„Die Natur- Detektive. Abenteuer in der Fledermaushöhle“ – Fabian Lenk, Sabine Sauter
Nachdem wir letztes Jahr mit viel Begeisterung vier Kinder bei ihrem Wolfsabenteuer im Wald begleitet haben, waren wir nun ganz gespannt auf den zweiten Teil von „Die Natur- Detektive“ von Fabian Lenk und Sabine Sauter. Der Wald, in dem die Freunde wieder spannende Tage erleben, bleibt der selbe, doch dieses Mal geht es nicht darum, einen Wolf zu retten, sondern darum, einem Umweltsünder das Handwerk zu legen. Ein wundervolles (Vor-) Leseabenteuer für Kinder ab 5 Jahren, bei dem auch die vielen farbigen Illustrationen ein Highlight sind.
Worum geht es?
Ab in die Höhle
Tim soll in der Schule ein Referat über die Nordfledermaus halten, die in ihrer Gegend lebt und am liebsten in Höhlen wohnt. Und das Beste wäre es für ihn, wenn er ein Foto von den Fledermäusen in ihrer natürlichen Umgebung machen könnte. Wie praktisch, dass es im Wald, in dem er zusammen mit drei anderen Freunden eine wundervolle Hütte hat, auch eine Höhle gibt. Dass er diese zusammen mit seiner Schwester Fenja und den beiden Freunden Sophia und Benni erkunden möchte, ist doch klar. Sie packen ihre Rucksäcke und wandern los. Auch wenn Benni das alles etwas unheimlich ist, sind sie doch alle schwer beeindruckt von der Tropfsteinhöhle. Obwohl sie schon zu Beginn einige Fledermäuse finden, wagen sie sich doch immer tiefer hinein in die Höhle – und machen eine unglaubliche Entdeckung!
Woher kommt die Farbe?
In einer tief gelegenen Höhle finden die vier Freunde eine große Anzahl an Farbeimern, aus denen die Farbe auch schon auf den Höhlenboden gelaufen ist. So eine Umweltverschmutzung! Den Kindern ist klar, dass sie das Tims und Fenjas Vater, dem Förster, und auch der Polizei melden müssen. Doch auf ihrem Nachhauseweg zurück zur Hütte begegnen sie erstmal zwei Kindern, die sie nicht gerne in „ihrem“ Wald sehen: Rollo und Dustin, zwei Jungs aus Tims Klasse, mit denen sie ständig Streit haben. Finja kann auch nicht an sich halten, reizt die beiden Jungen und es kommt zu einer regelrechten Verfolgungsjagd, bei der die beiden vier Freunde aber die sind.
Zuhause berichten sie dann ihrem Vater davon, der ebenfalls entsetzt ist. An nächsten Nachmittag gehen die vier nochmal in die Höhle und entdecken tatsächlich den Täter auf frischer Tat, wie er neue Fässer in die Höhle wirft. Leider gelingt ihnen kein Foto, aber sie können das Auto noch sehen. Und den Freunden ist klar, dem müssen sie folgen!
Die Verfolgung
Sie können anhand von Erdspuren auf der Straße erkennen, dass das Auto in Richtung Gewerbegebiet gefahren ist – was auch zu den Farbeimern passen würde. Die Freunde machen sich auf den Weg und gehen zu Fuß in Richtung Gewerbegebiet. Und dort finden sie tatsächlich ein Malergeschäfte – und nach einigem Schauen auch das auffällige Auto mit der Beule, das sie an der Höhle gesehen haben.
Die Freunde schleichen sich in den Innenhof des Betriebes, weil sie sich dort erhoffen, Beweise oder weitere Hinweise auf den Täter zu finden. Dort treffen sie allerdings zunächst auf einen Hund, der sehr grimmig aussieht und dann auch noch auf den Übeltäter aus der Höhle! Wie die Freunde es schaffen, ihn zu stellen, lest ihr aber am besten selbst. 😉
So hat es uns gefallen
Das Abenteuer der vier Freunde ist, wie schon beim Vorgängerband, sehr spannend und kurzweilig. Die vielen farbigen Illustrationen helfen dabei, dass auch schon Kinder ab dem Vorschulalter der Geschichte gut folgen können. Die Kinder sind ganz unterschiedliche Typen, so dass jede*r sicherlich eine passende Identifikationsfigur für sich finden kann. Besonders gut fande ich hier, dass sich die Gruppe aus Kindern unterschiedlichen Alters zusammen setzt – vom Kindergarten bis hin zur 4. Klasse. Die Konflikte mit Tims Klassenkameraden Rollo und Dustin, die mit Verfolgungen und vielen Beleidigungen ausgetragen wurden, fande ich nur tatsächlich etwas überzogen. Mein Großer fande das eher witzig und gut, dass „die Bösen“ auch mal ordentlich etwas abbekommen haben. So unterschiedlich ist dann wohl die Wahrnehmung. 😉
Doch insgesamt hat mir das Thema und auch der ganze Erzählverlauf sehr gut gefallen. Die vier Freunde sind sehr engagiert und kennen sich gut in der Natur aus. Ganz nebenbei können die jungen Leser*innen auch einiges zu Fledermäusen und das Leben in heimischen Höhlen lernen. Am Ende des Buches gibt es sogar noch einige zusätzliche Informationsseiten über Waldtiere und Co. sowie auch Ideen zum selbst tätig Werden.
Fabian Lenk, Sabine Sauter, Die Natur- Detektive. Abenteuer in der Fledermaushöhle, Esslinger Verlag 2020.