„Der kleine Polarbär zuhause in der Arktis“
Ich bin ein großer Fan von Sachbilderbüchern, bei denen man eine Geschichte liest und gleichzeitig, so nebenbei, viele wertvolle Sachinformationen bekommt. Von Kristina Scharmacher – Schreiber sind im Magellan Verlag schon zwei Bücher in dieser Art erschienen. Einmal durften wir mit einem kleinen Orang- Utan in den Regenwald reisen und ein anderes Mal hat uns ein Wal seine Heimat in den Tiefen des Meeres vorgestellt. Nun geht es mit „Der kleine Polarbär zuhause in der Arktis“ in eisige Gebiete und das alles mit ganz wundervollen, sehr atmosphärischen Illustrationen von Christine Faust.
Unsere Reise hier startet mitten im arktischen Winter, wo der Schnee die Landschaften verhüllt und man mit Glück die farbenprächtigen Polarlichter am Himmel beobachten kann. Der kleine Polarbär wohnt genau dort mit seiner Schwester und seiner Mutter, an die er sich eng in ihrer Wurfhöhle angekuschelt hat. Hier verbringen die Kleinen die erste Zeit ihres Lebens, trinken Muttermilch und toben auch schonmal in der Höhle herum. Wenn sie ein bisschen größer geworden sind, geht die Mutter mit ihnen an die Oberfläche und ermutigt sie, sich in den Schnee zu wagen. Irgendwann braucht die kleine Familie mehr Futter und die drei ziehen los in eine andere Gegend, wo die Mutter besser jagen kann. Der kleine Bär schnuppert neue Düfte und sieht zum ersten Mal andere Tiere, die auch dort leben. Zum Glück ist seine Mama dabei, die es auch mit einem Rudel Wölfe aufnehmen kann. Doch die Mutter braucht so langsam Nahrung, um neue Kraftreserven aufzubauen. Wenn doch nur diese Schneestürme nicht wären!
Ein besonderes Erlebnis wird es für die beiden Bärenkinder, als sie endlich am Meer ankommen und den ersten Sprung in das unbekannte Nass wagen. So ein besonderes Gefühl! Hier begegnen sie auch erstmals einem erwachsenen Eisbärenmännchen und die Kinder staunen, wie groß er ist. Dort am Wasser zeigt ihre Mutter auch, wie man am besten Robben fängt. Wenn sie dabei kein Glück haben, wagen sie sich sogar in die Nähe der bunten Häuser und schauen, ob sie dort etwas Fressbares finden. Als zwei Sommer vergangen sind, verlässt der Eisbär seine Mutter und zieht hinaus, um ein eigenes Revier nur für ihn alleine zu finden. Er ist nun erwachsen geworden.
Mit poetischer Sprache erzählt die Autorin von den ersten zwei Lebensjahren eines kleinen Eisbären. Wie wachsen die Tiere in den ersten Lebenswochen auf? Was bringt ihnen die Mutter bei und welche Besonderheiten gibt es in ihrer Umgebung? Das alles erfahren wir nicht in einzelnen Sachtexten, sondern in einer zusammenhängenden Geschichte. Wir lesen von den Sorgen und Freuden des Bären und erleben mit ihm viel Neues und Spannendes. Die Illustrationen dazu sind wunderschön anzuschauen. Die bunten Polarlichter, die faszinierende Landschaft der Arktis oder auch die einzelnen Tiere – gleichzeitig niedlich aber auch beeindruckend anzuschauen. Wir empfehlen das Buch für Kinder ab 3 Jahren.
Kristina Scharmacher -Schreiber, Christine Faust, Der kleine Polarbär zuhause in der Arktis, Magellan Verlag 2022.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.