„Amelie & Antonio. Vorlesegeschichten“ – Monika Hülshoff, Thorsten Saleina
In den nächsten fünf Wochen, wenn die Schulen und Kindergärten geschlossen sind, werden wahrscheinlich sehr viele Eltern und Kinder eine Menge Zeit zum Lesen haben. Aber auch sonst ist Vorlesen natürlich etwas besonders Schönes. Wer kurze Vorlesegeschichten aus dem Alltag mag, der bzw. die wird bestimmt auch Gefallen an „Amelie & Antonio„* von Monika Hülshoff und Thorsten Saleina finden. In zehn Geschichten erfahren wir, was Amelie zusammen mit ihrem allerliebsten Kuscheltier Antonio so alles im Kindergarten und zusammen mit ihrer Familie erlebt.
Das passiert alles
Das kleine Stoffnashorn Antonio ist der allerbeste Freund von Amelie. Immer hat sie ihn dabei, beim Schlafen, beim Spielen mit den Freunden, im Kindergarten und bei den Großeltern. Mal haben sie zusammen viel Spaß, mal ärgern sie sich und trösten einander. Und ab und an passiert ihnen auch ein Missgeschick, so wie an einem Morgen, als Amelie sich schonmal alleine im Bad waschen soll. Antonio wäscht sich natürlich mit. Und als der dann nass wird und Amelie sich darum kümmert, vergisst sie, den Wasserhahn wieder auszudrehen. Zum Glück ist Mama aber da und hilft ihr, die große Überschwemmung wieder zu beseitigen.
Ein anderes Mal kommt eine Freundin von Mama zu Besuch und bringt ihre Tochter mit. Und die kann Amelie leider gar nicht leiden, weil sie immer alles bestimmen möchte. Als die Situation dann fast eskaliert, ist es zum Glück Antonio, der für etwas bessere Stimmung zwischen den Mädchen sorgen kann. Das gelingt ihm auch noch einige andere Male. Er steht ihr zur Seite, als sie auf einem Kindergeburtstag zunächst etwas traurig im Abseits steht. Und er hilft ihr auch, als ihre Mutter mit einer Erkältung auf der Couch liegt und Amelie ein Gesund- Werde- Essen zubereiten möchte.
An einem Tag darf Amelie zusammen mit Antonio den ganzen Tag bei Oma und Opa bleiben, worauf sie sich sehr freut. Sie machen viele spannende Dinge zusammen, wie z.B. mit dem Bus zum Markt zu fahren. Natürlich wird Antonio auch dem Busfahrer, der ein Freund ihres Opas ist, vorgestellt. Als sie endlich am Marktplatz angekommen sind und im Gedränge aus dem Bus steigen, merkt Amelie, dass sie Antonio im Bus verloren hat. Die Trauer ist natürlich groß und Amelie ist kaum zu beruhigen. Oma fährt schnell mit ihr nachhause, wo dann schon ganz bald eine Überraschung wartet. Der Busfahrer hat Antonio gefunden und auf seinem Heimweg vorbei gebracht. Der Tag endet also doch noch gut.
So hat es uns gefallen
Die Geschichten von Amelie und ihrem Stofftier stammen direkt aus dem Alltag und viele Kinder werden sich bestimmt gut darin wiederfinden. Amelie, die noch in den Kindergarten geht, hat eine ganz besonders enge Beziehung zu Antonio. Dieser muss überall mit hin und unterhält sich auf immer eifrig mit ihr. Kleine Leser*innen, die selbst große Stofftierliebe nicht kennen, werden sich vielleicht an der einen oder anderen Stelle wundern. Denn wenn Amelie einen Kindergeburtstag besucht, ist nicht sie alleine der Gast, sondern auch Antonio. Das Geschenk wird natürlich auch im Rahmen von Antonio überreicht. Und die meisten ihrer Spiele drehen sich um Antonio. Kinder, die auch eine*n beste*n Kuschelfreund*in haben, werden das alles nur zu gut verstehen.
Die Geschichten haben zum abendlichen Vorlesen eine ideale Länge und sind mit vielen farbigen Illustrationen versehen. Viele Themen werden den Kindern nur allzu gut bekannt vorkommen. Ärger mit anderen Kindern, Traurigkeit, weil eine Sache nicht so klappt wie vorgesehen, Spaß beim Spielen mit Freunden und (Groß-) Eltern und die typischen Probleme und Freuden im Kindergarten. Ein Vorlesespaß für Kinder ab ca. 3 – 4 Jahren.
Monika Hülshoff, Thorsten Saleina, Amelie & Antonio. Vorlesegeschichten, Loewe Verlag 2020.