„Der Wal, der immer mehr wollte“ – Rachel Bright, Jim Field
Kauf dich glücklich! – Dieses Konzept hört man häufiger. Schöne Dinge kaufen und besitzen, sich etwas gönnen, wenn man mal traurig ist, um wieder glücklicher zu sein. Das hat fast jede“r schon einmal versucht. Aber ist das etwas, das funktioniert? Macht Besitz glücklich? Das fragt sich der Wahl im neuen Buch „Der Wald der immer mehr wollte“ von Rachel Bright und Jim Field.
Auf der Suche nach dem Glück
Tief unten im Meer lebt ein großer Wal namens Wendelin. Er ist nicht ganz zufrieden mit seinem Leben, denn er war auf der Suche nach etwas. Wonach genau, wusste er aber selber nicht. Deswegen stöbert er überall herum und findet Schätze in alten Wracks und glänzende Muscheln auf dem Meeresboden. Doch es war nie genug, immer möchte er mehr haben und sucht weiter und weiter ohne Ziel. Er schwimmt zu wunderschönen, farbenprächtigen Riffen, in denen sich auch viele kostbare Gegenstände finden ließen.
Doch auch dort ist unter den vielen Tieren die Stimmung nicht besonders gut und es gibt viel Streit. So bemerkt nur die Krabbe Krissy den näher kommenden, bedrohlich wirkenden Wal und stellt sich ihm entgegen. Wendelin kommt mit ihr ins Gespräch und berichtet von seiner Suche nach Glück. Krissy hat eine Idee und vermutet, dass dieses ihn finden wird, wenn er Großherzigkeit zeigt. Er erinnerte sich an eine Schlaflied- Melodie, die seine Mutter ihm immer vorgesungen hat und fängt mitten im Riff an, dieses laut zu singen. Alle Tiere sind wie verzaubert davon und vergessen ihren Streit. Auch bei Wendelin verändert sich etwas: er fühlt sich dem schönen Ort sehr verbunden und hat genug vom Sammeln von Dingen.
Nicht Besitz macht glücklich, sondern anderes
Das Buch ist – wie gewohnt – traumhaft illustriert und überzeugt mit einer farbenprächtigen Unterwasserwelt. Die dunkle Tiefsee im Kontrast zum Riff, das mit den Korallen und seinen Bewohner*innen kunterbunt schillert – das ist einfach wunderschön anzusehen. Die Geschichte um den Wal, der auf der Suche nach seinem Glück ist und im Horten von Dingen eine Ersatzbefriedigung dafür sucht, kann gut auf unsere Zeit übertragen werden. Wer kennt das nicht, das immer mehr haben Wollen, damit man augenscheinlich Glück findet. Die Wendung hier, wie Wendelin sich an ein altes Schlaflied erinnert, das weiter gibt und dadurch einen Ort und andere Lebewesen findet, bei denen er sich wohl fühlt, ist vielleicht nicht sofort für jedes Kind nachzuvollziehen. Dass er dadurch glücklich wird und auch die anderen Tiere nicht mehr streiten, kommt dann sehr plötzlich. Trotzdem ist die Botschaft sehr wertvoll: Besitz macht nicht glücklich, wir brauchen anderes, Nicht – Materielles, um zufrieden zu sein.
Rachel Bright, Jim Field, Der Wal, der immer mehr wollte, aus dem Englischen von Pia Jüngert, Magellan Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
[…] des Magellan – Verlages, der auch den Wal im Logo trägt, gelingt das auf jeden Fall. „Der Wal, der immer mehr wollte“ von Rachel Bright und Jim Field konnte viele schon letztens bei der Vorstellung sehr […]