Die besten Kinderbücher für den Herbst

Die besten Kinderbücher für den Herbst

September 13, 2021 0 Von Maike

Der Herbst steht vor der Tür, das wir nun immer deutlicher. Morgens liegt schon ein feiner Nebel auf den Feldern und man braucht auf dem Weg zu Arbeit, Schule oder Kita eine Jacke. Die Hagebutten leuchten strahlend rot in den Sträuchern und bei manchen Apfelbäumen kann schon fleißig geerntet werden. Wir sind große Fans von jahreszeitlichen Büchern, die am besten auch noch an einer Stelle gebündelt den Kindern dargeboten werden. Da gibt es das Hängeregal, in dem man die Herbstbücher schön greifbar und sichtbar mit dem Cover nach vorne präsentieren kann. Oder man greift zu einem Korb oder einer Holzkiste und packt dort die Bücher passend zur jeweiligen Jahreszeit gesammelt hinein. Wir möchten euch nun einige Bücher vorstellen, die ganz wunderbar zum Herbst passen. Vielleicht ist ja etwas für euch dabei!

Herbstbücher für die kleinen Leser*innen

„Wieso? Weshalb? Warum? junior: Was machen wir im Herbst?“

Gerade für die ganz jungen Leser*innen sind wir große Fans der „Wieso? Weshalb? Warum? Junior“ Reihe. Themen, die Kinder definitiv interessieren, kindgerechte und sehr ansprechende Illustrationen sowie viele Klappen, hinter denen es eine Menge zu entdecken gibt. Natürlich gibt es auch ein Buch dieser Reihe zum Thema Herbst, das eigentlich in keinem Herbstregal für Kindergartenkinder fehlen sollte.

Ravensburger Verlag

Alle typischen Feste und Aktivitäten, die den Herbst für uns ausmachen, lassen sich hier wieder finden. Gestartet wird mit dem Halloween – Fest, was immer mehr Kinder (und Erwachsene) fasziniert. Auch die Tradition des Laterne – Laufens bzw. des St. Martin – Festes wird mit kurzen Texten kindgerecht erklärt. Aber auch der ganz normale Herbstalltag kommt nicht zu kurz, denn man begleitet zwei Kinder bei ihren herbstlichen Beschäftigungen. Da werden Drachen steigen gelassen, geschaut, was Tiere und Bäume im Herbst so machen und auch überlegt, was man im Herbst anziehen sollte. Kinder ab zwei Jahren sind begeistert von diesen Büchern und erkennen sich und ihren Alltag in vielen Dingen wieder. Die Seiten sind aus stabiler Pappe, die Klappen ebenso. Allerdings muss beim Aufklappen schon ein wenig darauf geachtet werden, dass sie nicht heraus gerissen werden. Deswegen würde ich die Bücher auch noch nicht zu früh den Kindern in die Hand geben.

Andrea Erne, Susanne Szesny (Illustration), Was machen wir im Herbst? Wieso weshalb warum Band 61, Ravensburger Verlag 2017.

„Rita und Kroko suchen Kastanien“

Für kleine Kastanien – Sammelfreunde ist hier das perfekte Buch*. Die selbstbewusste Rita aus „Rita und Kroko suchen Kastanien“ von Siri Melchior liebt es ebenfalls, mit ihrem Freund Kroko in den Wald zu gehen und Kastanien zu sammeln und sie kennt sich auch gut aus. Sie erklärt Kroko, dass man aufpassen muss, dass man nicht verloren geht, dass man keine giftigen Pilze essen darf, dass man sich warm anziehen muss, um sich nicht zu erkälten und vieles mehr. Kroko hört auf seine Freundin und achtet auf alles, bis sich Rita selbst im Wald verläuft, weil sie immer tiefer in den Wald hinein läuft, weil es dort so viele Kastanien gibt.

Kroko wartet eine Zeit an einer Stelle, wie Rita es ihm gesagt hat, doch dann geht er los, um seine Freundin zu suchen. Er findet sie tief im Wald und sie schaffen es auch dank eines cleveren Tricks, den Weg wieder hinaus zu finden.


Ein niedliches und in bunten Herbstfarben illustriertes Buch über Freundschaft und Gebraucht-Werden für Kinder ab drei Jahren, bei dem man die Protagonisten sofort ins Herz schließt.

Siri Melchior, Rita & Kroko suchen Kastanien, Beltz & Gelberg 2019.

