„Motte. Die klitzekleine Moorhexe rettet das Elfenschloss“ – Dirk Henning

Wenn man selbstbewusst den eigenen Weg geht, egal, was andere von einem denken oder sagen, das ist eine große Kunst. Doch manchmal kommt man ins Zögern, dann kommt doch die Grübelei, ausgelöst z.B. durch einen fiesen Kommentar von anderen. Im neuen Buch von Dirk Henning steht am Ende die schöne Botschaft, dass es immer gut ist, zu sich selbst und den eigenen Besonderheiten zu stehen. So macht es auch die niedliche Hauptfigur in „Motte. Die klitzekleine Moorhexe rettet das Elfenschloss„*, im schönen Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren.

Die kleine Motte geht ihren Weg

Die Hexe Motte lebt in einer gemütlichen kleinen Baumwohnung, die vollgestopft mit den herrlichsten Hexensachen ist. Genau passend für Motte, die auch wirklich klein ist. Das liegt daran, dass ihr Vater ein Elf ist und ihre Mutter eine Hexe. Als die draußen ein komisches Grollen hört, macht sie sich schnell fertig, schnappt ihren Weidenzweig und fliegt damit los in Richtung des Geräusches. Die Nachbarn, eine Igeloma mit ihren vielen Enkeln, hat das Geräusch auch gehört und tippt darauf, dass die Menschen wieder Bäume fällen. Aber es ist noch ein anderes Geräusch dabei, ein leises Heulen, das aus der Richtung kommt, in der die Elfen wohnen. Obwohl Motte die Elfen nicht gerne mag, weil sie von ihnen immer wegen ihrer Herkunft geärgert wird, fliegt sie dorthin.

Und tatsächlich, bei den Elfen gibt es ein Problem. Der Baum, in dem ihr Schloss hängt, droht gefällt zu werden. Als diese Motte sehen, sind sie zum einen ganz erbost über diese Tatsache – und über Motte. Sie schimpfen mit ihr, fragen, was sie hier bei ihnen wolle, mit ihren kleinen Flügeln und zotteligen Haaren. Traurig zieht sie sich zurück und ärgert sich über diese ständigen Stichelleien. Warum kann sie nicht ganz Hexe oder ganz Elfe sein? Schnell fängt sie sich aber wieder und bestärkt sich selbst, dass sie nunmal einfach Motte ist. Und Motte hilft, wo sie helfen kann. Selbst den blöden Elfen. Schnell geht sie zum Maulwurf, der ein genialer Erfinder ist.

Er erkennt die Gefahr und zeichnet einen Bauplan für eine Elfenschloss- Hebevorrichtung. Alle Tiere aus der Nachbarschaft helfen mit, die Igel flechten Seile und Motte trägt schwere Steine für eine Seilwinde. Gemeinsam schafften sie es, das Elfenschloss zu sichern und versuchten, es in einen anderen, stabilen Baum hinüber zu ziehen. Doch die Seilwinde bricht und das Schloss droht zu stürzen. Zum Glück ist Motte da! Ihr gelingt ein Zauber und sie lässt das Schloss höher und höher schweben und auf einem sicheren Baum landen. Alle jubeln und Motte sackt erschöpft zu Boden. Die Elfen verneigen sich dankbar vor ihr und noch lange wird man sich von diesem Tag erzählen.

Motte hilft, trotz allem

Die kleine Moorhexe Motte ist einfach liebenswert. Ein bisschen schmutzig, die Haare etwas wirr, die Flügel zu klein um damit zu fliegen. Wie eine Elfe sieht sie wirklich nicht aus. Wie eine Hexe aber auch nicht, dafür ist sie zu klein und auch ihre Zaubersprüche gelingen nicht immer so wie gewünscht. Motte ist grundsätzlich glücklich und zufrieden mit sich und der Welt, wärenda nur nicht die fiesen Sprüche und die Ausgrenzung durch die eingebildeten Elfen. Als diese in Gefahr geraten – und trotzdem auf Motte schimpfen – merkt man besonders ihr großes Herz. Obwohl sie sich zunächst natürlich ärgert und kurz zurück zieht, beschließt sie, die anderen Waldtiere zusammen zu rufen und eine Rettung der Elfen zu organisieren. Alle packen gemeinsam an, aber letztendlich ist es doch Motte, die alles zum Guten wendet. Und die Elfen? Die danken ihr, verneigen sich hochachtungsvoll und sehen sie nun hoffentlich mit anderen Augen.

Die Illustrationen sind absolut liebenswert und niedlich, die anderen Waldtiere einfach sympathisch und auf den vielen Bildern gibt es eine Menge zu entdecken. Die Elfen sind klar in der Rolle der Unsympathen und kommen da auch nie so wirklich heraus, aber das macht nichts. Umso netter findet man die kleine Motte! Wir empfehlen dieses niedliche Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren.

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Dirk Henning, Motte. Die klitzekleine Moorhexe rettet das Elfenschloss, Sauerländer Verlag 2021.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

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