Neue Bilderbücher für das Osternnest
„Henri und Henriette. Die Eier sind weg!“
Kennt ihr Henri und Henriette? Von diesem sehr sympathischen Hühnerpaar ist gerade das vierte Bilderbuch erschienen und alle gehören zu unseren Bilderbuchlieblingen für Kinder ab 4 Jahren. Im neuen „Henri und Henriette. Die Eier sind weg!“ von Cee Neudert und Christiane Hansen begeben sie sich auf die Suche nach frisch gelegten Eier. Wie sich heraus stellt, sind ziemlich viele daran interessiert!
Endlich steht der Frühling vor der Tür! Auf dem kleinen Bauernhof gibt es für Tiere wie Menschen wieder viel zu tun. Henne Henriette legt wieder mehr Eier als im Winter, aber nur für den Bauern zum Frühstück und keine Kükeneier, wie ihre vier Kinder erst vermuten. Der Bauer möchte diese für später aufheben, aber das Schwein würde sie gerne sofort verputzen- am liebsten in Form von Pfannkuchen. Hahn Henri hatte aber erst anderes zu tun und startet gleich mit dem Frühjahrsputz. Er putzt und räumt, harkt und sät – und immer steht das Schwein neben ihm und fragt nach seinen Pfannkuchen.
Als Henri dann endlich Zeit findet, machen sie eine schreckliche Entdeckung: die Eier sind weg! Henri und Schwein beschließen, dem Ganzen auf den Grund zu gehen, denn jemand muss sie genommen haben. Sie befragen die anderen Tiere und suchen den Hof nach verdächtigen Spuren ab. Als sie dort nicht fündig werden, gehen sie sogar bis zur Schafswiese, zum Weiher und in den Wald. Dort hat ein Eichhörnchen einen besonderen Verdacht. Angeblich sollen gerade zu Ostern die Hasen sehr an Eiern interessiert sein… Am Ende feiern auf jeden Fall alle zusammen ein wunderschönes Osterfest – mit Pfannkuchen und Eiern!
Wie auch schon die anderen Bände ist auch Teil 4 wieder ganz wundervoll illustriert und es gibt auch im Hintergrund eine Menge Amüsantes und Liebenswertes zu entdecken. Die Geschichte ist auch wieder ganz liebenswert. Mit dem schlauen Hahn und dem hungrigen Schwein in der Hauptrolle haben wir hier einen kleinen Detektivfall, bei dem man zunächst einen anderen Täter in Verdacht hatte. Ein Buch mit ein wenig Osterbezug, aber definitiv auch das ganze Jahr über lesbar.
„Frau Sonntagsimmerzwei. Ein Huhn in Hollyywood“
„Ich wollt‘, ich wär ein Huhn…“ – Ihr kennt das Lied, oder? Die Henne im wirklich niedlichen und witzigen „Frau Sonntagsimmerzwei. Ein Huhn in Hollyywood“ von Nina Hundertschnee und Nina Hammerle hält sich an das Programm und legt fleißig ihre Eier. An einem Tag ist aber auf einmal alles anders und ihr ruhiger Hühneralltag wird ganz schön durcheinander gewirbelt.
In einem kleinen Hühnerstall geht alles seinen geregelten Lauf. Alle Hühner legen ihr Eier, jeden Tag eins davon und – zumindest im Fall eines Huhnes – an Sonntagen immer zwei. Nur an einem Ostersonntag ist für Frau Sonntagsimmerzwei etwas anders. An diesem Tag legt sie zur Überraschung aller nicht ein Ei, sondern ein rosafarbenes, viereckiges Etwas, das ganz süß duftet. Weil alle anderen Hühner mehr als neugierig schauen, versucht sie es schnell in ihrem Schnabel zu verstecken. Als sie aber anfängt, darauf herum zu kauen, kommt eine riesige Kaugummiblase aus ihrem Mund, die sie immer höher in den Himmel schweben lässt. Sie fliegt und schwebt, bis sie unter sich das Meer und eine kleine Insel voller Palmen sieht.