„Der Blätterdieb“

Die Blätter werden bunt – wie faszinierend! Für Klein wie Groß ist es jedes Jahr ein ganz besonderes Schauspiel der Natur, wenn sich die Kronen der Bäume von grün zu rot und gelb färben und dann nach und nach zu Boden fallen. Ein kleines Eichhörnchen wundert sich nun in „Der Blätterdieb“, wohin die ganzen schönen Blätter denn nun verschwinden. Ob da ein Dieb am Werk ist?! Ganz erschrocken macht es sich auf den Weg zu seinem Freund dem Vogel, der das Eichhörnchen aber beruhigen möchte. Das sei im Herbst ganz normal und gehöre einfach dazu. So weit, so gut, aber am nächsten Morgen sind schon wieder mehr Blätter verschwunden.

Der Blätterdieb muss also noch am Werk sein, das ist ihm klar. Da er sich so gar nicht beruhigen lässt, macht sich der Vogel nun zur Aufgabe, ihm zu zeigen, wer wirklich für das Verschwinden der Blätter sorgt. Am Ende erfahren die Kinder noch auf einer Doppelseite zusätzlich spannende Fakten über den Herbst. Die Geschichte kommt mit wenig Text aus und lebt vor allem von den witzigen und niedlichen Illustrationen. Auch die Geschichte an sich ist einfach amüsant und die kleinen Leser*innen fiebern mit. Vielleicht können sie selbst dem Eichhörnchen schon vor der Auflösung zurufen, dass gar kein Dieb am Werk ist! Niedlich für Kinder ab 3 Jahren.


Alice Hemming, Nicola Slater (Illustration), Der Blätterdieb, aus dem Englischen von Jennifer Gomber, Baumhaus Verlag 2020.

„Zehn Blätter fliegen davon“

Es ist Herbst und an einer Weide werden die Blätter bunt und lose. Ein Sturm kommt und reißt alle zehn Blätter eines Zweiges davon. Der Weg jedes der zehn Blätter wird nun weiter verfolgt. So landet zum Beispiel ein Blatt in einem Bach und wird zum Boot für eine Heuschrecke, ein Blatt wird im Eichhörnchennest eingebaut und aus einem wird das Segel eines Nussschalenbootes. Das letzte Blatt bleibt in der Nähe des Baumes, wird von einem Regenwurm gefressen, wieder ausgeschieden und somit Dünger für den Baum. Somit ist der Kreislauf geschlossen und im nächsten Frühjahr hat der Zweig wieder zehn Blätter.

Ein ganz ruhiges Naturbuch* mit schönen, nicht überladenen Zeichnungen und wenig Text, das Kinder ab ca. drei Jahren den Kreislauf der Natur näher bringt und gleichzeitig nah an ihrer Lebenswelt ist. Ideal auch für die Arbeit in der Kita oder dem Kindergarten, wenn Blätter gesammelt werden und damit gebastelt wird.

Anne Möller, Zehn Blätter fliegen davon, Atlantis Verlag 2008.

„Regen“

Ein Junge sieht zuhause aus dem Fenster, dass es draußen regnet. Er mag Regen* und möchte sofort nach draußen, um in die Pfützen springen zu können. Aber sein Opa, mit dem er zusammen im Haus ist, möchte lieber warten, bis der Regen aufgehört hat und noch einen Brief zuende schreiben. Der Junge schaut also weiter aus dem Fenster und verliert sich in einer Phantasiewelt voller Gondeln und Abenteuer. Er wünscht sich sehr, einmal nach Venedig zu reisen. Irgendwann hat der Regen dann endlich aufgehört, der Opa hat seinen Brief fertig geschrieben und beide gehen endlich nach draußen, um den Brief wegzuschicken. Draußen sieht es nach dem Regen aus, als wäre alles eine große Wasserwelt. Dann beginnt eine Reise, bei der Fantasie und Realität zu verschwimmen scheinen.

Beide fahren mit dem Jungen als Kapitän mit einer Gondel durch eine bunte, lebendige Welt, die an Venedig und seinen Karneval erinnert. Es fängt wieder leicht an zu regnen, so dass sie doch noch Regentropfen fangen können. Irgendwann kommen sie am Briefkasten an und der Junge darf den wichtigen Brief sogar einwerfen. Zuhause wieder angekommen, machen die beiden es sich bei einem Kakao gemütlich und hoffen darauf, dass es am nächsten Tag wieder regnet.

