise zunächst nicht. Denn als beide sich völlig am Bohnenfeld überfressen und schlimme Bauchschmerzen bekommen, benötigen sie doch Sistas Hilfe.
Gängsterin auf Probe
Sista eilt ins Dorf, denn dort steht Wampe, das kleine, dicke Pony der Tierärztinnentochter. Der macht bei allem mit, wenn genug für ihn dabei abspringt. Und so schafft er es auch, Medizin für die Pferdebäuche zu besorgen, welche die beiden Gängster wieder auf die Beine bringt. Nach diesem Erlebnis wird deutlich, dass Sista doch ganz nützlich sein kann und als sie dann noch anbietet, ihnen ein perfektes Versteck zu besorgen, darf sie auf Probe bei der Bande mitmachen.
In der nächsten Nacht wird Wampe auch noch für die Zwecke der Bande eingespannt, denn dessen Stall liegt genau gegenüber der Polizeistation. Für einen Anteil der Beute verspricht er nun, den Gängstern Lichtzeichen zu geben, wenn Polizist Hubert auf Otto Streife reitet.
Möhrendiebstahl und weitere Gängster
Der nächste Plan der Bande steht nun auch schon fest, denn Hubert hat im Polizeigarten riesige Möhren wachsen, die er extra für einen Gemüsewettbewerb züchtet. Die sind bestimmt köstlich! Natürlich werden deswegen nun Pläne geschmiedet, wie man am besten eines nachts den Garten der Polizei plündern kann. Zunächst sieht es so aus, als wenn der Plan vollends aufgehen würde: Otto und Hubert reiten ihre Runde in eine andere Richtung, sie kommen in den Garten und beginnen zu futtern. Doch sie werden auf frischer Tat ertappt – und Hubert kann Romeo mit einem Lasso einfangen. Sista und Bocky fliehen, doch der Rappe sitz erstmal im Gefängnis.
In einer spektakulären Aktion gelingt es den drei Pferden, Romeo zu befreien. Doch kurz darauf überschlagen sich erneut die Ereignisse, denn andere menschliche Räuber tauchen in Chili auf. Sie haben es auf die geheime Würzmischung der dortigen Suppenfabrik abgesehen, die weltberühmt ist. Den Pferden ist klar, dass es mit den kilometerlangen Gemüsefeldern vorbei ist, wenn diese schließen müsste. Also müssen sie das verhindern! Doch über die Herangehensweise gibt es Streit: mit Unterstützung der Polizei oder ohne? Die Gängster müssen sich selbst zusammenraufen und zudem die Diebe stellen. Doch das müsst ihr selber lesen! 😉
So hat uns das Pferdeabenteuer gefallen
Das Pferdeabenteuer ist ein erfrischend anderes Pferdebuch. Menschen spielen hier nur eine Nebenrolle, denn die Pferde regeln alles alleine: sie plündern Gemüsefelder, besorgen sich Medizin, fressen die berühmten, preisgekrönten Möhren des Polizisten auf, befreien Gefangene und stellen eine fiese Menschen- Verbrecherbande. Es macht einfach nur Spaß, ihnen dabei über die Schulter zu schauen. Die Dialoge sind frech und witzig und die Charaktere genial gezeichnet. So unterschiedlich die Vierbeiner doch in ihren Zielen und ihrer Vorgehensweise auch sind, am Ende arbeiten sie doch als gutes Team zusammen.
Wir hatten große Freude beim Vorlesen, aber auch Selberlesen geht dank sehr kurzer Kapitel und der vielen durchgehend farbigen Illustrationen schon für Zweitklässler gut (hier natürlich wie immer, je nach Kind!). Die Illustrationen von Caroline Opheys sind definitiv auch ein Punkt, warum das Buch hier so gut ankam. Dass freche Grinsen der Gängster, die rebellisches Sista (mit Pierchings – genial!) und der moppelige Wampe – alle sind überaus liebenswert. Wir hoffen auf ein zweites Abenteuer dieser Gängsterpferde, die nicht nur Mädchen begeistern können.
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Angelika Niestrath, Andreas Hüging, Caroline Opheys (Illustration), Gängster- Pferde, Ueberreuter Verlag 2020.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.