Eine Nacherzählung: „Der kleine Prinz“ – Agnes de Lestrade, Valeria Docampo

Eine Nacherzählung: „Der kleine Prinz“ – Agnes de Lestrade, Valeria Docampo

Oktober 16, 2019 0 Von Maike

Ich muss zugeben, dass ich zunächst skeptisch war: das weltbekannte Buch „Der kleine Prinz„* von Antoine de Saint-Exupéry als Nacherzählung und mit neuen Illustrationen? Kann das denn funktionieren? Die meisten werden, zumindest aus der Schule, die Geschichte um den Prinzen, seinen Planeten, die Rose und den Fuchs mit Sicherheit kennen. Es werden in dem Buch essentielle und zeitlose Themen wie Freundschaft, Vertrauen, Eitelkeit und Trauer thematisiert und auf tiefgründige, philosophische Art in den Blick genommen. Für jüngere Kinder ist dieses faszinierende Buch aber wahrscheinlich an vielen Stellen noch sehr schwierig zu greifen. Agnes de Lestrade gelingt es mit ihrer Nacherzählung, nicht zuletzt mithilfe der fantastischen Illustrationen von Valeria Docampo, die Geschichte des kleinen Prinzen neu lebendig werden zu lassen. Ein Blick lohnt sich definitiv!

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Worum geht es?

Die Geschichte des kleinen Prinzen muss wahrscheinlich gar nicht in groß wiedergegeben werden. Die meisten wissen um den in der Wüste gestrandeten Piloten, dem auf einmal eine kleine Person begegnet und um ein gezeichnetes Schaf bittet. Das Schaf benötigt er, weil er voller Sorge ist, dass sein Heimatplanet von immer weiter wachsenden Affenbrotbäumen zerstört wird. Der kleine Prinz berichtet weiter: von seiner Rose, die er hegt und pflegt und innig liebt. Ebenso von seiner Reise zu verschiedenen Planeten, bei der er eitlen Hutträgern, depressiven Trinkern und fleißigen Geografen begegnet.

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Nach einer längeren Reise kommt der kleine Prinz auf die Erde, wo er auf einen Fuchs trifft. Dieser Fuchs teilt ihm mit, dass er zwar gerne mit ihm spielen würde, aber zunächst gezähmt werden muss. Sie überlegen lange, was dies bedeutet und werden schlussendlich enge Freunde. So eng, dass der Fuchs mit ihm sein Geheimnis teilt (das wohl bekannteste Zitat des Buches).

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar.“

S. 42

Die Geschichte endet, wo sie begann: in der Wüste. Dort verabschiedete sich der kleine Prinz vom Piloten mit dem Hinweis, dass er zu seinem Planeten zurück kehren müsse, weil seine Blume auf ihn wartet und er sich kümmern muss. Gebissen von einer Schlange fällt er um und ist am nächsten Tag nicht wieder zu finden.

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Fazit

Dass die Geschichte grandios ist, muss man kaum erwähnen. Die Nacherzählung ist wirklich sehr gut gelungen und ermöglicht so auch jüngeren Kindern ab 5 Jahren einen Zugang zu dieser Geschichte. Die eine oder andere Stelle muss trotzdem sicher noch erklärt werden oder kann erst verstanden werden, wenn man etwas älter ist (der Schluss zum Beispiel), aber die Grundidee wird sicher klar. Die Illustrationen und die Texte, in der Übersetzung von Anna Taube, ergänzen sich ganz wunderbar. Der Stil von Valeria Docampo ist wieder einmal ganz einzigartig und unverwechselbar. Ein schönes Buch zum Träumen und Philosophieren.

Agnes de Lestrade (Nacherzählung), Valeria Docampo (Illustration), Anna Taube (Übersetzung), Der kleine Prinz, Mixtvision Verlag 2019.

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