Eigentlich beschreibt das Buch, das für Kinder ab 4 Jahren geeignet ist, eine banale Alltagssituation, wie wir sie alle kennen. Der Junge möchte nach draußen und etwas erleben, der Opa möchte eher seine Ruhe bzw. etwas erledigen. Am Ende haben beide ihren Spaß, ebenso wie die Leser, die sich etwas auf die Vermischung von Vorstellung und Realität einlassen müssen. Das Buch kommt mit wenig Text aus, was aber völlig passend ist, weil die Illustrationen so verzaubern. Das Cover ist schon toll gestaltet, man kann die Regentropfen wirklich fühlen. Und nach der Lektüre ist klar, dass es kein schlechtes Wetter gibt und man selbst bei Regen die tollsten Dinge erleben kann.

„Das Apfelwunder“

Die Natur bringt schon viel hervor, worüber sich staunen lässt. Im Herbst fällt schon den Kleinsten auf, dass nun die Bäume voll mit kleinen Wunderdingen hängen – Obst, Nüsse, Kastanien. Ein Pappbilderbuch mit kreativen und ganz besonderen Spiel- , Klapp- und Schiebeelementen ist „Das Apfelwunder„*, das uns ein Wunderwerk der Natur präsentiert.

Im Winter ein kahler Baum, zarte Knospen und Blüten im Frühling, dann eine kleine grüne Frucht, endlich ein praller, roter Apfel. Dieses Naturwunder wird in naturgetreuen Bildern und mit meisterhafter Papierfalttechnik in ein zauberhaftes Buch gebannt. Mit ausgeklügelten Schiebern und Klappen kann die Sonne den Schnee schmelzen lassen, die Blüten öffnen sich und aus dem Fruchtknoten wächst ein prächtiger Apfel heran. Ein Kunstwerk, das Kinder und Erwachsene zum Staunen bringt und für alle Naturliebhaber das richtige Geschenk ist.

Hans-Christian Schmidt , Andreas Nemet, Das Apfelwunder, Sauerländer Verlag 2016 (ab 24 Monaten)

Herbstbücher für Kinder ab 5 Jahren

Was raschelt da im Laub?“

Hier haben wir ein wunderschön illustriertes Sachbuch* mit zahlreichen spannenden Informationen rund um Tiere und Natur im Herbst und die vielen Veränderungen, die diese Jahreszeit mit sich bringt. Vieles im Garten beginnt sich zu verändern: die Blätter werden bunt, Tiere sammeln Futter für den Winter und die Zugvögel verlassen die Gegend in Richtung Süden. Ein Igel, den man durch das Buch hindurch auf seiner Expedition durch den Garten begleitet, zieht bald in einen großen Laubhaufen ein und auch viele Insekten machen sich so langsam bereit für den Winter. Das Eichhörnchen legt in einer Baumhöhle ein großes Futterdepot an und eine Spitzmaus futtert sich eine dicke Speckschicht an.

Manche Tiere haben schon ein Nest für den Winter gebaut, so wie die Haselmaus, die in einem Erdloch einen langen Winterschlaf macht. Auf jeder Doppelseite kann eine Seitenhälfte ausgeklappt werden. Unter der Klappe finden sich noch viele zusätzliche Sachinformationen zum Thema Herbst und Natur. Was verändert sich beim Laubbaum im Jahresverlauf und was tummelt sich alles in der Erde? Welche Gefahren müssen Maus und Igel im Garten fürchten? Und wer lebt alles unter der Baumrinde? Zum Igel und Eichhörnchen gibt es einen kleinen Steckbrief und auch kleine Insekten werden nochmal näher vorgestellt.

Das Buch ist einfach ist einfach ganz wundervoll! Ganz klar fallen als erstes die fantastischen Illustrationen auf: farbenfroh, detailliert und naturgetreu. Jana Walczyk hat die ganze Blüten-und Farbenpracht des Herbstes auf jeder Doppelseite imposant wiedergegeben. Es gibt ganz viel zu entdecken und es macht einfach ganz viel Spaß, darin zu blättern. Ganz viele Tiere, die man besonders mit dem Herbst verbindet, finden sich hier wieder. Die kurzen Texte, in denen die Sachinformationen dargeboten werden, lassen sich auch schon mit Kindern ab 4 Jahren gut lesen. Mit den Zusatzinformationen unter den Klappen ist das Buch auch noch prima für die 1. und 2. Klasse (und noch darüber hinaus) geeignet.

