„Elefanten weinen nicht“ – Gesa Neitzel, Julian Meyer
Ich mag immer gerne Bilderbücher mit tierischen Protagonisten, sie man sonst nicht so häufig sieht. Hasen, Bären, Hunde – klar, die sind auch super. Aber in „Elefanten weinen nicht“ von Gesa Neitzel und Julian Meyer mal eine Manguste als Hauptfigur zu sehen, hat auch etwas für sich. Das Thema und die Botschaft des Bilderbuches sind aber noch wundervoller. Die Kinder sehen hier, dass man nicht immer dem Bild entsprechen muss, das andere augenscheinlich von einem haben. Man muss nicht immer stark sein und auch die Größten und Mächtigsten dürfen ihre Gefühle zeigen und natürlich auch mal weinen. Für Kinder ab 4 Jahren.
Alle Gefühle sind ok – für jedes Tier
Als Matti eines morgens in seiner Höhle aufwacht, versperrt ein großes, graues Ding den Eingang. Ein traurig vor sich hin schniefender Elefant hatte sich dort niederlassen. Das große Tier sagt mehr zu sich selbst, dass Elefanten nicht weinen, was ihn sehr zu beschäftigen scheint. Matti kommt dadurch mit Elias ins Gespräch. Er ist sich nämlich ziemlich sicher, dass diese Tiere sehr wohl weinen können. Darum geht es dem Elefanten aber nicht. Er ist der Ansicht, dass er als großes und mächtiges Tier nicht weinen soll, weil die anderen Stärke von ihm erwarten. Für Matti ergibt das keinen Sinn, denn er weiß, dass Tiere oft nicht das machen, was andere von ihnen erwarten. Genau diese möchte er Elias zeigen!
Also streifen sie zusammen durch die Savanne und beobachten einen starken Löwen, der aber Angst vor einem reißenden Fluss hat. Sie treffen auf eine Leopardin, die ein Tier, das sie sonst zum Fressen gerne hat, als Junges adoptiert hat und auf eine Nilpferd, das am Tag nicht mit den anderen im Wasser sein mag. Nach und nach kommt das Gespräch darauf, warum Elias eigentlich zum Weinen zumute ist. Weil er schon älter ist und nicht mehr so gut mithalten kann, soll er nun alleine ohne Herde bleiben. Das macht ihn traurig. Matti hat eine gute Idee. Die beiden können sich zusammen tun und gemeinsam als kleine Herde durch die Savanne ziehen, auch wenn das eigentlich nicht so üblich ist. Nun kullern bei Elias wieder ein paar Tränen – aber vor Glück! Am Ende des Buches finden wir noch eine Doppelseite mit spannenden Fakten zu Elefanten und Mangusten.
„Gefühle sind für alle da“ – das ist eine schöne Botschaft, die man sich wirklich zu Herzen nehmen muss. Egal ob groß oder klein, stark oder schwach, jeder und jede darf beispielsweise Angst haben oder traurig sein und das auch zeigen. Das wird mit den Beispielen der verschiedenen Tiere sehr gut deutlich. Eine liebenswerte Geschichte, die auch ein guter Gesprächsanlass sein kann, um über die eigenen Gefühle zu sprechen.
Gesa Neitzel, Julian Meyer, Elefanten weinen nicht, Carlsen Verlag 2023.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.