Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht

Seid ihr auf der Suche nach einem spannenden Buch für Kinder ab 8 Jahren zum Vorlesen oder auch schon Selberlesen? Da kommt das spannende „Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht“ von Barbara Illand – Olschowski und Timo Grubing gerade recht, dass den Neunjährigen hier und auch mich sehr begeistert hat.

Unbekannte Wesen im Meer

Finn lebt auf einer kleiner Insel hoch oben im Norden Schottlands, die er wie seine Westentasche kennt. Er sitzt gerne an den Klippen und schaut auf das Meer hinaus, aber bleibt ansonsten im sicheren Abstand zum Wasser. Nachdem er vor einigen Jahren fast ertrunken wäre, hat er großen Respekt davor. Zu seinem Retter, einem Fischer namens Connor, hat er immer noch eine gute Verbindung und lässt sich von ihm alte Seekarten zeigen. Der Seemann weiß zu berichten, dass früher große Seeungeheuer um die Insel herum lebten, die irgendwann auf wundersame Weise verschwunden sind. Finn weiß nicht so recht, ob er ihm das glauben kann. Seine Aufmerksamkeit wird auch schnell auf etwas anderes gelenkt, denn ein neues Kind ist auf die Insel gezogen. Poppy ist wie er zehn Jahre alt und sitzt nun neben im in der Klasse.

Zwei der älteren Mitschüler haben sich für die Neue schon eine besondere Prüfung ausgedacht. Sie soll eine Nacht auf einem kleinen Felsen mitten im Meer vor der Küste übernachten. Mit einer List schaffen sie es, dass Finn trotz seiner Angst vor Wasser mit kommt. Gegen ihren Willen rudern die anderen zurück und Poppy und Finn bleiben alleine dort. Als sie gegen die Kälte ein Feuer entzünden, beginnt sich der Felsen plötzlich zu bewegen -und sieht gar nicht mehr so steinig aus! es stellt sich heraus, dass dies der Rücken eines riesigen Seeungeheuers ist, das aber tatsächlich gar nicht so unfreundlich ist. Es rettet Finn vor den Fluten, der von da an eine besondere Verbindung zu diesem schließt. Bald schon bemerken auch die anderen Inselbewohner*innen, was sich im Meer verbirgt. Und als auch noch von diesen Wesen verursachte Erdbeben die Insel erschüttern, ist für einige Erwachsene klar: die Ungeheuer müssen gejagt werden! Ob die Kinder das verhindern können?

Spannendes Abenteuerbuch mit Herz

Durch seinen Unfall und die Angst vor dem Wasser ist Finn ein wenig zum Einzelgänger geworden. Durch die gemeinsame Begegnung mit dem Seeungeheuer entsteht eine gute Freundschaft zu Poppy, der Neuen, die ganz unvoreingenommen mit ihm umgeht. Gemeinsam müssen sie nun dafür sorgen, dass die Erwachsenen wieder zur Vernunft kommen und nicht in den Kampf gegen die Seebewohner ziehen. Dabei werden sie dann auch von den anderen Kindern der Insel unterstützt. Sowohl das Setting (kleine Insel weit draußen im Meer) als auch die Tatsache, dass hier einige Erwachsene die „Gegner“ sind, nicht die Seeungeheuer, macht die Geschichte ganz besonders. Die Gruppe um die Bürgermeisterin denkt nur an den Profit und lässt die alten Vorurteile nicht durch neue Überlegungen zur Seite schieben.

Mit kurzen Kapiteln und vielen wunderbaren schwarz- weiß Illustrationen ist dieses spannende Buch für Kinder ab 9 Jahres bestes Lesevergnügen. Die vielschichtigen und sympathischen Hauptfiguren machen es leicht, sich mit diesen zu identifizieren. Themen wie Freundschaft, echter Mut (im Gegensatz zu „Mutproben – Mut“) und Liebe zu Tieren und der Natur machen es vielseitig und unterhaltsam. Gerne mehr davon!

Barbara Illand – Olschowski, Timo Grubing, Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht (Band 1), Ars Edition Verlag 2022.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.