Abschied von einem Kind: „Blau wie der Himmel, leicht wie der Wind“
Ein Bilderbuch über eine Familie, die den Tod eines Kindes erleben muss? Ja! Für betroffene Familien, befreundete Kinder oder die pädagogische Arbeit in Kindergarten und Grundschule können solche Bilderbücher eine Hilfe bei der Aufarbeitung sein. „Blau wie der Himmel, leicht wie der Wind“ von Anette Thumser und Mareike Ammersken setzt sich sehr behutsam mit dem Thema Abschiednehmen auseinander.
Der Bundesverband Kinderhospiz e.V. unterstützt dieses Buch mit einem Vorwort. Mit wirklich wunderschönen Illustrationen und kurzen, einfühlsamen Texten wird die Geschichte einer Hasenfamilie erzählt, deren Kind nur eine kurze Zeit auf Erden sein kann. Das Ganze passt für Kinder ab 4 Jahren.
Als das kleine Baby auf die Welt kommt, sehen die Eltern sofort, dass es anders ist als ihre anderen Kinder, viel kleiner und umgeben von einem bläulichen Schimmer. Sie gehen sehr liebevoll mit Schnuffelie um, wiegen sie in ihrem Armen und decken sie behutsam zu. Das kleine Häschen schläft viel und scheint wunderschöne Träume zu haben. Bald merkten sie aber, dass ihr Baby auch sehr wenig isst und nur für kurze Zeit wach sein kann.
Die Eltern sorgen gut für die Kleine und nehmen sie bei warmem Wetter mit in den Garten, um die Schmetterlinge zu beobachten. Schnuffelie erzählt den anderen immer von ihren Träumen und dem Himmel und den Sternen, die sie dort sehen kann. Mal brachte sie auch kleine Erinnerungen mit, das Funkeln eines Sternes oder ein Wolkenstück. So geht es den ganzen Winter und Frühling über, bis das kleine Häschen im Sommer endgültig Flügel bekommt und für immer zu den Sterne fliegt.
Das Thema Krankheit und Sterben wird hier sehr behutsam und kindgerecht angegangen. Eine Ursache/Krankheit/Diagnose erfahren wir nicht, so dass es für viele Gegebenheiten und Umstände passen kann. Die wunderschönen Illustrationen passen perfekt zur warmherzigen Geschichte, die am Ende Trauer zulässt und ein wenig Trost spendet – soweit das natürlich überhaupt möglich ist.