„Ferdi & Flo. Der kleine Otter lernt schwimmen“ – Katrin Pokahr, Sandy Thißen
Groß werden ist nicht immer einfach . Zum einen soll man selbstständiger werden, mehr alleine machen und sich trauen. Zum anderen darf man vielleicht noch nicht alles tun, was man gerne machen würde. Also heißt es „Dafür bist du doch schon zu groß!“ und im nächsten Moment „Dafür bist du noch zu klein.“ – Puh, gar nicht so einfach. So geht es auch dem Otter in „Ferdi & Flo. Der kleine Otter lernt schwimmen“ von Katrin Pokahr und Sandy Thißen. Doch zum Glück hat Ferdi eine gute Freundin an seiner Seite, denn zusammen ist das mit dem groß werden viel einfacher.
Ein kleiner Otter traut sich etwas
Schwimmen will gelernt sein
Der kleine Otter Ferdi lebt zusammen mit seinen Eltern in einer gemütlichen Höhle. Er liebt es, sich bei seiner Mama auf den Bauch zu legen und mit ihr den Fluss entlang zu treiben. Und er liebt Kieselsteine in allen Farben, die ihm sein Opa oft schenkt. Seine Mutter erinnert Ferdi daran, dass er so langsam alt genug sei um zu versuchen, selber zu schwimmen. Das wäre schon schön, weiß er, denn dann könnte er selbst auf die Suche nach Steinen gehen. Aber was, wenn er untergeht? Ferdi traut sich das noch nicht zu. Da die Wohnhöhle einen Eingang unter Wasser hat, kann Ferdi auch noch nicht alleine dort hinaus -nur durch einen kleinen geheimen Gang, der zwischen Wurzeln durch zum Ufer führt. Als er alleine in der Höhle ist und versucht, dort hinaus zu kommen, bleibt Ferdi stecken. Er ist wohl dafür zu groß geworden. Niemand ist da, der ihn aus der misslichen Lage befreien kann, nur eine kleine Ente läuft herum – und knallt gegen Ferdis Kopf.
Sie stellt sich als Florentine vor und verspricht, ihn zu retten, was auch schnell klappt. Flo schlägt vor, dass die beiden sich am nächsten Tag zum Schwimmen verabreden. Bevor Ferdi weiß, was er antworten soll, ist die kleine Ente auch schon wieder weg. Bis zur Verabredung bleibt ihm dann wohl nur eins: schwimmen lernen, und zwar schnell. Seine Eltern freut das sehr und sie fangen sofort mit dem Training an. Doch es ist nicht so einfach und zunächst klappt es nur mit einem Ast als Schwimmhilfe. Ferdi ist dennoch stolz und paddelt mutig an der Höhle seines Opas vorbei. Es wird immer besser und besser und schließlich schafft er es sogar alleine. Wie toll!
Freundschaft mit Ente Flo
Am Nachmittag steht Flo vor ihm und freut sich auf das gemeinsame Schwimmen. Schnell ist sie einen Baumstamm hinauf gesaust und springt direkt von oben ins Wasser hinein. Ferdi klettert hinterher – aber traut sich nicht. Und auch beim Wettschwimmen taucht er unter, bekommt Wasser in Mund und Nase und braucht Hilfe. Er beichtet ihr seine wenige Schwimmerfahrung und hat Angst, dass Flo ihn auslacht. Das Gegenteil ist der Fall: sie lobt ihn für die raschen Erfolge und verspricht, ihm Tauchen beizubringen. Von da an geht das Training jeden Tag weiter: Tauchtraining, Slalomschwimmen mit einem Karpfen und sogar eine Flugrolle schafft Ferdi. Die beiden Freunde haben bei dem vielen Training einen Traum: einmal beim berühmten Fest der Wassertiere dabei sein, das auf einer Insel flussaufwärts stattfindet. Der scheint zunächst ausgeträumt, denn die Eltern verbieten es. Viel zu weit weg. der Weg viel zu gefährlich – das ist noch nichts für Kinder. Ferdi und Flo möchten aber so gerne mal mit den Karussells dort fahren und all die Köstlichkeiten probieren, die dort angeboten werden. Also machen sie sich alleine auf den Weg und der ist nicht ohne Gefahren. Ob die Schwimmkünste der beiden ausreichen, um dorthin zu gelangen?
Liebeswerte Vorlesegeschichte
Man fühlt ab der ersten Seite mit dem kleinen Ferdi mit. Er mag es so sehr, im Wasser bei seiner Mama auf dem Bauch zu liegen, aber er würde auch schon gerne selber schwimmen. Das man sich aber erst einmal trauen und das ist leichter gesagt als getan. Zum Glück trifft er zufällig auf die selbstbewusste und mutige Ente, die für ihr Leben gerne schwimmt. Dass Ferdi das noch nicht so gut kann, findet sie gar nicht schlimm – kann man doch alles lernen. So übt seine neue Freundin nicht nur das Schwimmen mit ihm, sie erkunden auch zusammen die Gegend und wagen sie so weit weg von Zuhause wie noch nie. Dieses Abenteuer ist dann doch ein bisschen groß und gefährlich, und die Hilfe der Eltern wird gerne angenommen. Aber das sehen die beiden nicht als Rückschlag, sondern erleben dennoch einen wunderschönen, aufregenden Abend auf dem Fest der Wassertiere. Eine liebenswerte Geschichte über die Freundschaft zweier unterschiedlicher Tiere, die durch gemeinsame Interessen zueinander gefunden haben. Sie ergänzen sich wunderbar, beweisen Mut und Ausdauer und können auch zugeben, wenn einmal Hilfe von Erwachsenen notwendig ist. Das Ganze ist ganz zauberhaft und großflächig farbig illustriert, mit viel Liebe zum Detail. Die Geschichte lässt sich schon gut für Vierjährige vorlesen, wenn diese schon etwas geübtere Zuhörer*innen sind.
Katrin Pokahr, Sandy Thißen, Ferdi & Flo. Der kleine Otter lernt schwimmen, Boje Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt bekommen.
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