„Ava die Starke“
Es ist nicht immer leicht, Hilfe anzunehmen, vor allem nicht, wenn man schon gelernt hat, Vieles alleine schaffen zu müssen. Im wunderschön illustrierten „Ava die Starke“ von Kristina Magdalena Henn und Anja Grote kämpft sich ein Mädchen durch ihr Leben und ist der Ansicht, keine Hilfe zu benötigen – bis zu einem bestimmten Moment…
Tief in einem wilden Wald lebte die Amazone Ava, die eine wirkliche Kriegerin, die für jede Gefahr gerüstet war. Pfeil und Bogen waren ihre steten Begleiter und auch mitten in der Nacht war sie immer aufmerksam, auch wenn es so richtig nichts mehr für Kriegerinnen zu tun gab. Schon seit sie klein war, kannte sie nur eines: auf sich alleine gestellt zu sein. Ihre Mutter war irgendwann spurlos verschwunden und einzig eine braune Feder, die sie nun immer an einer Kette bei sich trug, war ihr als Erinnerung geblieben.
So war es dazu gekommen, dass sie jegliche Hilfe, die man ihr anbot, schroff ablehnte. Wollte ein Tier ihr beim Suchen helfen oder ihr Floss ein wenig anschieben, war ihre einzige Antwort, ein Pfeil in dessen Richtung zu schießen. Eines Tages brauchte Ava aber tatsächlich Hilfe. Eine Gräte hatte sich in ihrem Zahn festgesetzt und bereitete ihr starke Schmerzen. Alle Tiere, die sie um Rat fragte, wendeten sich wegen ihrer vorherigen Unfreundlichkeit von ihr ab. Nur der Bär war bereit, ihr zu helfen und brachte sie zu einem heilkundigen Eichhörnchen, das sie schnell von den Schmerzen befreien konnte. Ava war dankbar und erleichtert und merkte, dass es manchmal doch nicht schlecht sein kann, Hilfe anzunehmen und zu zweit durch das Leben zu gehen.
Ava hatte es bisher nicht leicht. Sie musste sich durchkämpfen, was sie regelrecht abgehärtet hat. Auf Hilfsangebote reagiert sie mit Wut und schießt Pfeile auf die, die ihr Hilfe anbieten. Sie verschließt sich vor allen, bis sie es wirklich nicht mehr alleine schafft. Aus dieser Notsituation zieht sie aber etwas Positives: Sie merkt, dass es gar nicht schlimm ist, um Hilfe zu bitten und diese auch anzunehmen. Man kann sich so das Leben damit einfacher und schöner machen und trotzdem stark sein. Die Illustrationen sind gleichzeitig süß wie wild und einfach liebenswert. Wir empfehlen die Geschichte mit dem mal etwas anderen Thema für Kinder ab 4 Jahren.