Jana Walczyk, Was raschelt da im Laub?, Edition Nilpferd Verlag 2020.

„Herbstlaub und Laternenlicht. Geschichten, Gedichte und Lieder zum Herbst“

Dieses Buch* ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, Liedern und Gedichten zum Thema Herbst, die im edlen Halbleinen -Einband daher kommt. Vor allem Freund*innen von klassischen Texten werden hier auf ihre Gunsten kommen, aber es sind auch Bastel- und Backanleitungen dabei. Im ersten Teil finden sich viele Lieder und Gedichte, die sich mit dem „Herbstlaub“ beschäftigen und die von bekannte Autoren wie Mörike, Storm und Guggenmos geschrieben wurden. Die Fabel von der Grille und der Ameise fehlt hier natürlich auch nicht. Zum Basteln und Backen gibt es hier noch Anleitungen für Igelkekse und eine hübsche Blättergirlande.

Im Kapitel zum“ Laternenlicht“ dürfen natürlich die bekanntesten Martinslieder nicht fehlen. Zudem gibt es eine Nacherzählung der Geschichte St. Martins und ein Rezept für Martinsgänse. Für den „Herbstwind“ geht man mit den Kindern von Bullerbü nachts auf den Heuboden und zieht mit Niels Holgersen und den Gänsen zurück in Richtung Süden. Gedichte und Lieder von Krüss, Hoffmann von Fallersleben und Morgenstern runden das Ganze ab. In „Danke, lieber Herbst“ stehen Äpfel und Kürbisse im Vordergrund. Man kann ein Rezept für Kürbissuppe nachkochen, eine Geschichte von Ursula Scheffler über einen Riesenapfel lesen und hören, was Herr von Ribbeck mit einem Birnenbaum zu tun hat.

Barbara Korthues, Herbstlaub und Laternenlicht. Geschichten, Gedichte und Lieder zum Herbst, Annette Betz Verlag 2020.

Holunderweg: Herbst im Holunderweg:

Kennt ihr schon den Holunderweg*? Dort wohnen mehrere Familien mit ihren insgesamt acht Kindern, die alle sehr froh sind, dass sie sich haben. Hier wird es nie langweilig, ganz besonders nicht in der Herbstzeit, wo man so viele schöne Sachen erleben kann. Es gibt das Erntedankfest, Laternenumzüge zu St. Martin oder geschnitzte Kürbisse zu Halloween. Zusammen haben die Kinder aus dem Haus einen eigenen Verkaufsstand auf einem Hofflohmarkt und verkaufen so einiges mit viel Spaß. Ansonsten ist aber auch noch viel los. Ein Igel wird gerettet, Babykaninchen werden bewundert und zusammen halten sie Ausschau nach Gespenstern auf dem Dachboden.

Wer gerne Alltagsgeschichten (vor-) liest, ist hier genau richtig. Es geschieht nichts „ganz Besonderes“, sondern etwas, das die meisten Kinder auch so in ihrem Alltag erleben könnten. Vieles Typische rund um den Herbst wird in den einzelnen Kapiteln aufgegriffen. Die Kinder gehen gemeinsam durch den Alltag, bewältigen kleine Probleme und Streitereien und genießen die Highlights des Herbstes. Es kommt beim Lesen ein richtig wohliges und schönes Herbstgefühl auf, dass man aus der Kindersicht heraus erlebt.

Durch die liebenswerten farbigen Illustrationen, die im ganzen Buch zu finden sind, wird das Ganze noch verstärkt. Auf die Abbildung der Vielfalt unserer Gesellschaft wird zum Teil geachtet (eine alleinerziehende Mutter mit Kind, eine Nachbarin lebt in fester Partnerschaft mit ihrer Freundin), an anderer Stelle hätte man sich hier noch etwas mehr gewünscht (z.B. Kinder mit Migrationshintergrund). Nette Vorlesegeschichten für Kinder ab 6 Jahren, von denen es auch noch Bücher zu den anderen Jahreszeiten gibt.


Martina Baumbach, Verena Körting (Illustration), Herbst im Holunderweg, Gabriel Verlag 2015.

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Die Bücher wurden uns als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt.

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