Ein Patchwork- Familien – Kinderbuch: „Allerbeste Schwestern“
Wenn Eltern sich trennen, ist es für Kinder oft nicht leicht. Man muss sich an andere Abläufe im Alltag gewöhnen, vielleicht auch an eine neue Umgebung und manchmal kommen auch neue Menschen zur Familie dazu. Puh, das kann ganz schön viel auf einmal sein. So geht es auch Bella in „Allerbeste Schwestern“* von Caroline Rosales und Laura Bednarski. Doch etwas Neues kann auch ein großer Gewinn sein.
Nach der Trennung ändert sich so einiges
Immer wenn Bella sauer ist, nimmt sie sich ihr Plüschlama und ihre Stifte und fängt an zu malen. Ihr kommen dabei die blöden Erlebnisse des Tages in den Kopf, aber sie muss auch an Schönes denken. An die schönen Geschichten von Paulo und an ihr Freundin Laura. Nach und nach zeichnet Bella ihre ganze Straße auf das weiße Blatt, ihr Haus, Mamas Blumenladen und auch ihre Wohnung mit allen geheimen Schokoladenverstecken. Nach und nach erfahren wir etwas über Bellas Familiengeschichte. Sie lebt mit ihren größeren Bruder, ihrer Mutter, deren Freund und Bella, seiner Tochter zusammen in der Wohnung. Ihr Papa ist ausgezogen und wohnt ein paar Straßen weiter. Am Wochenende ist sie oft bei ihm und auch mit Mama versteht er sich jetzt wieder ganz gut.
Alles war für Bella in Ordnung, bis Mamas neuer Freund kam – und mit ihm Laura. Paulo mochte sie zwar sofort, aber von der ersten Minute an war sie genervt von seiner Tochter, die nun drei Tage in der Woche bei ihnen wohnen sollte. Laura schien alles perfekt zu machen und alle schienen nur noch Augen für sie zu haben. Wie gemein! Bella nahm sich vor, es für Laura richtig ungemütlich zu machen. Sie schnitt ihrer Puppe die Haare, klebte ihre Buchseiten zusammen und versteckte ihre Sachen. Aber auch das schien Laura nicht aus der Fassung zu bringen. Mit einem richtig fiesen Streich (Nacktschnecken unter der Bettdecke) änderte sich das allerdings. Alle sind traurig, auch Bella, aber von Familie und Zusammenhalt möchte sie trotzdem nichts hören.
Ein Ereignis in der Schule ändert das dann aber. Eine Gruppe fieser Jungen hat ihr Plüschlama geschnappt, in eine Pfütze geworfen und droht, es auch noch zu zerreißen. Bella ist so entsetzt, dass sie nur noch weinen kann und auch niemand anderes scheint ihr helfen zu wollen. Bis Laura kommt, den Jungs ordentlich die Meinung sagt und das Lama „für ihre Schwester“ zurück holt. Danach sieht Bella alles mit anderen Augen…
Verständnisvoll, kindgerecht und toll illustriert
Kindgerecht, ehrlich, aber auch positiv wird hier über das Thema Trennung und Patchworkfamilie gesprochen. Kinder können sich gut in Bella hinein versetzen, die nach und nach die verschiedensten Emotionen durchläuft. Wut, Eifersucht, Überforderung, aber auch Freude, Verständnis und Liebe – das sind ganz schön viele Gefühle. Einfühlsam wird über Veränderungen erzählt, die im Nachhinein auch viel Gutes mit sich bringen. Themen wie Mobbing und Konflikte mit den Eltern werden auch angesprochen. Das Ganze ist fantastisch und illustriert, voller selbstverständlicher Vielfalt und mit vielen liebenswerten Details. Mein Highlight ist hier der Papa mit langen Haaren – das sieht man in Kinderbüchern leider wirklich sonst kaum. Sehr schön zum Vorlesen ab 5 Jahren, aber auch zum Selberlesen!
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Caroline Rosales, Laura Bednarski, Allerbeste Schwestern, Carlsen Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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