„Schmitt. Mut tut gut!“ – Steven Gätjen, Andreas Karlström, Nikolai Renger

„Schmitt. Mut tut gut!“ – Steven Gätjen, Andreas Karlström, Nikolai Renger

April 1, 2020 1 Von Maike

„Glaube an dich selbst und geh mutig deinen Weg“ – das ist doch etwas, das man seinen Kindern gerne mit auf den Weg ins Leben geben möchte. Auch in diesen schwierigen Zeiten ohne Schule und direkten Kontakte zu Freunden braucht es für Kinder viel Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Manchmal können Bücher dabei helfen, diese wichtigen sozialen Kompetenzen auszubauen. Das liebenswerte kleine Chamäleon Schmitt kann so ein Vorbild für sein, denn es geht tapfer und mutig seinen Weg, obwohl dort das eine oder andere Fettnäpfchen steht. TV- Moderator Steven Gätjen und sein Bruder, der Schauspieler Andreas Karlström, haben sich eine witzige und ermutigende Geschichte ausgedacht, wundervoll illustriert von Nikolai Renger.

Darum geht es

Das Unglück geschieht

Schmitt ist ein Chamäleon – und zwar ein ganz besonderes. Denn Schmitt kann sich in jedes andere Tier verwandeln, glaubt er zumindest. Ein bisschen stimmt das auch, denn er kann sein Muster und auch seine Farbe dem anderen Tier entsprechend ändern. Doch seine Form bliebt immer gleich, was Schmitt nicht ganz klar ist. Dennoch fühlt er sich dann genauso stark oder schnell, wie das jeweilige Tier ist.

Eines Tage kommt er an einem Hühnerstall vorbei, bei dem eine Füchsin gerade versucht, hinein zu gelangen. Er schaut sich das Ganze an und die Füchsin fragt ihn nett, ob er ihr mit dem Tor helfen könne, weil sie doch die Hühner bewachen müsse. Klar hilft Schmitt da, denn er denkt sich nichts Böses dabei. Doch dann kann er gar nicht so schnell gucken, wie diese sich schon ein Huhn geschnappt hat und damit weg ist. Die anderen Hühner sind geschockt und machen ihm bittere Vorwürfe.

Ein Rettungsplan

Schmitt tut es unheimlich Leid und er verspricht den Hühnern, ihnen ihre Freundin zurück zu bringen. Obwohl alle ihm mitteilen, dass dies für ein so kleines Tier unmöglich ist, macht er sich auf den Weg. Zunächst trifft er auf eine Gruppe Krähen, die ihm den Weg weisen können, den die Füchsin gegangen ist. Doch auch sie machen ihm keine Hoffnung, dass er es jemals mit dem großen Tier aufnehmen kann. Doch Schmitt ist weiter zuversichtlich!

„Ihr habt ja recht, ich bin sehr klein, doch irgendwas fällt mir schon ein.“

S. 11

Auf seinem weiteren Weg begegnet er einer Schlange, die eigentlich sehr gefährlich ist. Doch mit seiner netten Art kann er es schaffen, dass sie ihn nicht fressen mag und ihm einen weiteren Tipp gibt, wo die Füchsin zu finden ist. Auch schafft er es dadurch, bei einem griesgrämigen Dachs eine Information zu bekommen, auch wenn dieser ihn ebenfalls für seinen Plan auslacht.

Begegnung mit der Füchsin

Endlich ist Schmitt am Ziel angekommen. Er hat den Bau der Füchsin gefunden und schleicht sich mutig hinein. Dort trifft er auf sie und bittet, die Henne frei zu lassen. Doch die Füchsin denkt nicht daran und droht, ihn zu fressen. Schmitt weiß nun nur noch eine Lösung: Füchse haben doch Angst vor Wölfen, also muss er sich in einen Wolf verwandeln und so die Henne retten. Er kann das Tier tatsächlich aus der Höhle befreien, doch als die Füchsin das merkt, beginnt eine wilde Verfolgungsjagd.

Schmitt und das Huhn rennen wild hin und her und schaffen es, dass die Füchsin bald nicht mehr kann und am Boden liegt. Das Huhn ist gerettet! Und die Füchsin? Die zeigt auf einen Busch, aus dem sieben kleine Fuchskinder gelaufen kommen – und die haben alle Hunger. Da das Huhn nun nicht gegessen werden möchte, hat es eine Idee für die Familie. Es lädt Mama mit Kindern zu sich in den Stall ein, wo es für alle leckere Würmer und Körner gibt.

So hat es uns gefallen

Schmitt ist einfach ein sehr liebenswerter kleiner Kerl. Er ist zum Teil etwas naiv, zum anderen aber auch sehr mutig und energisch. Als er den Plan fasst, das Huhn zu retten, bekommt er von allen Seiten Gegenwind. Die anderen Tiere sagen ihm, dass er das mit seiner geringen Größe kaum schaffen kann, dass er scheitern wird und es am besten sein lassen soll. Doch Schmitt gibt nicht auf! Anderen Tieren begegnet er stets freundlich und höflich und kommt so, und mit seiner Zuversicht, Schritt für Schritt zu seinem Ziel. Sein Glaube an seine Fähigkeiten, wenn er sich verwandelt, lässt ihn sehr wagemutig werden, so dass er tatsächlich das Huhn retten kann.

Das ganze Buch ist in Reimform geschrieben. Beim ersten Lesen fande ich es etwas ungewohnt, so viel gereimten Text vorzulesen, weil man dies meist nur von kurzen Kleinkindbüchern gewohnt ist. Doch es liest sich alles sehr flüssig und „angenehm“ und man kommt gut in die Geschichte hinein. Die Illustrationen von Nikolai Renger sind wie immer ganz wundervoll und auch das Cover mit dem Leinenrücken und dem funkelnden Chamäleon ist ein wahrer Blickfang. Wir empfehlen das Buch für Kinder ab 4 Jahren bis hinein ins Grundschulalter.

Steven Gätjen, Andreas Karlström, Nikolai Renger, Schmitt. Mut tut gut, Coppenrath Verlag 2020.

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