„Der Grolltroll… grollt heut nicht!? (Band 2)“

„Der Grolltroll… grollt heut nicht!? (Band 2)“

September 27, 2019 2 Von Maike

Manchmal ist man wütend. Man möchte schreien, stampfen und sich auf den Boden werfen. So geht es jedenfalls dem Grolltroll und auch ganz sicher sehr vielen Kindern und auch Erwachsenen (auch wenn die es in vielen Fällen nicht so herauslassen). Die einen können mit ihrer Wut besser umgehen, die anderen werden von ihr regelrecht überrollt. So geht es auch normalerweise dem Grolltroll, den viele von euch sicher schon aus seinem ersten Buchauftritt kennen. Doch dieses Mal in „Der Grolltroll… grollt heut nicht?!“ von Aprilkind, Barbara van den Speulhof und Stephan Pricken ist es etwas anders. Er hat mit seinen Freunden um einen großen Topf Apfelmus gewettet und sich fest vorgenommen, seine Wut nicht sofort rauszulassen. Doch kann das funktionieren und ist das überhaupt gut?

Die Wette

Der Grolltroll, der häufiger mal vor Wut aus seiner Haut fährt, hat heute gute Laune, denn er macht mit seinen Freunden an einem sonnigen Tag ein schönes Picknick. Als sie so auf der Wiese liegen und Wolken betrachten, erkennen sie darin viele Tiere: ein Schaf, einen Wal – und einen grollenden Grolltroll. Das findet dieser allerdings gar nicht so lustig, denn – so ist er überzeugt – er kann auch anders. Er wettet mit seinen Freunden um selbstgemachtes Apfelmus, dass er auch mal anders kann, als immer zu grollen.

Gar nicht so einfach…

Die erste Schwierigkeit kommt aber schnell: beim Picknick machen sich alle so schnell über den Kuchen her, dass für den Grolltroll nur winzige Krümel übrig bleiben. Er spürt die Wut in sich aufsteigen, kann sie aber tatsächlich noch im Zaum halten. Auch als beim Ballspiel gar nichts klappt und dann auch noch ein Vogel auf seine Nase macht, ist die Herausforderung groß. Die Wut ist schnell da, aber er schafft es, diese weg zu atmen. Er macht sich auf den Weg zum See, um sein Gesicht zu waschen und auch ein Sturz über eine Baumwurzel bringt ihn nicht zum Ausflippen.

Manchmal darf man auch wütend sein

In Ruhe taucht er seine Hände ins Wasser, als plötzlich ein Frosch mit einem weiten Satz in den See springt und den ganzen Grolltroll über und über mit Wasser bespritzt. Seine Freunde sehen dies und halten sich den Bauch vor Lachen. Jetzt ist es für den Grolltroll aber endgültig vorbei mit der Ruhe! Er mag es nicht, wenn man ihn auslacht. Die Wut ist schnell da und er möchte sie auch nicht unterdrücken. Er tobt und schreit, bis er völlig erschöpft ist. Die Freunde machen große Augen, das das wollten sie nicht! Sie entschuldigen sich für das Auslachen und bieten ihm an, trotz der eigentlich verlorenen Wette das Apfelmus zu kochen. Und so endet der Tag ganz gemütlich auf der Terrasse des Grolltrollhauses mit einer großen Portion Apfelmus!

Fazit

Der Grolltroll ist einfach toll!! Meine Kinder (und ich natürlich auch) lieben die von Aprilkind (Steffi und Michael Gerharz) entwickelte Figur, die Texte von Barbara van den Speulhof und die wundervollen, liebenswerten Illustrationen von Stephan Pricken.

Wutausbrüche und alles damit Zusammenhängende ist für Familien mit kleineren Kindern ein Dauerthema. Manche Kinder haben eine höhere Frustrationtoleranzgrenze, bei andere bricht die Wut schon bei scheinbaren „Kleinigkeiten“ (für die Eltern, nicht für die Kinder!!) aus den Kindern heraus und es wird geschrien, getobt und sich auf den Boden geworfen. Beim Grolltroll wird das Thema sehr kindgerecht, ohne erhobenen Zeigefinger angegangen. Einerseits wird die Botschaft vermittelt, dass man es manchmal schaffen kann, seine Wut im Zaum zu halten. Andererseits ist es nicht gut und auch nicht möglich, dies immer zu tun. Wenn man richtig wütend ist, darf und soll man es auch zeigen, vor allem, wenn es um ungerechte Behandlung geht. Kinder ab ca. 3 Jahren können sich sicherlich schon mit vielen Situationen identifizieren und werden den Grolltroll lieben!

Aprilkind (Steffi und Michael Gerharz), Barbara van den Speulhof und Stephan Pricken, Der Grolltroll… grollt heute nicht?!, Coppenrath Verlag 2019.

Das Buch wurde uns vom Verlag freundlicherweise zur Rezension zur Verfügung gestellt. 🙂

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