Neu als Bilderbuch: „Lotta zieht um“ – Astrid Lindgren
„Lotta zieht um“ ist ein Astrid Lindgren – Klassiker, den wahrscheinlich die meisten von euch kennen. Als Teil der Kinder aus der Krachmacherstraße ist Lotta eine ganz besondere Persönlichkeit, so selbstbewusst wie auch kreativ und mutig. Bei ihr ist immer etwas los! Der 1961 erstmals erschienene Klassiker ist nun mit neuen Bildern von Cecilia Heikkilä wieder aufgelegt worden, die die ganze Atmosphäre der liebenswerten Geschichte besonders gut einfangen. Das Ganze passt für Kinder ab 4 Jahren.
An diesem Tag wacht die fünfjährige Lotta sehr ärgerlich auf. Sie hat geträumt, dass ihre älteren Geschwister Jonas und Mia- Maria sie geärgert und ihr Plüschschwein Teddy gehauen haben. Danach läuft auch alles schief. Mama möchte, dass sie den kratzigen Strickpullover von Oma anzieht und verbietet ihr, das schöne Sonntags – Samtkleid zu tragen. Dann bleibt sie lieber in Unterwäsche! Auch den Kakao, den Mama ihr nun anbietet, möchte sie nicht trinken – allerdings nur, damit Mama schön ärgerlich wird. Hunger hätte Lotta schon! Der Streit geht weiter und keine der beiden will nachgeben. Das Mädchen fängt an, wütend zu schreien und auf die Mutter zu schimpfen. Dann nimmt sie sich eine Schere und schneidet Löcher in den verhassten Pullover – was dann doch ein wenig zu einem schlechten Gewissen führt. Als Mama nun einkaufen gehen möchte, würde Lotta gerne mitkommen, kann es aber aufgrund des zerstörten Pullovers nicht. Sie sieht nur noch einen Ausweg: sie muss ausziehen, am besten zu Tante Berg nebenan.
Die alte Nachbarin nimmt Lotta liebevoll auf, gibt ihr zu verstehen, dass sie ihre Sorgen ernst nimmt und bietet ihr an, sich das Gartenhaus gemütlich einzurichten. Ein paar Möbel stehen schon dort, Bettdecken und Kissen sind schnell gefunden und eine alte Puppe mit wunderschönen Kleidern ist auch noch dabei. Dort möchte Lotta nun einen eigenen Haushalt führen, mit Staubwischen, Dekorieren und allem drum und dran. Am Nachmittag kommen ihre Geschwister und ihre Mutter zu Besuch und bringen ihr ein kleines Geschenk zum Einzug. Als dann alle wieder im anderen Haus sind und die Nacht heran naht, fühlt sich Lotta doch unwohl und überlegt, was ihre Familie nun alles macht und ob die anderen sie vermissen. Das Mädchen fängt an zu weinen und versucht, sich mit Singen zu beruhigen, als ihr Vater im Zimmer steht, in die Arme nimmt und dann hinüber in ihr Haus trägt. Dort wartet auch schon ihre Mutter. Beide entschuldigen sich gegenseitig für ihr Verhalten, bevor Lotta in ihrem Bett einschläft.
Ich mag die Geschichte sehr, auch wenn man sie heute so wahrscheinlich nicht mehr schreiben würde. Wörter/Sätze wie „Du Dummer“, „Ich verprügle Jonas“ oder „Wie war Mama dumm“ würden es kaum mehr in einen Text schaffen. Da gäbe es viel zu viele entsetzte elterliche Kommentare und Sorgen. Schaut man sich aber den wirklichen Alltag an, trifft der Text auch heute noch den Nerv der Kinder. Ja, Geschwister prügeln sich mal (bzw. möchten sich prügeln), ein Kind beschimpft mal seine Eltern und diese setzten auch mal Regeln konsequent um – auch wenn das Kind dann sauer ist.
Wir lesen in dieser Geschichte von Wut und Trotz, kindlichen Übersprungshandlungen und starker Entschlossenheit. Die Mutter schafft es, gleichzeitig konsequent zu sein und die kindliche Position ernst zu nehmen. Ein Buch, bei dem sich viele Kinder sicherlich abgeholt fühlen. Die neuen Illustrationen sind äußerst atmosphärisch und geben der alten Geschichte einen neuen Anstrich, ohne den Charme zu verlieren.
Astrid Lindgren, Cecilia Heikkilä, Lotta zieht um, Oetinger Verlag 2024.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
*“Was raschelt da im Laub?“: Eines der schönsten Kinderbücher zum Herbst! Mit traumhaft schönen Illustrationen schauen wir in den herbstlichen Wald, auf Pflanzen und Tiere und bekommen im Text und unter den Ausklappseiten viele Sachinformationen rund um dieses Thema. Ab ca. 5 Jahren. *2Das Kastanienwunder“: Ein ganz raffiniertes und wunderschönes Pappbilderbuch mit stabilen Elementen zum Ziehen, Schieben und Klappen. Wenn sich das Laub langsam bunt färbt, freuen sich viele Kinder auf den goldenen Herbst. Dazu gehören natürlich unbedingt auch die Kastanien, die wie kleine Schätze an den Zweigen hängen und irgendwann zu Boden fallen. In naturgetreuen, zarten Bilder können wir dieses Naturwunder bestaunen. *“Ach, du dicke Nuss!“: Das kleine Eichhörnchen hat eine riesengroße Nuss gefunden und sucht nun den besten Platz, um diese zu verstecken. Doch das ist gar nicht so einfach! Mal zerstört es dabei die Gänge des Maulwurfs, mal trifft es zufällig auf die Wohnung des Fuchses, der Nuss und Hörnchen appetitlich findet. Das kleine Tier sucht tapfer weiter, lässt sich nicht entmutigen und findet irgendwann doch den perfekten Platz. Und dieser ist so perfekt, dass es gleich überlegt, die Nuss absichtlich zu vergessen, damit dort der schönste Baum überhaupt wachsen kann. Niedlich und witzig gemacht, ab 4 Jahren. *“Im Herbstwald“: Wehmütig blickt der Fuchs in die Landschaft, bei der so langsam aber sicher die Farben des Herbstes abzeichnen. Bald werden alle Äpfel verschwunden sein, weiß die Maus. Der Rabe erinnert düster daran, dass ganz bald der Winter kommen wird. Zum Glück ist das Eichhörnchen positiver gestimmt und weist darauf hin, wie schön bunt und sonnig der Herbst noch ist. Nach einem Sturm kommt die Sonne wieder und der Boden liegt voller Leckereien. So ein schöner Herbst. Sehr stimmungsvoll, ab 4 J. *“Es wird Herbst hier im Wald“: So langsam ändert der Wald sein Aussehen. Die Blätter färben sich bunt, Kastanien fallen von den Bäumen und überall sind Pilze zu sehen. Natürlich sind auch viele Tiere unterwegs, die sich für den Winter satt fressen oder schon Futter für die kalte Jahreszeit verstecken. Zuckersüße Illustrationen, stimmungsvolle Farben, ab 18 Monaten.