Schöne und witzige Erstlesebücher zum Schulanfang
In dieser Woche haben wieder ganz viele Schülerinnen und Schüler ihren allerersten Schultag – und das ist doch auf jeden Fall ein besonderer Moment. Auch wenn viele Feiern zur Einschulung – privat wie auch in der Schule – leider nicht so laufen können wie eigentlich geplant, machen doch alles das Beste daraus, um einen schönen Tag zu gestalten. Ich schenke gerne den Kindern von Freunden oder aus der Verwandtschaft eine Kleinigkeit zum Schulstart und das ist, wie soll es auch anders sein, oft ein Buch. 😉 Wir stellen euch heute zwei schöne Erstlesebücher vor, die mit viel Witz und wundervollen Illustrationen überzeugen können.
„Ein Pony will hoch hinaus“ – Susanne Becker, Cathy Ionescu
Die sechsjährige Klara, die in die erste Klasse geht, besucht auf dem Rückweg von der Schule einen ganz besonderen Freund: Pingo. Das ist ein aufgewecktes kleines Pony, das sie immer reiten darf, wenn sie möchte. Sie kümmert sich gut um ihren Freund und berichtet auch gerne von den Ereignissen des Tages. In der Schule haben sie heute über Berufe geredet und Klara überlegt, was sie werden möchte. Astronautin, Feuerwehrfrau oder doch Tierärztin?
Auch wägen sie ab, was ein schöner Beruf für Pingo sein könnte. Er könnte vielleicht Polizeipony werden oder bei Hochzeiten die Kuschen ziehen – aber bei den Vorschlägen schüttelt er nur den Kopf. Aber Turnierpferd, das über Hindernisse springen kann – das hört sich toll an. Als Basti, der auch am Stall reitet, das hört, muss er laut lachen und teilt Klara mit, dass er nicht glaubt, dass Pingo das schaffen kann.
Doch Klara und Pingo wollen üben, damit er ein Springpferd wird. Sie fangen klein an mit Stangen auf dem Boden und steigern sich langsam, bis er nach zwei Wochen ein kleines Hindernis springt. Basti staunt nicht schlecht, Klara ist furchtbar stolz auf Pingo und ist sich sicher, dass man alles schaffen kann, wenn man will.
So hat es uns gefallen
Die Geschichte ist sehr schön geschrieben und mit einer positiv- bestärkenden Botschaft. Pingo und Klara haben ein Ziel vor Augen und es wird ihnen nicht unbedingt zugetraut, das zu erreichen. Doch sie glauben an sich selbst und üben immer weiter – Schritt für Schritt, bis sie das Ziel erreicht haben. So wird klar, dass man alles erreichen kann, wenn man es versucht und dafür übt.
Da ich ja immer der Meinung bin, dass Pferdebücher natürlich nicht nur für Mädchen sind, finde ich es gut, dass auch ein reitender Junge dabei ist – auch wenn dieser fies zu Klara ist. Aber immerhin nicht „nur Mädchen“. 😉 Die Sätze und Kapitel sind kurz und einfach gehalten, trotzdem wird eine nette Geschichte erzählt. Mein Highlight sind aber die super süßen Illustrationen von Cathy Ionescu. Das Pony sieht einfach herzallerliebst aus und auf jeder neuen Seite konnten mich und auch meine Kinder die Bilder wieder aufs Neue begeistern.
Susanne Becker, Cathy Ionescu, Ein Pony will hoch hinaus, Leserabe 1. Lesestufe, Ravensburger Verlag 2020.
„Max und Biber segeln los“ – Salah Naoura, SaBine Büchner
Max wohnt mit seinen Eltern in einem schönen Häuschen am See, an dem auch ein altes, kaputtes Boot liegt. Er hätte es gerne wieder repariert, aber sein Vater ist als Schiffskoch viel unterwegs und die Mutter auch mit dem Baby beschäftigt. Eines Tages verkündet Max seiner Mutter, dass er verreisen möchte. Er geht hinaus zum Bootshaus, wo sein Freund Biber wohnt, der zufällig auch super reparieren kann. Also macht der sich an die Arbeit und als das Boot fertig ist, starten beide mit der Reise über den See.
Während der Fahrt sehen sie immer mehr Tiere, die am Seerand stehen und mitfahren möchten. Als erstes winkt ihnen ein Flamingo zu, der einen großem Bommelhut trägt. Er würde gerne einsteigen, aber das Floß ist zu klein. Aber kein Problem für Biber, der baut einfach etwas an und hängt eine Hängematte ein. Danach steht eine feine Nilpferddame am Ufer, die gerne Filmstar werden möchte, sowie auch ein kleines Faultier, das aber sehr fleißig ist. Für alle baut der Biber eine neue Kleinigkeit am Boot, damit sie sich dort wohl fühlen und Platz finden.
Und irgendwann sind sie dann endlich am Meer angekommen sind (ok, am Schwimmbad…), wollen sei sofort ins Wasser rutschen und natürlich auch Pommes essen. Das Sprungbrett wird schnell repariert, damit das Faul- ähm – Fleißigtier auch toll springen kann. Das Bademeister- Schwein passt auf alles auf, dass bei den vielen Tieren alles ordnungsgemäß abläuft. Als dann irgendwann eine Möwenpost mit einem Brief von Max‘ Mutter kommt („Abendessen!“), steigen alle wieder auf ihr Floß. Aber es geht nicht nachhause zum Abendessen, sondern weiter in Richtung Sonne!
So hat es uns gefallen
„Max und Biber segeln los“ ist eine fantasievolle und einfach witzige Geschichte, bei der sowohl Eltern als auch Kinder einfach ganz viel Spaß haben. Man sieht hier wunderbar, welche aufregenden Abenteuer Kinder mit Fantasie erleben können. Max würde gerne Boot fahren, aber keiner hat Zeit, es für ihn zu reparieren. Also begibt er sich selbst auf Bootstour – in seinem Kinderzimmer. Aufmerksame Beobachter*innen bemerken, dass alle Tiere, die diese Reise mit unternehmen, als Plüschtiere in Max‘ Zimmer zu finden sind. Dort steht sogar ein kleines Spielboot und auch ein echtes Meerschwein ist dabei.
Auch die Illustrationen von SaBine Büchner sind einfach super witzig und es gibt ganz viel zu entdecken. Ein schönes Erstlesebuch für alle, die kreative und ein wenig verrückte Geschichten mögen, die sich von den üblichen Erstlesergeschichten abheben.
Salah Naoura, SaBine Büchner, Max und Biber segeln los, Leserabe 1. Lesestufe, Ravensburger Verlag 2020.