„Inna Inseling. Das Herz des Meeres (Band 2)“
Nicht nur, wenn ihr jetzt im Sommer eine Reise an die Nordsee plant, ist „Inna Inseling. Das Herz des Meeres“ ein Buch, das sich bestens als Sommerferien – Lektüre eignet. Im zweiten Band der Reihe von Kristina Scharmacher-Schreiber und Malin Hörl reisen wir wieder auf die schöne Insel Muschelsande, auf der die kleinen Inselinge leben. Die kleinen Wesen helfen Natur und Tieren, aber auch den Menschen, die sie nicht sehen können. Einzig der Junge Mo hat ein besonderes Gespür dafür und ist für das Inselingmädchen Inna zu einem guten Freund geworden. Seine Hilfe wir nun ganz besonders benötigt, denn ein Tier schwebt in Gefahr.
Auf der Suche nach Hilfe für die Möwe
Alle Inselinge haben gerade besonders viel zu tun, denn es ist die Zeit, in der die Sanddornbeeren geerntet werden. Auch Inna ist eifrig dabei und pflückt die orangefarbenen Kostbarkeiten, die von den anderen zu leckerer Marmelade und Saft verarbeitet werden. Wie immer fliegt das Mädchen auf dem Rücken ihrer geliebten Möwe Thea durch die Lüfte, aber irgendetwas ist heute anders als sonst. Das Tier fliegt langsamer und wirkt sehr müde. Noch eine andere Sache liegt Inna auf dem Herzen: die berichtet ihrer Oma endlich von ihrer Begegnung mit dem Menschenjungen Mo, der zu ihrem Freund geworden ist. Doch die Reaktion der Oma fällt anders aus als erwartet: Menschen sollten nichts von den Inselingen wissen und sie verbietet Inna den weiteren Kontakt.
Doch Inna kommt gar nicht dazu, mit ihm darüber zu reden, denn die Sorgen um die Möwe überschattet schnell alles. Sie finden Thea im Dünengras, kraftlos und zitternd. Schnell versuchen die erwachsenen Inselinge mit ihrem Heilwissen zu helfen, aber kein Kraut kann dem Tier Besserung verschaffen. Innas Großeltern bereiten sie schon darauf vor, dass manche Tiere eher sterben als andere, als dem Opa noch eine alte Inselsage einfällt. Man erzählt sich von dem Herz der Meeres, das ganz besondere Heilkäfte hat und Theas letzte Chance wäre. Leider findet man dieses nur mit einem speziellen Kompass, der seit vielen Jahren verschollen ist. Es scheint aber so, als sei eine geheimnisvolle Feriengästin, die bei Mo wohnt, auch auf der Suche danach. Zumindest die Eintragungen im alten Tagebuch, das sie bei sich führt, wissen davon zu berichten. Ob Inna fündig wird und mit dem Herz des Meeres ihrer Freundin noch helfen kann?
Atmosphärische Geschichte über Freundschaft und Mut
Schon auf den ersten Seiten bekommt man wieder dieses ganz besondere Insel – Gefühl. Dank der atmosphärischen Beschreibungen fühlt es sich an, als säße man direkt in den Dünen zwischen den Sanddornbeeren. Aber es kommt einiges an Spannung und Abenteuer in die Idylle der kleinen Nordseeinsel. Da die Rettung der Möwenfreundin nur mit einer ganz besonderen Kraft möglich ist, gilt es nun, einen lange verschollenen Schatz zu finden – und das mit Menschenhilfe. Themen wie Freundschaft, und Liebe zur Natur treffen hier auf einen abenteuerliche Schatzsuche und ein altes Geheimnis. Inna ist mutig und entschlossen und tut alles, um ihrer Freundin zu helfen.
Obwohl ihr der Kontakt zum Menschenjungen Mo nicht mehr erlaubt war, sind ihre Entschlossenheit und die Freundschaft doch stärker als das Verbot uns sie geht ihren eigenen Weg. Auch der sensible Mo leistet einiges, damit die Rettung gelingt. Die wunderschönen, durchgehend farbigen Illustrationen tragen viel zur besonderen Atmosphäre bei. Mit sanften Farben füllen die Insellandschaften und Unterwasserwelten zum Teil großflächig ganze Seiten, wieder andere sind komplett ohne Bild. Hübsche Zweige mit Sanddornbeeren zieren jeden Kapitelanfang. Wir empfehlen das Buch für Kinder ab 6 Jahren.
Da alles Wissenswerte über die Inselinge zu Beginn noch einmal kurz erklärt wird, kann man das Buch auch gut lesen, ohne Band 1 zu kennen. Hier könnt ihr aber auch noch einmal alles dazu lesen.
Kristina Scharmacher-Schreiber, Malin Hörl, Inna Inseling. Das Herz des Meeres (Band 2), Coppenrath Verlag 2022.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.