„Gerda, der kleine Wal. Eine Geschichte vom Glücklichsein“ – Adrián Macho
Gibt es einen Ort, an dem man besonders glücklich sein kann? Und wenn ja, wo ist dieser und wo findet man ihn? Diese Frage stellt sich ein gerade großgewordener Wal, der eine große Reise unternimmt, um sein Glück zu suchen. Dabei herausgekommen ist ein wunderschön illustriertes und poetisches Bilderbuch für Kinder an 4 Jahren. Und damit stellen wir euch die erste Neuheit des Jahres 2021 vor, „Gerda, der kleine Wal. Eine Geschichte vom Glücklichsein“ von Adrián Macho.
Ein kleiner Wal auf großer Reise
Gerda lebt zusammen mit ihrer Familie im tiefen Ozean. Sie liebt es, wenn ihre Mutter ihr ein ganz besonderes Schlaflied über die Reise der Wale vorsingt. Dabei geht es darum, dass sich jeder Wal in seinem Leben auf den Weg macht, Neues zu erleben und einen Ort zu suchen, wo das Glück zu finden ist. Und eines Tages macht sie sich tatsächlich auf die Reise und kommt zuerst bei den Pinguinen an. Doch als sie bei ihnen mitspielen will, merkt sie, dass sie als Wal gar nicht mit auf die Eisscholle passte. Das ist also kein besonderer Ort des Glücks für sie und sie schwimmt weiter. Der große Tintenfisch, den sie als nächstes trifft, hat Angst um seinen Schatz und rät ihr, schnell zu verschwinden. Und die Möwen am nächsten Ort, den der Wal ansteuert? Die beachten sie gar nicht und kümmern sich nur um sich.
Gerda hat schon ein ganzes Stück Weg hinter sich gebracht und viele Küsten gesehen, aber noch immer keinen Ort zum Glücklichsein gefunden. Da bekommt sie den Rat, zum weisen Narwal am Norpol zu schwimmen und ihn zu fragen. Das Wasser wird immer kälter, Gerda trifft auf Eisbären und folgt dem Licht der Sterne, das ihr – so hofft sie – wie in dem Lied ihrer Mutter den Weg weist. Ganz am Grund des kalten Meeres sieht sie dann endlich den alten Narwal, der schon über ihre Suche Bescheid wusste. Und er rät ihr eines: auf das Lied der Wale hören, dann würde sie das Ziel der Reise finden. Sie schwimmt und schwimmt, bis sie plötzlich eine Strophe aus dem Lied ihrer Mutter hört und in die Richtung schwimmt. Am nächsten Tag kommt sie eine wunderschönen Bucht voller Wale, in der sie sich gleich heimisch fühlte. Und sie freut sich, Gerd zu treffen, der genauso aussieht wie sie.
So gefällt uns die Geschichte von Gerda
Alleine das Cover mit den glänzenden Sternenbildern und Unterwasserpflanzen ist ein wirklicher Blickfang. Die Geschichte um Gerda und ihre Suche ist liebevoll, poetisch und anrührend erzählt. Das Lied er Mutter ist der rote Faden, der sich dort hindurch zieht: schon als kleiner Wal hört Gerda von einer Reise, bei der man Leichtes und Schweres erlebt, so einiges lernt und am Ende das Glück findet. Sie kann sich eine solche Reise noch nicht vorstellen, startet dann aber als älterer Wal doch damit – immer das Lied der Mutter im Hinterkopf. Sie trifft auf unfreundliche und abweisende Tiere wie auf freundliche, die ihr Ratschläge mit auf den Weg geben.
Der kleine Wal ist zwischendurch unsicher und hat schon fast die Hoffnung verloren, doch noch ans Ziel zu gelangen. Und am Ende findet sie tatsächlich eine Umgebung, in der sie sich geborgen und glücklich fühlen kann: in der Nähe von anderen Walen, die ähnliche Bedürfnisse haben wie sie. Bei den Illustrationen sind, ganz der Umgebung entsprechend, Blautöne vorherrschend, aber dennoch wirkt alles auf keinen Fall kalt oder „ungemütlich“. Man taucht mit Gerda in tiefe Unterwasserwelten ein, erkundet Küsten und Landschaften voller Schnee und kann sich immer wieder an den Bildern erfreuen. Wir empfehlen dieses wunderschöne Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren, vielleicht auch schon etwas eher.
Adrián Macho, Gerda, der kleine Wal. Eine Geschichte vom Glücklichsein, erzählt von Erwin Grosche, Coppenrath Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.