Angst vor Monstern bei Kindern? Auf keinen Fall! – „Monster“ – Stephan Pricken
Kennt ihr den Film „Monster AG“? Spätestens daher weiß man, dass ab und an Monster aus den Schranktüren kommen können, die aber eigentlich sehr nett sind und uns nichts Böses wollen. 😉 Tatsächlich ist es bei Kindern öfter der Fall, dass sie nachts hier und da ein Geräusch hören. Mal knackt und quietscht es anders als sonst, dann weht ein Vorhang und es scheint, als wenn im Schrank etwas raschelt.
Da ist was…
Ist doch fast klar, dass einige Kinder, wie auch Joscha im neuen Buch „Monster“ von Stephan Pricken, meinen, dass da etwas im Gange ist und das eine oder andere Monster hören. Nicht wenige Eltern sind schon nachts mit Anti- Monsterspray durch die Flure geschlichen, damit die Kinder wieder in Ruhe einschlafen können. Als Joscha an einem Samstag noch vor 6 Uhr morgens in das Schlafzimmer der Eltern geht, weil er meint im Wohnzimmer Monster zu hören, sind die noch sehr verschlafen und bitten ihn (verständlicherweise! 😉 ), wieder ins Bett zu gehen.
Aber Joscha glaubt den Versicherungen, dass es keine Monster gebe, nicht. Er hört sie doch von unten! Wie sie über sein Kaninchen reden. Joscha ist klar, dass er da eingreifen muss. Er setzt sich seinen Helm auf, schnappt sich sein Holzschwert und rennt mit Gebrüll („Wagt es bloß nicht, mein Kaninchen zu fressen!“) auf die Monster zu.
Auge in Auge mit den Monstern
Doch die drei Monster wollen gar keine Kaninchen fressen. Eins wollte an dessen Möhre und weint nun nach einem Fingerbiss. Sie stellen sich Joscha vor und berichten, dass sie Schrankkrabbler sind, die ab und an etwas aus Wohnungen stibitzen. Nun suchen sie einen Schrank, durch den sie weiter krabbeln können. Das ist gar nicht so einfach, denn logischerweise verwüsten die drei bei ihrer Suche so Einiges und werfen den Inhalt aus den Schränken. Und das auch in der Küche und im Badezimmer.
Als sie dann auch noch in das Schlafzimmer der Eltern gehen wollen, erschrecken sie sich so vor dem Schnarchgeräusch des Vaters, dass sie laut schreiend flüchten und sich in Joschas Schrank verstecken. Die Eltern wachen nun endgültig auf und trauen ihren Augen kaum, als sie das Chaos im Haus sehen. Der Vater ist schon ein wenig sauer uns glaubt Joschas Geschichte von den Schrankkrabblern nicht ganz. Schließlich ist in seinem Schrank nichts mehr zu sehen. Nur ein Zettel, der Joscha in die Hände fällt – mit lieben Grüßen und dem Hinweis, dass der richtige Durchgang gefunden wurde. Joscha muss beim Aufräumen helfen und seine Mutter bittet ihn, sie bei der nächsten Monsterangst lieber zu wecken. Doch Angst vor Monstern hat er garantiert nicht mehr?
So hat es uns gefallen
Sowohl die Idee des Buches als auch die Umsetzung ist einfach super witzig. Das „Monster im Haus“ – Problem kennen viele Eltern und Kinder, aber auch wenn das noch nie aufgekommen ist, macht es sicherlich ebenso viel Spaß. Ob das Buch etwas für ängstliche Kinder ist, die sich sehr vor Monstern im Schrank fürchten, muss man vielleicht je nach Einzelfall entscheiden. Es kann sicherlich die Angst nehmen, denn die Monster hier sind sehr liebenswert, tollpatschig und absolut nicht zum Fürchten. Auch für die vorlesenden Eltern ist eine Menge Witz dabei. Wer kennt es nicht, dass das Kind noch vor 6 Uhr morgens zum Aufstehen auffordert und man irgendwie abwinkt („Ach, es gibt keine Monster“), weil ein paar Minuten mehr Schlaf auch schön wären. Als die Eltern von Joscha am nächsten Morgen die völlig verwüstete Wohnung sehen und ihn bitten, beim nächsten Mal Bescheid zu sagen, ist es doch schon wirklich witzig.
Die Illustrationen sind ebenso skurril wie großartig. Wer sich fragt, woher diese bekannt vorkommen: Stephan Pricken hat auch schon den großartigen Grolltroll gezeichnet. Wir empfehlen das Buch für unerschrockene Kinder ab ca. 4 Jahren.
Stephan Pricken, Monster!, Coppenrath Verlag 2020.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.