Frau Sonntagsimmerzwei schafft es, dort zu landen und lauscht sofort der schönen Musik, die sie dort hört. Beschwingt tanzt sie dazu durch den Sand und legt dabei ein Ei nach dem anderen. Das Besondere daran ist, dass alle kunterbunt und mit tollen Mustern gefärbt sind. Die anderen Tiere werden darauf aufmerksam und ein Schwein verspricht ihr, sie damit groß raus zu bringen. Bald schon hat das Huhn eine eigene Kunstausstellung, Sie darf über den roten Teppich laufen und die Fotografen reißen sich um sie. Das Schwein plant nun, einen Song mit ihr aufzunehmen und aus Frau Sonntagsimmerzwei wird ein richtiger Star. Nur ihre Ruhe hat sie nicht mehr und sie nimmt sich vor, den ganzen Trubel hinter sich zu lassen. Zum Glück wacht sie darauf hin in ihrem Nest auf, denn sie hat alles nur geträumt.
Alles nur ein Traum – das erklärt so einiges. Es geht nämlich ganz schön turbulent zu in diesem Hühnerleben, das früher so ruhig war. Mit viel Witz wird diese skurrile Traumgeschichte der sympathischen Hühnerdame erzählt- begleitet
Nina Hundertschnee, Nina Hammerle, Frau Sonntagsimmerzwei. Ein Huhn in Hollyywood, Schneiderbuch 2023.
„Spekulatius und Bammelchen, der Osterhase“
Ihr kennt doch bestimmt den kleinen Weihnachtsdrachen Spekulatius, oder? Er konnte schon viele Kinder mit zwei Vorlesebüchern für die Adventszeit und einem Weihnachtsbilderbuch begeistern. Der sympathische Protagonist mit dem kleinen Sprachfehler und dem großen Herzen ist naturgemäß ein großer Weihnachtsfan, kommt jetzt aber auch mit dem Osterfest in Berührung. In „Spekulatius und Bammelchen, der Osterhase“ von Tobias Goldfarb und Milla Kerwien kommt er einem kleinen, unsicheren Osterhasen zur Hilfe. Sehr niedlich und auch witzig für Kinder ab 4 Jahren.
Spekulatius ist auf seiner kleinen Weihnachtsinsel schon etwas langweilig, weil es bis zum nächsten Fest noch lange hin ist. Zum Glück kommt eine Möwe vorbei, die sich ein wenig mit ihm unterhält und dabei von einem jungen Osterhasen erzählt. Dieser muss um seinen Job fürchten, weil er stets ängstlich unterwegs ist und fürchtet, beim Verstecken der Eier von Kindern entdeckt zu werden. Der Weihnachtsdrache beschließt, sich das Ganze einmal anzuschauen und macht sich auf den Weg zur Erde. Dort wundert er sich zunächst, dass alles ganz anders aussieht als sonst. Es ist länger hell, an den Bäumen hängen grüne Blätter und überall wachsen bunte Blumen. Das gibt es zur Weihnachtszeit nicht! Mitten auf einer Wiese findet der kleine Drache einen Hasen, der dort verängstigt hockt. Mit etwas Lebkuchen kann Spekulatius ihn aufmuntern.
Der kleine Hase heißt Bammelchen und gehört zur Gruppe der Osterhasen. Die anderen Hasen berichten lachend dem Drachen, dass dieser vor allem Angst habe und deshalb bald nur noch als normaler Hase unterwegs sein soll. Das findet Spekulatius mehr als gemein! Er wird Bammelchen dabei helfen, der beste Osterhase aller Zeiten zu werden. Er hilft nun beim Ostereier Bemalen (mit Tannenbäumen und Miesmuffeln!) und auch dabei, die Angst vor dem Wolf (bzw. Dackel) im Garten zu besiegen. Und er macht den anderen deutlich, dass man niemanden wegen seiner Angst auslachen darf.
Alleine schon die hübschen Illustrationen mit den vielen kunterbunten Frühlingsblumen machen so richtig Lust auf Ostern, Die Geschichte ist auch ganz wundervoll. Ein kleiner Hase bekommt Unterstützung dabei, seine Ängste zu überwinden. Gemeinsam mit Spekulatius kann er so zeigen, was in ihm steckt und die anderen merken, dass sie zuvor ungerecht zu ihrem Hasenkollegen waren. Wie gewohnt steckt auch viel Humor in der Geschichte und natürlich ist die ganze Art und Weise des kleinen Drachen einfach sympathisch. Wir empfehlen es für Kinder ab 4 Jahren.
Tobias Goldfarb, Milla Kerwien, Spekulatius und Bammelchen, der Osterhase, Schneiderbuch Verlag 2023.
Die Bücher wurden uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.