Mit Kindern über Depressionen sprechen: „Mamas graue Wolke“

Mit Kindern über Depressionen sprechen: „Mamas graue Wolke“

Oktober 24, 2025 0 Von Maike

[Werbung] Für viele Menschen in Deutschland gehören Depressionen – ihre eigenen oder die von Menschen in ihrem Umfeld – zu ihrem Alltag dazu, in welcher Form auch immer. Es kommen leider auch immer mehr dazu. Es ist wichtig, offen und ehrlich darüber zu sprechen, wie über alle anderen Krankheiten auch. Dabei sollte man auch Kinder nicht ausschließen und mit ihnen darüber reden, wenn Menschen in ihrer Verwandtschaft oder in ihrem Freundeskreis betroffen sind. Mit „Mamas graue Wolke“ von Lisa Wonka de Salazar und Lisa Rammensee ist nun ein sehr empathisches und behutsam erzähltes Bilderbuch erschienen, das Kinder ab ca. 4 Jahren mit diesem Thema bekannt macht.

Ein Kind im Kindergartenalter führt uns durch die Geschichte und berichtet von seiner Mutter, die sich immer so darüber gefreut hat, wenn es witzige Kunststücke vorführt. Sie konnte so richtig laut darüber lachen. Aber auf einmal ist alles anders. Obwohl Jona so einen lustigen Trick zeigt, muss Mama weinen. Sie betont, dass die das Kind sehr lieb hat, aber weint immer noch. Und das nun fast jeden Tag. Als es mit Papa in die Eisdiele geht, kann Mama auch nicht mitkommen und liegt fast die ganze Zeit im Bett.

Papa erklärt, dass es für sie nun ist, als hänge eine graue Wolke über ihr, die ganz viel Kraft kostet und sie oft zum Weinen bringt. Diese graue Wolke, die bei Mama Vieles so anders gemacht hat, wird wohl noch eine Weile bleiben. Das sei der Unterschied zu kleinen Sorgen – Wolken, die wir alle immer mal kennen. Als es Mama am nächsten Tag noch nicht einmal schafft, aufzustehen und mit zu, Kindergarten zu kommen, ist Jona selbst auch ganz schön traurig.

Mit den anderen Kindern möchte Jona nicht darüber sprechen, aber zusammen mit Papa teilen sie ihre Gefühle. Beide sind traurig, weil Mama mit der Wolke zu kämpfen hat und der Vater macht klar, dass man das natürlich sein dürfe. Das ändere auch nichts am Zustand der Mutter. Diese bekommt nun Hilfe von Ärztinnen und Therapeutinnen und manchmal hat sie nun schon Tage, an denen es ihr besser geht. Auch Jona kann dort Hilfe bekommen. Im Kindergarten verrät ein anderes Kind nun, dass sein Papa auch die dunkle Wolke kennt und die beiden können auch unter sich gut über die Situation sprechen. Nach einiger Zeit geht es Mama wieder besser und die Wolke ist verschwunden und sie können wieder wie früher am See spazieren gehen.

Das Buch ist wirklich wundervoll und eignet sich sehr gut, um mit Kindern über das Thema Depressionen ins Gespräch zu kommen. Wir blicken in die kindlichen Gefühle, Überlegungen und Sorgen, fühlen mit der Mutter und natürlich auch dem Vater. Dieser bemüht sich sehr, dem Kind alles genau und sehr behutsam zu erklären. Die liebevollen Illustrationen sprechen sowohl Große wie Kleine an und runden die ganz Geschichte wundervoll ab. Das Buch lässt sich natürlich auch gut im pädagogischen Kontext einsetzen, im Kindergarten oder in der Grundschule.

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