Ein Bilderbuch über Freundschaft: „Holgers Haus“ von Jule Wellerdiek
Mit einem Freund oder Partner zusammen zu wohnen kann manchmal wirklich anstrengend sein, egal wie sehr man den anderen mag. Besonders spannend ist es immer, wenn die beiden so ganz unterschiedlich sind – einer sehr ordentlich und auf Ruhe bedacht, ein anderer eher chaotisch und wild.
Die wunderbare Geschichte „Holgers Haus“ von Jule Wellediek erzählt die Geschichte von Fuchs Holger und seinem besten Freund Stein. Sie wohnen zusammen in einem hünschen Haus, es ist ein sonniger Tag und Holger ist guter Dinge. Nur noch die Wäsche aufhängen und dann können sie sich endlich entspannen! Stein hingegen spielt mit einem Bettlaken Gespenst und kommt dann spontan auf die Idee, eine Wand zu streichen. Dabei stolpert er, der Farbeimer fällt um und es gibt eine riesige Sauerei. Holger ist sauer und Stein ist traurig und geht fort.
Während Holger also ganz alleine das Haus wieder putzt, kommt er plötzlich auf die Idee, wie schön es wäre, alleine dort zu wohnen. Und im gleichen Moment packt er das Haus in seinen Fahrradanhänger und es geht schon los. Er radelt und radelt, bis er einen schönen Ort findet, an dem er bleiben möchte. Doch irgendwie ist es ganz alleine nicht schön. Es ist zu ruhig, keiner kann mit ihm tanzen und aus Gewohnheit schmiert er zwei Butterbrote, obwohl Stein ja gar nicht da ist. Als er dann im Dunkeln auch noch Angst bekommt, weil er Schritte hört, ist es aus und vorbei bei Holger. Er schnappt seine Siebensachen, springt aufs Rad und fährt hastig im Dunkeln zurück. Zum Glück hat Stein auf ihn gewartet und so gibt es ein glückliches Wiedersehen mit einer großen Entschuldigung.
Jule Wellerdieks Bilderbuch ist so lebensnah ist, dass sich darin wohl wirklich jeder wiederfinden kann. Sie greift die großen Themen Freundschaft, Nähe und Geborgenheit auf und zeigt, wie wichtig es ist, einen guten Freund an seiner Seite zu haben, mit dem man seine Gedanken und sein Haus teilen kann.
Die Illustrationen gefallen uns durch ihren ganz eigenen Stil besonders gut und passen wirklich gut zur Geschichte. Jule Wellerdiek spielt mit warmen und kalten Farben und stellt die Gefühle der Figuren klar heraus. Es gibt viele witzige kleine Details, die besonders die Erwachsenen schmunzeln lassen. Der Buchtitel „Die leichte Unerträglichkeit des Seins“ in Holgers Regal gehört definitiv dazu!
Wir empfehlen das wunderschöne Buch für Kinder im Kindergartenalter. Es lädt dazu ein, über Gefühle zu sprechen und Empathie zu schulen, aber gemeinsam zu überlegen, was ein Zuhause ausmacht und wer alles zu dem Heimat – Gefühl dazugehört.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Jule Wellerdiek, Holgers Haus, Knesebeck Verlag, 2022
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