„Ein Einhörnchen für Paulie“
Vor Kurzem hatte mein Patenkind Geburtstag, das ein großer Einhorn- Fan ist und sich gerade daran macht, die Welt des Selberlesens zu erobern. Wie spannend! Da kam das wundervolle Erstlesebuch „Ein Einhörnchen für Paulie“ von Lucy Astner und Katrin Meiller gerade recht zum Verschenken. Die fantasievolle und auch witzige Geschichte aus der „Einfach Lesen Lernen“ Reihe kommt ganz wunderbar ohne Klischees aus und ist herrlich kunterbunt und fröhlich illustriert. Das passt für Kinder ab 6 Jahren, die schon ein bisschen Leseerfahrung gesammelt haben.
Paulie hat es endlich geschafft: er hat einen Flunsch gefangen. Das ist ein fliegender Wunsch, den man mit besonderen Flunschfängern anlocken kann. Nun schreibt er diesem seinen allergrößten Wunsch: Er hätte gerne ein eigenes Einhorn! Am nächsten Morgen ist er sicher, dass sich der Wunsch erfüllt haben muss, aber er kann nirgendwo eins finden! Enttäuscht nimmt er seinen Rucksack und macht sich auf den Weg in die Schule. Er trifft dabei seine Nachbarin Kleo, die sofort erkennt, dass er einen Flunsch dabei hat. Sie würde sich wohl eine Badewanne voller Schleim wünschen! Oder einen Popel – Schnipser!
Bald bemerken die beiden ein Hicksen, das aus Paulies Rucksack zu kommen scheint, Sie staunen nicht schlecht, als sie darin ein Tier finden, das halb Eichhörnchen, halb Einhorn zu sein scheint. Da wurde wohl sein Wunsch auf dem Wunschzettel etwas verschmiert und alles ist schief gelaufen. Dem Jungen kommen die Tränen, bis das niedliche Tier in seinen Ärmel schlüpft und ihn zum Lachen bringt. In der Schule angekommen, steht den beiden Kindern plötzlich der fiese Silver im Weg und möchte sie nicht durch die Tür lassen. Er zwingt sie, den Rucksack zu öffnen und entdeckt das Einhörnchen – das um ihn herum wirbelt und ihn in Regenbogenfarben kunterbunt färbt.
Danach geht es in den Unterricht und auch dort steht das Tier hilfreich zur Seite. Es dreht die Uhr so, dass sie doch pünktlich kommen, hilft beim Vorrechnen an der Tafel und pupst im Sachkundeunterricht so heftig, dass die Schule eher aus ist. Als Kleo und Paulie am Nachmittag noch mit dem Tier im Garten spielen, ist beiden klar: ein Einhörnchen als Haustier ist schon toll!
Rein optisch ist das Buch optimal auf die Lesegewohnheiten der Kinder dieser Altersstufe angepasst. Mit kurzen Sätzen, großer Schrift, kleinen Texteinheiten und vielen Illustrationen fallen die ersten Leseversuche vielleicht gar nicht so schwer. Die Geschichte ist liebenswert und witzig und alleine deshalb schon erwähnenswert, weil man hier mal einen Jungen hat, der ein Einhornfan ist. Das Mädchen findet Schleim und Popel spannender.