„Die Lichter von Paris. Émile auf der Weltausstellung“ – Thilo Krapp
Wart ihr schonmal in Paris? Kaum eine Großstadt ist wohl so faszinierend wie die französische Hauptstadt. So ist es heute und so war es auch schon in früheren Zeiten. In „Die Lichter von Paris. Emile auf der Weltausstellung“ nimmt uns Thilo Krapp mit in diese wunderbare Stadt und zwar während der faszinierenden Zeit der Belle Époque. Im Jahr 1900 schaute alle Welt auf Paris, denn von April bis Oktober fand dort die Weltausstellung statt, mit Faszinationen, so weit das Auge reicht. Zusammen mit Émile dürfen wir daran teilhaben, schauen und staunen. Und das ist bei diesem ganz besonderen Buch eine wahre Freude.
Darum geht es
Paris im Jahr 1900, alle sind in heller Aufregung und Émilie ist mittendrin. Er darf zusammen mit seiner Mutter die Weltausstellung besuchen, die mit all ihren Attraktionen gigantisch werden soll. Vor allem soll alles mit elektrischem Licht beleuchtet werden – eine Sensation! Sie betreten das Gelände und schauen sich die ersten Gebäude an, die extra für diese Ausstellung gebaut wurden. Émile kann fast gar nicht glauben, dass die meisten dieser baulichen Wunderwerke am Ende des Jahres wieder abgerissen werden sollen.
Eine Attraktion wollen sie sich als erstes anschauen: einen rollenden Bürgersteig, auf den man nur aufsteigen muss und der einen automatisch an den Attraktionen vorbei fährt. Doch hier kommt gleich der große Schreck: seine Mutter kommt aus Versehen auf ein anderes Band und fährt davon, ohne dass Émile etwas dagegen tun kann. Er muss das Band verlassen und findet sich am Ufer der Seine wieder, wo er einem Dampferkapitän sein Leid klagt. Er darf mit dem Schiff mitfahren, das in die Richtung fährt, in die sie eh gehen wollten: zum Elektrizitätspalast, wo sein Vater arbeitet.
Émile staunt und schaut, auch als er wieder von Bord des Schiffes gehen muss. Er findet sich in einem mittelalterlich anmutenden Straßenzug wieder, wird mit Glück mit einem Luftschiff mitgenommen und darf die Weltausstellung von oben sehen. Faszinierend! Er kommt zum deutschen Pavillon, schaut sich dort die neuesten Schiffahrtmodelle an und gelangt irgendwann zu einem großen Bau, aus dem eine verzweifelte Frau heraus stürzt. Sie ist eine amerikanische Tänzerin und braucht unbedingt Elektrizität für ihre Show – und die ist scheinbar gerade großflächig ausgefallen. Zusammen mit ihr macht er sich weiter auf den Weg, denn sein Vater kann da bestimmt helfen. Und als sie endlich dort ankommen, wird es nochmal richtig spannend, denn sein Vater und die Kollegen sind gefesselt. Wird er es wohl schaffen, alles wieder ans Laufen zu bringen?
So hat es uns gefallen
Das Buch ist eine ganz besondere, wundervoll gelungene Mischung aus Sachbuch und Erzählung. Schon durch das Cover wird schnell deutlich, wie kunstvoll dieses auch illustriert ist. Es gibt im großen Format auf allen Doppelseiten so viel zu entdecken und man kann regelrecht in die Welt des Jahres 1900 eintauchen. Die Geschichte um Émile, der sich auf der Weltausstellung verläuft und auf der Suche nach den Eltern dort so Einiges erlebt, ist sehr nett und auch spannend erzählt.
Immer wieder bekommen die Leser*innen, eingebettet in diesen Rahmen, viele interessante Informationen über den Weltausstellung an sich, über Erfindungen und Neuheiten und auch über Probleme dieser faszinierenden Zeit. Am Ende des Buches finden sich noch einige Zahlen und Fakten über die Weltausstellung, über die Lage der Arbeiter damals und auch über Kolonialismus. Geschichtswissen ganz wundervoll und interessant aufbereitet, gerne mehr davon! Wir sind sehr begeistert von diesem Buch und empfehlen es für Kinder ab dem Grundschulalter.
Thilo Krapp, Die Lichter von Paris. Emile auf der Weltausstellung, Gerstenberg Verlag 2020.
[…] ist bereits das zweite Buch um den französischen Jungen und seine Mutter. Im ersten Band „Die Lichter von Paris – Émile auf der Weltausstellung“ taucht der Autor Thilo Krapp ein in die unglaubliche Zeit der Belle Époque und der […]