„Der blaue Vogel. Eine Geschichte über Traurigkeit und Hoffnung“ – Britta Teckentrup
In manchen Phasen im Leben ist es nicht immer so einfach. Einige kennen es, dass man traurig oder mut- und kraftlos ist und sich am liebsten völlig zurückziehen würde. Die Gründe können vielfältig sein – ebenso wie die Wege, um dort wieder heraus zu kommen. In ihrem neuen Buch „Der blaue Vogel„* lässt Britta Teckentrup uns teilhaben an der Traurigkeit sowie am wiedergefundenen Lebensmut eines kleinen Tieres – und das auf eine sehr poetische und einfühlsame Art und Weise.
Wenn man am Boden ist…
In einem Wald lebt ein kleiner blauer Vogel. Jedoch fliegt er nicht zusammen mit den anderen Vögeln über die Bäume und sitzt auf den hohen Ästen in der Sonne, sondern bleibt stets unten im dunklen Schatten. Das Fliegen hat er längst verlernt und auch die anderen Vögel haben ihn fast vergessen. Während sie durch die Lüfte jagen, denken sie nur selten an den blauen Vogel, mit dem man anscheinend keinen Spaß mehr haben kann.
Irgendwann kommt ein gelber Vogel neu in den Wald, der von einem ganz besonderen Licht umgeben war. Wenn er sich auf einen Ast setzt, wachsen dort neue grüne Blätter. Er setzt sich auf den Baum des blauen Vogels und versucht ihn anzusprechen. Tag für Tag kommt er näher an ihn heran und singt ein schönes Lied für ihn. Und der blaue Vogel? Der bemerkt ihn zunächst gar nicht, hebt dann aber irgendwann doch den Kopf in dessen Richtung.
Und durch die Anwesenheit des gelben Vogels veränderte sich die Welt des blauen – bis sie nebeneinander auf einem Ast sitzen. Er fühlt sich warm und geborgen, fängt nach langer Zeit wieder an zu singen und breitet sogar nach einigen Wochen seine Flügel aus, um zusammen mit seinem Freund durch die Lüfte zu fliegen.
Ein Buch, das Hoffnung gibt
Die Geschichte spendet Hoffnung und Zuversicht. Der blaue Vogel ist gefangen in seiner Traurigkeit und hat scheinbar alle Lebensfreude verloren. Alleine schafft er es nicht, diese wiederzufinden und die anderen Vögel kümmern sich nicht wirklich um ihn. Dies ändert sich mit der Ankunft des gelben Vogels, den eine besondere Aura umgibt und der sich geduldig dem blauen Vogel annähert. Und er schafft es, ihn zunächst wieder zum singen und letztendlich sogar wieder in die Luft zu bewegen. Die Botschaft ist eindringlich und schön: egal, wie schlecht es geht, es kann jemanden geben, der denjenigen aus dem Tief holen kann.
Britta Treckentrup spielt mit den Farben: die Umgebung des blauen Vogels ist dunkel und kahl. Kein Sonnenstrahl dringt durch die Bäume in sein Versteck. Den gelben Vogel umgibt ein heller Schein. Je weiter er in die Tiefen des Baumes absteigt, umso heller wird auch die Umgebung des blauen Vogels. Die Baumkronen lichten sich nach und nach immer mehr und geben den Blick auf Himmel und Sonne frei. Als beide zusammen in in die Lüfte steigen, ist alles hell, sonnig und wunderschön.
Das Buch eignet sich ganz wunderbar, um mit Kindern ab ca. 5 Jahren ins Gespräch über Gefühle, Traurigkeit, Hilfsbereitschaft und Freundschaft zu kommen. Ich kann es mir auch gut als kleines Geschenk bzw. Aufmerksamkeit für einen Erwachsenen vorstellen, der ein wenig Hoffnung und Zuversicht gebrauchen kann.
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Britta Teckentrup, Der blaue Vogel. Eine Geschichte über Traurigkeit und Hoffnung, Ars Edition Verlag 2020.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.