„Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt“ – Gerda Raidt
„Zero Waste“, „plastikfrei“, „Müllvermeidung“ – diese Begriffe sind momentan in aller Munde, zum Glück! Um endlich etwas gegen die Flut von (Plastik-) Müll zu unternehmen, der so stark Landschaft und Meere verschmutzt, muss jeder etwas tun. Und damit die nächsten Generationen es besser anpacken als wir, muss schon bei den Kleinen ein Bewusstsein für die Thematik geschaffen werden. In „Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt“ von Gerda Raidt lernen (nicht nur) Kinder ab ca. 5 Jahren alles, was man über die Entstehung von Müll, dessen Entsorgung und Vermeidung wissen muss [Rezensionsexemplar].
Zunächst einmal wird verdeutlicht, dass wir fast alle ständig Müll produzieren und dieser Müll in verschiedene Kategorien eingeteilt werden kann. Es werden Beispiele für Recyclingkreisläufe gegeben (Glas, Papier, Kompost) und dargestellt, was mit Müll geschieht, bei dem das nicht so leicht möglich ist (Plastik, Restmüll, Giftmüll). Hierbei werden die Gefahren von Atommüll, auch mit Blick auf die immens lange Halbwertszeit, besonders thematisiert. Hier finde ich besonders den Gedanken interessant, dass es ein Problem sein kann, Menschen in der Zukunft vor den tödlichen Gefahren zu warnen.
Auf den folgenden Seiten wird erläutert, dass das Müllproblem früher, noch zu Zeiten unserer (Ur-) Großeltern, aufgrund eines anderen Lebenswandels nicht so beherrschend war. Viele Dinge wurden wieder und wieder repariert anstatt weggeworfen und Verpackungen in dem Maße gab es nicht.
Heute, so wird den Lesern verdeutlicht, ist überall auf der Welt und sogar im Weltall Müll zu finden. Noch gute Lebensmittel werden weggeworfen, vieles ist nur einmal verwendbar, Reparaturen vieler Geräte lohnen sich nicht und viele Leute möchten immer neue, modernere Dinge besitzen.
Zum Ende des Buches wird schonungslos gezeigt, wohin unser Müll gelangt, sei es in das Meer oder auf Deponien, auf denen sogar Kinder unter Einsatz ihrer Gesundheit nach noch Brauchbarem wie z.B. Kupferleitungen suchen.
Es folgen mögliche Lösungsvorschläge, die jede*r Einzelne im Alltag umsetzen kann: Mehrwegflaschen statt Einweg kaufen, mehr Unverpacktes kaufen, auf Langlebigkeit setzen, Dinge reparieren, leihen oder gebraucht kaufen. All das mit dem Ziel, sowenig Müll wie möglich zu machen. Hier werden in Sprechblasen auch immer wieder mögliche kritische Gegenstimmen zu einer solchen achtsamen Lebensweise präsentiert, die man im Alltag nur zu häufig hört und die einem nach längerer Überlegung fast absurd erscheinen. Eigentlich sollten alle Menschen das eine Ziel haben: der Müll muss weg.
Fazit
Dieses Buch hat alles, was man sich zu dem Thema wünschen kann. Umfassende, interessante und verständliche Informationen, die in kurzen Texten verpackt sind und die den Alltag eines jeden betreffen. Viele bunte, anschauliche Illustrationen, die helfen, dies alles kindgerecht zu erklären. Nach der Lektüre wird man (hoffentlich) anders an viele alltägliche Bereiche heran gehen, Kinder wie Erwachsene, die sich das Buch eigentlich ebenso anschauen sollten. Für Kinder ab 5 Jahren ist das Buch sicherlich mit Unterstützung einsetzbar, für das höhere Grundschulalter sicherlich auch so verständlich.
Der Verlag Beltz&Gelberg geht hier bei diesem Buch übrigens mit gutem Beispiel voran und druckt zu 100% auf Recyclingpapier und verkauft das Buch ohne Folienkaschierung.
Gerda Raidt, Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt, Beltz & Gelberg, 14,95€.
https://www.beltz.de/kinder_jugendbuch/produkte/produkt_produktdetails/39257-muell.html
[…] anstellen. Die Illustrationen gefallen usn wirklich gut, den Stil von Gerda Raidt kennen wir schon hierher. Wir empfehlen das Buch 5 Jahren, aber vor allem für das Grundschulalter ist es interessant […]