
Ein Bilderbuch zum Thema Wut: „Wer hat Angst vor Toto Troll?“
Bilderbücher zum Thema „Emotionen“ – und hier vor allem zum Bereich „Wut“ – werden immer viel nachgefragt. Sie eignen sich aber auch gut, um mit Kindern über diesen wichtigen Bereich des menschlichen Lebens zu sprechen. „Wer hat Angst vor Toto Troll?“ von Frances Stickley und Stefano Martinuz ist ein gereimtes und sehr niedlich illustriertes Bilderbuch über ein kleines Wesen, das einfach unglaublich wütend ist und damit alle vor den Kopf stößt. Ein besonderer Augenblick führt dazu, dass es sein Verhalten selbst hinterfragt und beginnt, auch sich selbst anders, d.h. positiver zu sehen. Das passt für Kinder ab 3 Jahren und ist auch gut für die pädagogische Arbeit zum Thema Emotionen geeignet.

Ein kleiner Troll mit ganz viel Wut
Unter einer Brücke lebt ein unbekanntes Wesen, vor dem alle anderen Angst haben. Wenn man sich seiner Behausung nähert, fängt es gleich an zu schreien und knurren und droht allen, die nur einen einzigen Blick darunter werfen wollen. So geht es auch einer Gruppe von vier tierischen Freunden, die sich einige Schritte vor wagen, dann aber doch lieber fluchtartig den Rückzug antreten. Als diese verschwunden sind, können wir einen Blick auf den Troll werfen, der sein vermülltes Zuhause unter der Brücke hat. Toto ist es wichtig, unerkannt zu bleiben und so Angst und Schrecken einzujagen und zu ärgern. Eines Tages beschließt ein kleiner Hase, alleine den Weg zu wagen und nach dem Wesen zu schauen. Es ist sich sicher, dass niemand einfach nur zum Spaß so fürchterlich sein kann. Da muss es doch einen Grund geben!

Toto ist wütend, weil ihn der Hase gesehen hat und brüllt und schreit, so laut er kann. Doch das Tier erklärt ihm, dass es taub ist und nur Lippen lesen kann. Toto weiß gar nicht, wie ihm geschieht und fühlt sich ohne sein Brüllen sehr klein und schwach. Der Hase bietet ihm an, mit ihm zu reden und dass er sich melden kann, wenn er einen Freund braucht. Doch der Troll weiß nichts zu erwidern und bleibt stumm. Er beginnt in sich zu gehen und merkt, dass er mit seinem Geschrei auch sich selbst verletzt hat. Warum ist er wohl so gemein? Bald kommt ihm die Erkenntnis, dass er nicht so sein muss, dass er eigentlich doch ein guter Troll ist und das Gute in der Welt sehen kann. Als bald wieder Tiere zu seiner Brücke kommen, hat sich der Ort geändert. Alles wirkt freundlich und lieblich und Toto begrüßt jeden, der dort Rast machen möchte.

So viel Wut – damit kann niemand gut umgehen! Nur ein kleiner Hase wagt es, weil er sich sicher ist, dass niemand einfach so immer wütend sein kann. Sein Mut und sein herzlicher Einsatz werden belohnt und der Troll beginnt, seine eigenen Emotionen zu reflektieren. Warum fühlt er wohl so? Muss er immer nur wütend sein? Die Geschichte kann wunderbar als Gesprächsanlass dienen und Kinder dazu anregen, über ihren eigenen Umgang mit Gefühlen nachzudenken. Mit kurzen gereimten Texten und wirklich liebenswerten Illustrationen passt das Buch ab 3 Jahren für das ganze Kindergartenalter.
Frances Stickley, Stefano Martinuz, Wer hat Angst vor Toto Troll?, aus dem Englischen von Anna Taube, DK Verlag 2025.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.