„Kinder! Kommt nörgeln, Essen ist fertig!“- Drei Kochbücher für Familien
„Kinder! Kommt nörgeln, Essen ist fertig!“ – So oder so ähnlich läuft das bei uns sehr häufig und ich glaube, vielen anderen Familien geht es ähnlich. Wenn es nach den Kindern ginge, würde man aus einem Repertoire aus drei Gerichten kochen, die sich immer wiederholen. Kommt etwas Neues auf den Tisch, wird mit der Gabel im Essen gestochert, mit Glück einmal probiert bis der Satz „Nee, das mag ich nicht!“ zu hören ist. In den letzten Jahren habe ich einen Vorrat an Kochbüchern für Familien angesammelt, in der Hoffnung, dort neue Gerichte zu finden, die den Kindern schmecken. Im Folgenden stelle ich euch drei besondere Kochbücher für Familien vor.
1. „Einmal Kochen für alle. Eine Familie, ein Essen“ – Julia Radtke
Die Autorin ist Mutter eines Sohnes und betreibt seit Jahren die Seite www.tiny-spoon.com, auf der sie gesunde und einfache Rezepte für die ganze Familie teilt. 2017 erschien ihr erstes Kochbuch, welches Familien eine Hilfe sein soll, Familienmitglieder unterschiedlicher Altersgruppen am Esstisch glücklich zu machen.
In einer kurzen Einleitung gibt sie Tipps zur Vorratshaltung und zum Einkaufen mit Kindern. Danach folgen direkt die Frühstücksrezepte, bei denen die Leser eine Auswahl an Müslis, Avocado–und Pancake-Rezepte finden. Die meisten Rezepte gehören zur Kategorie „Hauptmahlzeiten“, bei denen viel Wert darauf gelegt wird, dass man nicht stundenlang in der Küche steht. Verschiedene Salate, Pfannengerichte, Pestorezepte, Fisch- und Fleischgerichte und mehr werden hier vorgestellt, jeweils mit einem Bild zu jedem Rezept. Dazu gibt es Tipps, wie man diese Rezepte für breieseende Babys umwandeln kann, so dass man nicht zweimal kochen muss. Zum Schluss gibt es noch Rezepte für gesunde Snacks und Süßspeisen, die nicht allzu ungesund sind.
Fazit
Ich mag das Buch wirklich gerne und habe es oft in den Hand. Die Zucchini-Bites sind der Knaller, eigentlich wie alle Snacks (super sind auch die Zahn-Cookies für zahnende Babys/Kleinkinder). Die Hauptgerichte sind unkompliziert, kommen ohne viele exotische Zutaten aus und sind prima alltagstauglich und Desserts und Smoothies kamen hier auch gut an.. Ein empfehlenswertes Kochbuch für die ganze Familie!
2. „Gesund Kochen ist Liebe“ – Veronika Pachala
Die Autorin hat begonnen, ihre Ernährungsgewohnheiten zu verändern, nachdem bei ihrer Tochter im ersten Lebensjahr zahlreiche Lebensmittelunverträglichkeiten festgestellt wurden und sie zusätzlich bemüht war, besonders gute, gesunde und inhaltsreiche Nährstoffe anzubieten. 2013 fing sie sehr erfolgreich an mit www.carrotsforclaire.com zu bloggen und 2015 kam ihr erstes Kochbuch auf den Markt.
Auch hier beginnt das Buch mit einem kleinen Einblick in den Vorratsschrank, wo u.a. Nüsse, Quinoa, Öle, Kokosblütenzucker und diverse Superfoods zu finden sind.
Bei den Rezepten geht es los mit dem Frühstück und mit Smoothies, Müsli, Omelettes und einem wunderbaren Brotrezept. Den Snacks und kleinen Gerichten ist das nächste Kapitel gewidmet und man findet viele Salatrezepte, Suppen, Bratlinge und sehr leckere Wraps.
Bei den Hauptgerichten ist die Auswahl der Rezepte sehr vielfältig: bunte und frische Bowls, Risotto, Zucchinispaghetti, Fischrezepte und Lasagne mit Linsen findet man hier. Gesunde Süßspeisen und Keksrezepte, komplett ohne raffinierten Zucker, findet man im letzten Kapitel.
Fazit
Von der Gestaltung her ist dieses Kochbuch ganz wundervoll. Sehr schöne Fotos, gute Einteilung und ein übersichtliches Layout lassen einen das Buch gerne immer wieder in die Hand nehmen. Den Grundgedanken des Buches, gesunde Rezepte ohne Weizen, Kuhmilch und raffinierten Zucker anzubieten, finde ich auch sehr lobenswert. Wenn man etwas Geld in die Hand nimmt, lässt sich vieles eher Ungesunde durch Kokosblütenzucker, Rohkakaopulver oder Mandelmus ersetzen.
Für unsere Familie und unseren Alltag waren viele Rezepte aber wohl zu innovativ. Süßkartoffelspaghetti mit Ingwer, Zitronengras und Pilzen essen meine Kinder nicht und Quinoa, Datteln und Ziegenkäse wird hier auch komplett verweigert. Vielleicht fehlte auch einfach die Bereitschaft, von gewohntem, aber mittelmäßig gesundem Essen weg kommen zu wollen. Die Rezepte sind toll, aber man braucht einige „ungewöhnliche“ Zutaten und etwas experimentierfreudige Esser.
