„Stöcke, Stöcke, Stöcke“
Wenn ihr mir euren Kindern einen Spaziergang durch den Park oder Wald macht, habt ihr am Ende auch einige kurze und lange Stöcke in der Hand, die uuuunbedingt mitgenommen werden müssen, oder?
Am Ende gibt es vielleicht einen Kompromiss und ein kleiner Zweig darf mitkommen, die anderen müssen auf einem Haufen auf den nächsten Spaziergang warten. Dinge in der Natur zu sammeln, macht auch einfach Spaß – vor allem im Herbst. Dem kleinen Igel Fin in „Stöcke, Stöcke, Stöcke“ von Lisa Gastager und Monika Suska geht es auch so. Für ihn ist jeder einzelne Stock ein wahrer Schatz, den er natürlich gerne mitnahmen möchte!
Fin lebt zusammen mit anderen Tieren im sich langsam herbstlich färbenden Wald. Er liebt es, dort herum zu streifen, mit seinen Freunden zu spielen und alles zu sammeln, was ihm vor die Füße fällt. Auch wenn er mit Eichhörnchen Ben über Äste balanciert oder die kleine Schnecke in der Hecke besucht, findet er immer einen hölzernen Schatz, den er unbedingt mitnehmen muss.
Das nette Bibermädchen, das er am Fluss trifft, überlässt ihm einen angenagten Ast. In der Nähe des Schlafplatzes von Eva Siebenschläfer liegt noch ein Exemplar, das mit in seine Sammlung darf. Alle anderen Tiere wundern sich ein wenig über seine Sammelleidenschaft und fragen sich, was der Igel wohl mit so vielen Stöcken machen möchte. Gerade als er alles zu seinem Haus tragen möchte, stolpert er und fällt hin, so dass die ganze Sammlung den Hang hinunter rollt.
Seine Freunde hören sein Weinen und sind sofort zur Stelle, um alles wieder einzusammeln – ist doch klar! Dabei merken sie auch, dass jeder Stock anders aussieht und schon irgendwie faszinierend ist. Zusammen fangen sie an, mit diesen zu spielen. Was man damit alles machen kann! Das Abendessen ist damit natürlich auch gerettet. Sie entfachen ein Lagerfeuer und röstet dieses über der Glut – natürlich auch aufgespießt auf Stöcke.
Am Ende des Buches bekommen wir noch einen Blick in Fins Zimmer, das natürlich voller Stöcke ist, die er auf kreative Art und Weise verarbeitet hat. Die liebevolle Geschichte wird in Reimen erzählt und macht Lust darauf, in den nächsten Wald zu gehen und auch mit dem Sammeln zu starten! Ein herrlicher Blick auf die kleinen Dinge des Alltags (und der Natur), die so viel Freude bringen und lange für Beschäftigung sorgen können. Bei den kindgerechten Illustrationen gibt es eine ganze Menge zu entdecken. Sehr nett gemacht, ein schönes Lesevergnügen für Zuhause und auch für die Kindergartengruppe, für Kinder ab 3 Jahren.