„Der lange Weg zu dir“ – Martin Widmark, Emilia Dziubak
Wir haben heute mit „Der lange Weg zu dir„* von Martin Widmark und Emilia Dziubak ein Buch für euch, dass sicherlich viele beim Lesen sehr bewegen, wenn nicht sogar zu Tränen rühren wird. Eine sowohl vom Text als auch von den Illustrationen so unglaublich schöne Geschichte über den Verlust des besten Freundes, Trauer und die Chance, diese zu überwinden, die man sich unbedingt mal anschauen muss. [Rezensionsexemplar]
Sonia und Adam leben auf verschiedenen Seiten eines Meeres und beiden haben ein Tier, das sie sehr lieben. Sonia lebt alleine mit ihrer Katze Miezi zusammen, Adam wohnt bei seiner Oma und sein Hund Rufus ist sein einziger Freund. Eines Tages starb der alte Hund, eng an seinen Freund gekuschelt. Seine Oma versuchte Adam etwas zu trösten, aber er antwortet nicht und die Oma trägt ihn in sein Bett.
Die Reise beginnt
Auf der anderen Meeresseite wird die Katze – scheinbar ohne Grund – sehr unruhig und eilt davon. Sonia lässt ihre Freundin nicht alleine und eilt hinterher. Mietzi läuft und läuft, über Landstraßen bis hin in eine kleine Stadt, wo sie Pause machen und Sonia hungrig die Nacht auf der Straße verbringt. Als sie mehr zufällig einen Dieb stellt, wird sie mit einem Laib Brot und einer Münze belohnt. Und die Katze, die immer dicker und dicker wird, läuft weiter, aus der Stadt heraus. Sie schlafen in Scheunen, treffen einen griesgrämigen Grenzwächter an einer Brücke und einen bösen Theaterdirektor, der Mietzi entführt und Sonia damit dazu zwingt, auf seiner Bühne zu singen. Beide können sich aber zum Glück befreien.
Und Adam? Der liegt im Bett, schaut auf das Meer hinaus und verweigert bis auf einen kleinen Schluck Milch Essen und Trinken. Sprechen mag er auch nicht und weder die Oma noch der Dorfarzt können etwas ausrichten. Doch nachts träumt er und sucht Rufus, hört aber immer nur das Miau einer Katze.
Endlich am Ziel
Der lange Weg der Katze endet – vor dem Haus von Adam. Die Oma kommt heraus und begrüßt Sonia, die ihr ihre Geschichte erzählt. Die Oma berichtet von Adam und seiner Trauer, während Mietzi sofort unter ein Sofa kriecht. Sonia darf zu Adam in das Zimmer, doch er scheint sie nicht zu bemerken, bis auf einmal die Katze hinein kommt. Die hat ein neugeborenes Kätzchen im Maul, das sie, zusammen mit zwei weiteren, an Adams Kissen legt. Adam rollt eine Träne die Wange hinunter und er lächelt. Adam war nun ansprechbar, wurde, wie die kleinen Kätzchen, Tag für Tag wieder stärker und geht eines Tages zusammen mit Sonia, die dort bleibt, an den Strand. Er ist noch traurig wegen Rufus, möchte aber den kleinen Katzen einen Namen geben.
Fazit
Das Buch ist traurig, poetisch, aufmunternd und Mut machend zugleich. Immer abwechselnd wird die Geschichte der beiden Kinder erzählt. Man wundert sich über die Katze, die scheinbar ohne Grund ihren Weg läuft und fiebert mit Sonia bei den Hindernissen auf ihrem Weg mit. Man leidet mit Adam, der seinen besten Freund verloren hat und sich nun ganz in seiner Trauer verliert und selbst zu zerbrechen droht. Die Idee, dass die Katze eine Art magischer Verbindung zu Adam bzw. seiner Situation hat und sich, bereits tragend, zu ihm auf den Weg macht, berührt sehr. Die neugeborenen Kätzchen helfen Adam, aus seiner Trauer heraus zu kommen und wieder Freude und Lebensmut zu gewinnen. Am Ende steht ein Neubeginn für alle, am Ende eines langen Weges.
Die Illustrationen von Emilia Dziubak sind gewohnt bezaubernd und spiegeln die Stimmung der Geschichte stets wunderbar wieder, mal etwas düster, mal aufmunternd und fröhlich. Ich würde das Buch für Kinder ab ca. 5 Jahren empfehlen, je nachdem, wie empfänglich die Kinder schon für solche Themen sind.
Der lange Weg zu dir“ – Martin Widmark, Emilia Dziubak, Ars Edition Verlag, 2019.
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