„Bruno will hoch hinaus“
Auf das Buch haben viele gewartet – ein erzählendes Kindersachbuch, das den menschlichen Körper und hier vor allem Penis und Hoden zum Thema hat. In „Bruno will hoch hinaus“ erkundet ein Junge seinen Körper und wir erfahren viel Wissenswertes darüber – kinderecht erzählt und illustriert.
Der eigene Körper: Eine Entdeckungsreise
Bruno hat einen Traum: er möchte so gerne ins Weltall fliegen. Doch bevor man zu solchen Abenteuern starten kann, muss man sich erst einmal anziehen. Auf der Suche nach einer Unterhose betrachtet Bruno seinen Penis ganz genau Spiegel. Dabei überlegt er sich, wie viele verschiedene Namen er für seinen Penis und seine Hoden kennt. Als er endlich angezogen ist, berichtet er seinem Papa von den Raketen – Plänen und beide machen sich auf den Weg in eine Werkstatt, wo eine Freundin ihnen beim Bau hilft.
Danach geht es zum Fußballtraining, das für ihn leider schmerzhaft endet. Aus Versehen hat er mit Wucht einen Ball auf den Hodensack bekommen. Schnell holt Papa ihn ab und zuhause schauen sie beim Duschen, ob alles in Ordnung ist. Als sie später zusammen an der Rakete basteln, vergleicht er die Vorfreude darauf mit dem schönen Gefühl das er hat, wenn er mit seinem Penis spielt. Sein Vater erklärt ihm, dass dieses ganz natürlich ist.
Wertvolles Kindersachbuch
Die Autor*innen möchten mit diesem Buch den gesellschaftlich weit verbreiteten Stereotypen und toxischen Männlichkeitsbildern entgegenwirken. Themen wie Intimpflege, Anatomie und Gesundheit werden neben der Geschichte rund um Bruno und seine Pläne mit zusätzlichen Infoboxen und beschrifteten Grafiken erklärt. Auf Klischeefreiheit und Diversität wird großen Wert gelegt. In Brunos Zimmer hängen Einhornposter und Ballettkleider neben Baggern und Dinokostümen. Die Mutter hat kurze Haare, der Papa lange. Er ist es auch, der Bruno zum Kindergarten und Sport bringt und mit ihm bastelt. Die Werkstatt, in der Brunos Rakete geschweißt wird, leitet eine Frau. Auch wird betont, dass es Menschen gibt, sie sich trotz Penis nicht als Junge fühlen. Wir sehen die Entwicklung des Körpers vom Kind zu Erwachsenen, wobei betont wird, dass jeder einzigartig ist und sich ganz unterschiedlich entwickeln kann. Über die Verbindung zum Aufhänger „Rakete steigen“ kann man tatsächlich etwas schmunzeln, Kindern wird es wohl nicht auffallen.