„Legenden Alphabet“ – Ben Brooks, Quinton Winter
Vorbilder sind für Kinder etwas Wichtiges, seien es Menschen aus dem direkten Umfeld oder „Prominente“, deren Geschichte sie irgendwann einmal gehört haben. Ben Brooks und Quinton Winter haben mit dem „Legenden Alphabet“ zwei Bücher herausgegeben, in denen in kurzen Sätzen die eindrucksvolle Geschichte von jeweils 26 Menschen vorgestellt wird. Einmal gibt es die Beschreibung von „Mädchen, die die Welt verändert haben“ und von „Jungs, die ihren eigenen Weg gegangen sind“. Beide sind gleich aufgebaut und haben für jeden Buchstaben des Alphabets eine Person gefunden, mal weltberühmt, mal eher nur bekannt in ihrem Spezialgebiet. Auf jeden Fall sehr interessant anzuschauen.
Darum geht es
„Mädchen, die die Welt verändert haben“
Das Buch startet mit einer jungen Erfinderin, die etwas dafür getan hat, dass es in der Schule ihrer Freundin immer genug Licht zum Lernen gibt. Andere Frauen mit ihren Erfindungen haben hier ebenfalls ihren Platz gefunden. So entdeckte Elif Bilgin beispielsweise, wie man aus Bananen Plastik herstellt.
Manche Frauen sind auf der ganzen Welt bekannt, so wie die Sängerin Beyoncé, Greta Thunberg, Prinzessin Diana oder auch die pakistanische Aktivistin Malala, die inzwischen auch den Friedensnobelpreis erhalten hat. Auch Frauen aus vergangenen Jahrhunderten können ein besonderes Vorbild für Menschen von heute sein. Eine Rennfahrerin brauste im Jahr 1905 mit ihrem Auto allen davon und eine Krankenschwester setzte sich gegen alle Umstände für die Verbesserung der Zustände in Krankenhäusern ein. Olympe de Gouges musste sogar ihren Kampf für die Rechte der Frauen mit ihrem Leben bezahlen.
„Jungs, die ihren eigenen Weg gegangen sind“
Auch bei den Männern sind einige dabei, die man auf der ganzen Welt kennt: Albert Einstein, Charles Darwin oder der biblische David, der den Riesen Goliath bezwang. Wir finden hier mit Kylian Mbappé einen berühmten Fußballer, der sich für arme Kinder einsetzt sowie einen Entfesselungskünstler und verschiedene Entdecker aus vergangenen Zeiten.
Einige setzen sich dafür ein, dass Bildung für alle Kinder auf der Welt zugänglicher wird, andere, dass digitale Medien auch für einkommensschwache immer weiter verbreitet werden. Es gibt Legenden, deren Genialität zu deren Lebzeiten nicht erkannt wurde und wieder andere, die so Einiges in ihrer Gesellschaft bewegen konnten.
So hat es uns gefallen
Die Auswahl der verschiedenen Persönlichkeiten hat mir sehr gut gefallen. Hier ist die Spannbreite zwischen bereits verstorbenen und noch sehr jungen Personen und zwischen weltweit bekannten Idolen und eher regional berühmten Menschen sehr hoch. Viele davon waren mir bereits bekannt, von einigen – gerade bei den Männern – hatte ich zuvor noch nie gehört. Man kann Vieles aus den Lebenswegen dieser Menschen mitnehmen: wenn man es nur wirklich möchte, kann man auch gegen viele Umstände Schwieriges schaffen. Und manchmal kann man mit einfachen Mitteln schon anfangen, etwas Gutes auf der Welt zu bewegen.
Die Gestaltung, farblich wie illustratorisch, ist ebenfalls sehr gut gelungen und fällt auf jeden Fall ins Auge. Ob man die Bände in Männer und Frauen hätte trennen müssen, darüber kann man natürlich streiten. Ich hätte mir wohl ein paar mehr Informationen zu den einzelnen Personen gewünscht, aber für einen ersten Eindruck reicht es sicherlich schon. Wir empfehlen die beiden Bücher für Kinder ab dem Vorschulalter.
Ben Brooks, Quinton Winter, Legenden Alphabet. Mädchen, die die Welt verändert haben, Loewe Verlag 2020.
Ben Brooks, Quinton Winter, Legenden Alphabet. Jungs, die ihren eigenen Weg gegangen sind, Loewe Verlag 2020.