„Die zauberhaften Drei. Hoggs und der Bärenmut“ – Stefanie Dahle
Bücher, über Kinder, die gerne mutiger wären und sich so gerne mehr trauen würden, gibt es einige. Das Selbstbewusstsein stärken zu wollen ist aber auch schon bei vielen im Kindergarten ein Dauerthema. Da helfen dann ein „du musst jetzt aber“ und noch schlimmer das „jetzt stell dich doch nicht so an“ nicht wirklich. Es gibt nunmal unterschiedliche Charaktere, und das ist auch gut so. Und wenn die Kinder dann doch mal etwas enttäuscht sind, weil sie sich doch eigentlich gerne etwas getraut hätten, können, wie so oft, Bücher eine schöne Hilfe sein. So auch das hübsch illustrierte „Die zauberhaften Drei. Hoggs und der Bärenmut“ von Stefanie Dahle.
Das erlebt Hoggs mit seinen Freunde
Auf der Suche nach einem Abenteuer
Der Bär Hoggs ist betrübt, weil er vor so einigen Dingen, wie zum Beispiel Gespenstern, Angst hat. Er vertraut sich seinem Stinktier- Freund Poki an, der so viel mutiger ist als er. Poki ist überzeugt: sie müssen ein Abenteuer erleben, damit Hoggs das Mutigsein üben kann. Und dafür braucht man einen Ort, der für Abenteuer gemacht ist. Das kleine Stinktier führt seinen Freund in den Wald zum verlassenen Hexenhaus, in dem es angeblich spuken soll. Da die Tür offen steht, betreten die beiden Freunde vorsichtig das Häuschen, das voller Bücher, Fläschchen und Kräutern ist.
Das geheimnisvolle Hexenhaus
Sie erwarten ein Gespenst, finden aber etwas, das sie ebenso erschreckt: einen blubbernden, knallenden Kessel, aus dem grüner Dampf heraus wabert. Und nicht nur das, hinter einer verschlossenen Tür hören sie eine Stimme, die sie um Hilfe bittet. Ein Hase bittet darum, dass die Freunde ihn befreien, denn sein Kessel drohe schon überzukochen und der Schlüssel zur Tür ist verschwunden. Der Hase vermutet, dass wahrscheinlich sein fliegender Teppich damit verschwunden ist. Die beiden Freunde versprechen natürlich, ihm schnell zu helfen.
Sie laufen hinaus in den Wald und machen sich auf die Suche nach dem fliegenden Teppich. Mitten auf einem hohen Baum werden die fündig. Zum Glück kann Hoggs gut klettern und erreicht rasch den zitternden Teppich, auf dem auch noch ein wunderschöner Zauberstab liegt. Als sie gerade wieder hinunter klettern wollen, fliegt der Teppich auf einmal los – mit Hoggs und Poki darauf! Zum Glück möchte der aber auch schnell wieder nach Hause, so dass die Freunde bald wieder vor dem blubbernden Kessel im Hexenhaus stehen. Doch die Tür öffnet sich immer noch nicht, so dass Hoggs nun auch noch nach Anweisung des Kaninchens zaubern muss. Doch zum Glück geht alles gut aus, das Kaninchen wird befreit und Hoggs ist ganz erstaunt über sich selbst, wie mutig er doch war.
So gefällt uns das Buch
Als erstes müssen bei diesem Bilderbuch die Illustrationen gewürdigt werden. Liebevoll und detailreich sind die Leser*innen schon ab der ersten Seite mitten in der zauberhaften Waldwelt, die mit den schönen Bildern fast lebendig wird. Die Geschichte an sich startet sehr plötzlich damit, dass Hoggs von seinem fehlenden Mut bei Spinnen, Gespenstern und Co. berichtet. Hier hätte ich etwas an Vorgeschichte schön gefunden, aber das ist wahrscheinlich Geschmacksache. So geht es dann direkt rein in den Wald, ins (scheinbar) verlassene Hexenhaus und ins Abenteuer. Hier wird es nun aufregend, aber dem Alter entsprechend auch nicht zu spannend.
Hoggs hat nun genügend Gelegenheit, über sich hinaus zu wachsen und zu testen, ob er wirklich nicht mutig sein kann. Um den Hasen befreien zu können, müssen sie den Teppich holen, der oben auf einem Baum liegt. Das kann nur der große Hoggs schaffen. Und er traut sich auch, und sogar noch mehr. Das Thema „mutig Sein, wenn man es sein muss“ kommt in Kinderbüchern öfter vor, ist aber hier sehr schön umgesetzt. Hoggs hat einen tollen Freund, der ihn unterstützt und ermutigt und er hat zudem das Herz am rechten Fleck. Eine gute Kombination! Wir empfehlen das Buch für Kinder ab 4 Jahren.
Stefanie Dahle, Die zauberhaften Drei. Hoggs und der Bärenmut, Arena Verlag 2020.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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