„Du, Mama… Wie weit ist die Welt?“ – Sabine Bohlmann, Emilia Dziubak
Letztes Jahr konnte uns schon ein kleiner Wolf begeistern, der in „Du, Papa… Ist zehn viel?“ seinem Vater doch einige „Löcher in den Bauch“ gefragt hat. Nicht umsonst war es jetzt gerade noch nominiert für die Verleihung des „Deutscher Kinderbuchpreis“. Sabine Bohlmann und Emilia Dziubak haben nun mit „Du, Mama… Wie weit ist die Welt?“ ein weiteres kleines Tier in die Buchwelt geschickt, das ganz viele große Fragen stellt. Wunderschön illustriert, ganz liebevoll und warmherzig erzählt für Kinder ab 4 Jahren.
So viele Fragen über die Welt
Als der kleine Kater zusammen mit seiner Mama auf der Fensterbank sitzt und in den Garten schaut, kommt ihm eine Frage in den Kopf. Er möchte gerne wissen, wie groß die Welt ist und wie weit sie noch geht. Weiter als die Strecke bis zum Fischteich und zum Gartenzaun? Die Mutter muss lächeln und versichert ihm, dass alles so weit ist, dass man es sich kaum vorstellen kann. Zusammen gehen sie in den Garten und schauen sich alles noch genauer an. Der kleine Kater fragt und fragt. Ist es so weit, wie man springen kann? Und so groß, wie alle Tiere aus der Nachbarschaft übereinander gestapelt? Er hat mehr und mehr Fragen rund um die Welt auf der er seine Pfoten setzt und die Mutter antwortet geduldig.
Sie erklärt, dass sich die Erde dreht und man dies mit einem stetigen Blick auf die Sonne bemerken kann. In der Nacht schauen die beiden auf die Sterne und die Sternbilder, sehen sich selbst darin wieder und überlegen, ob man dorthin gelangen kann. Die Katzenmutter erklärt, wie weit entfernt die Sterne sind und wie lange man ungefähr braucht, um die Welt einmal zu umrunden. Doch das Kind hat noch immer Fragen, die gestellt werden müssen, zum Leben tief in der Erde und dazu, ob es einen Weg hindurch gibt. Kurz bevor es nun endlich Schlafenszeit ist möchte wissen, wem die Welt eigentlich gehört.
Auch hier kann die Mutter ihr Kind mit einer Antwort zufrieden stellen: „Jeder von uns trägt einen Teil der Welt in sich.“ Und das vor allem im Herzen. Dort ist auch die Liebe der Mutter zu ihrem Kind, die mindestens genauso groß und weit ist wie die Welt und noch weiter. Nun kann der kleine Kater endlich zufrieden einschlafen, angekuschelt an die Mutter.
Herzerwärmende Geschichte, wunderschön illustriert
Die Fragen eines Kindes – sie können ganz schön umfassend und tiefgreifend sein. Dieses Katzenkind fragt und fragt und möchte immer mehr wissen, am liebsten alles über die ganze Welt. Die Mutter antwortet sehr geduldig und liebevoll, obwohl sie schon deutlich müde ist. Die schwierigen Fragen werden ganz kindgerecht beantwortet, nicht wie in einem Sachbuch, aber schon so, dass es für die Situation des kleinen Katers zufriedenstellend ist.
Wirkliche Vermittlung von Sachwissen ist auch nicht das Ziel dieses Buches, sondern mehr ein Einblick in eine typische Familiensituation mit kleinen Weltentdecker*innen. Die ganze Geschichte samt Illustrationen strahlt Ruhe und Geborgenheit aus und wird ganz unaufgeregt und trotzdem fesselnd erzählt. Der unverkennbare Stil von Emilia Dziubak kann wie immer begeistern. Da der Text schon etwas komplexer ist, empfehlen wir es für Kinder ab 4 Jahren.
Sabine Bohlmann, Emilia Dziubak, Du, Mama… Wie weit ist die Welt?, Verlag Ars Edition 2022.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
So ein schönes Buch, das ist für Weihnachten vorgemerkt;)