„Weißt du, was ein Opossum ist?“
Ein Bilderbuch von Sabine Bohlmann und Emilia Dziubak? Das muss ja gut sein! „Weißt du, was ein Opossum ist?“ ist eine wunderschön illustrierte und äußerst amüsante Geschichte für Kinder ab 4 Jahren, bei der es zu einigen Missverständnissen kommt, die auf liebenswerte Art und Weise aufgelöst werden -eine überraschende Wendung inklusive.
Die kleine Maus hat einen Brief bekommen, in dem geschrieben steht, dass es bald Besuch von einem Opossum bekommen wird. Sie ist ein wenig verwundert, weil sie gar nicht weiß, was ein Opossum überhaupt ist. Der Igel kann das kleine Tier darüber aufklären und auch genau beschreiben, wie sein Besucher aussehen wird. Groß ist es auf jeden Fall, mit spitzen Zähnen, Gras anstelle von Fell und ein paar Ästen auf dem Kopf. So glaubt es es zumindest zu wissen. Ganz sicher ist er sich nicht. Die beiden ziehen weiter durch den Wald und treffen auf das Waldschwein, das auch eine Beschreibung abgeben kann. Es könnte sich vorstellen, dass es klein wie eine Raupe ist, Haare mit Bommeln hat und immer „Ülk“ macht. Genau auf diese Art geht es weiter.
Es kommt noch ein Biber dazu – der das unbekannte Tier als schillernd bunten Vogel beschreibt, der rückwärts sprechen kann – und eine Ente, die auch ganz eigene Vorstellungen zu dem Thema hat. Alle Tiere beratschlagen sich weiter, als ein kleines Tier den Weg entlang auf sie zukommt. Es ist ein wenig größer als die Maus, sieht ihr ansonsten recht ähnlich. Freundlich fragt das Tier, ob sie die Maus kennen, die angeblich grün- gelbe Punkte und glitzernde Flügel haben soll. Nach ein wenig Verwunderung auf beiden Seiten merken sie, dass sie sich endlich gefunden haben und dass sie doch einige falsche Vorstellungen hatten. Am Ende halten sich alle Tiere vor Lachen die Bäuche.
Beim ersten Lesen erinnert es ein wenig an den Grüffelo. Verschiedene Tiere beschreiben ein anderes Tier, das sie selbst noch nie gesehen haben, aber von dem sie glauben, eine gewisse Vorstellung zu haben. Es ist sehr witzig zu sehen, wie unterschiedlich diese sind. Mal klein, mal groß, mal wunderschön- lieblich, mal etwas gruselig und ein wenig furchterregend. Wenn am Ende klar wird, dass nicht nur die Maus, die wir die ganze Zeit begleitet haben, sondern auch das Opossum völlig falsche Vorstellungen hatten, müssen Große und Kleine schon schmunzeln. Ein Bilderbuch zum immer – wieder – lesen und lieb haben.