3. „Organic Cooking. Das Familienkochbuch. Saisonal, regional – einfach genial“ – Sabine Huth-Rauschenbach
Die Autorin hat es sich zum Ziel gemacht, ein unkompliziertes und undogmatisches Kochbuch mit Rezepten zu schaffen, bei denen wenn möglich saisonal und regional gekocht werden kann (und wenn mal nicht: entspannt bleiben!!) und die Kinder in der Küche mithelfen können. Gegliedert ist das Buch nach Jahreszeiten und darin in Breakfast/Teatime, Kleinigkeiten und warme Gerichte.
Im Frühling gibt es u.a. Powerbaguette, Eiersalat, Radieschenpesto, Kartoffelstampf und Tipps für den Osterbrunch. Im Sommer Erdbeer-Küchlein, Kermitbrot, Marmelade, Dinkelpizza, Burger vom Grill und Schönes für ein Mittsommerfest.
Im Herbst wird Sauerteigbrot gebacken, Früchteriegel selbst gemacht, Kürbiskuchen gebacken Wurzelgemüsechips hergestellt und Sauerkraut selbst gemacht. Im Winter wird es deftig mit Baked Beans, es gibt essbaren Weihnachtsbaumschmuck, absolut falschen Hasen und hausgemachte Bolognese.
Fazit
Die Rezepte sind bodenständig, sehr abwechslungsreich und bieten sehr viele neue Anregungen für die Familienküche. Tipps zur Mithilfe der Kinder in der Küche bei vielen der Rezepte runden den sehr gelungenen Eindruck ab. Das Layout ist übersichtlich, ich persönlich hätte mir vielleicht noch ein paar mehr Fotos der Gerichte gewünscht.
- Julia Radtke, Einmal Kochen für alle. Eine Familie, ein Essen, DK Verlag
- Veronika Paschala, Gesund Kochen ist Liebe. 80 ausgewogene und natürliche Rezepte, ZS Verlag
- Sabine Huth- Rauschenbach, Organic Cooking. Saisonal, regional – einfach genial, Trias Verlag
Als ich für 2 Kinder zu kochen hatte- war das nicht immer einfach.
Meine Kinder geboren 1971 und 1977.
Kochbücher waren Mangelware! Ich hatte 1 Kochbuch.(Wir kochen gut!)
Alles was ich über Kochen gelernt habe war so:
Meine Eltern hatten einen Bauernhof. Es waren 7 Personen zu Tisch.
Zuerst bekamen die Erwachsenen und der Besuch (War welcher da) dann die Kinder!
Ich kann nicht wirklich sagen, dass wir nicht auch verwöhnt wurden.
Hat mir als Kind was nicht so geschmeckt was auf den Tisch kam – durfte ich Kartoffeln und Sahne essen. Das ging immer!
Eine wichtige Regel war- Essen der Region/ Jahreszeit.(Was wir angebaut und haltbar gemacht hatten)
Da alle mit helfen mußten war uns Kindern sehr früh bewußt- das man kein Essen verschwendet!
Als Kind habe ich sehr viele Zuarbeiten für die Küche gemacht.
Vom Schälen des Obstes zum Einkochen für die Winterzeit.(Kirschen, Birnen , Äpfeln Pflaumen usw)
Da habe ich oft Stunden zugebracht diese Mengen zu bewältigen.
Arbeiteten meine Eltern auf dem Feld – hatten wir stets die Aufgabe Zuarbeit für das Familienessen zu leisten.
Meine Mutter hat dann nur alles verfeinert und abgeschmeckt. So habe ich kochen gelernt!
Im Grunde genommen recht gut!
Im Winter war dann immer etwas mehr Zeit und da hat mein Vater des öfteren gekocht!
Er konnte das ebenfalls sehr gut.
Von ihm habe ich viel über die Sauberkeit beim Kochen gelernt. Wenn er zum Beispiel die Butter gemacht hat.(Er hat sich dann stets ein Geschirrtuch um den Kopf gebunden! Damit keine Haare in die Butter beim Stampfen fallen!)
Auch beim Einkochen und Sterilmachen des Fleisches war Sauberkeit sehr wichtig.
Ich erinnere mich, das mein Bruder und ich von einer Nachbarin gelernt haben Pflaumenknödel zu kochen.
Ein sehr einfaches Rezept aus Böhmen, welches ich heute noch gern koche!
Das Buch meiner Schwiegertochter habe ich gelesen und merke sie hat einige von meinen Anregungen einfließen lassen!
Die Vielzahl der Kochshows nerven mich manchmal etwas .(Ich bin der Meinung : Ich lebe ja nicht um zu Essen – sondern esse um zu leben!)
Natürlich ist ein besonderes Essen etwas sehr wichtiges und auch schönes, dass habe ich auf meinen Reisen nach Asien gelernt!
Fazit:
Wichtig- die Kinder zum Mittun beim Essenkochen einbeziehen. Nicht nur manchmal!
Natürlich klappt manches oft nicht so und man hätte es selbst viel schneller und besser gemacht!
Nur so wird es kaum den Spruch geben: Kinder kommt nörgeln, das Essen ist fertig!
Was soll das?
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