
„Nightmore. Das gruseligste Internat der Welt: Plötzlich Werwolf“
Es ist gar nicht so leicht, Bücher für Kinder zu finden, die passend für das Alter sind, in dem Erstlesebücher schon zu einfach und langweilig sind und die „richtig“ noch zu viel Text haben. „Nightmore. Das gruseligste Internat der Welt: Plötzlich Werwolf“ von Vanessa Walder und Philipp Ach liegt genau dazwischen! Eine spannende und auch amüsante Geschichte, bei der es aber noch sehr viele großflächige schwarz – weiß Illustrationen, große Schrift und kurze Kapitel gibt. Das passt für Kinder ab ca. der 2. Klasse und wird allen gefallen, die gerne von Monstern, Dämonen und Werwölfen lesen.

Fynn hat keine Lust mehr auf die Nightmore Academy und beschließt, eines nachts aus dem Fenster zu klettern und wieder zurück zu Eltern und Freunden zu gehen. Das Internat, das sich in einem Gemäuer umgeben von einem Burggraben befindet, ist schon etwas gruselig, Nachts werden Steinfiguren lebendig, im Graben schwimmen Krokodile, dreiköpfige Hunde bewachen die Tore und die Direktorin ist eine Todesfee. Und Fynn? Der wird bei seiner Flucht von genau dieser daran erinnert, dass er ein Werwolf ist – und dass er genau deswegen im Internat bleiben muss. Zudem hat er auch noch eine besondere Ausprägung des ganzen. Seine Wolfsrute und die haarigen Ohren sind immer sichtbar, nicht nur bei Vollmond. Wegen des Fluchtversuches muss er nun im Büro der Direktorin erscheinen.

Als er dort wartet, trifft er auf eine Dämonin namens Sinista, die schon viel mehr Erfahrung in der dortigen Welt hat. Vielelicht kann sie ihm sagen, wie man es schaffen kann, von der Schule verwiesen zu werden? Wegen eines anderen Vergehens wartet auf sie ebenso wie auf Fynn eine Strafarbeit. Sie sollen zusammen Beithirs Höhle sauber machen. Das passt perfekt, denn genau dieses Monster hat die Dämonin vor vielen Jahrhunderten einmal frei gelassen und ist deswegen der Schule verwiesen worden. Wenn Fynn das nun auch macht, kann er vielleicht doch nach Hause. Sie müssen nun zunächst einmal in die Höhle gelangen, was gar nicht so leicht ist, und dann den Drachen befreien. Das gelingt den beiden auch wirklich. Nur haben sie nun ein Problem, an das Fynn vorher nicht gedacht hat…

Der Unterricht in dieser Schule ist auch nicht alltäglich. Mal haben sie eine Stunde bei der Lehrerin Nessie, die ihre Schüler in Booten auf dem Loch Ness empfängt. Trotzdem würde Fynn, der erst seit Kurzem ein Werwolf ist, gerne wieder heim zu seiner Familie und den Freunden. Leider ist das auf normalem Wege nicht möglich, so dass er versucht, einen Schulverweis zu bekommen. Vor allem durch eine neue Freundschaft und ein Hobby, das seinem alten Lieblingssport gar nicht so unähnlich ist, findet er am Ende doch Gefallen am Internat. Das Ganze ist in einem betont lockeren Stil geschrieben (immer wieder mit witzigen Erklärungen zu besonderen Wörtern als Einschub. An manchen Stellen wird das etwas viel) und gut lesbar. Sehr gruselig wird es nie, so dass es auch schon ab 7 Jahren gut lesbar ist.