„Olavi. Ein Otter ist kein Hasenfuß“

„Olavi. Ein Otter ist kein Hasenfuß“

Oktober 30, 2020 0 Von Maike

Wenn man gerne mal mutig sein sein möchte, aber das gar nicht so einfach ist, wie gedacht, kann das schon traurig machen. So geht es jedenfalls dem kleinen Otter in „Olavi. Ein Otter ist kein Hasenfuß“ von Anu und Friedbert Stohner und Katja Gehrmann. Denn zum Mutigsein braucht man nicht nur die passende Einstellung, sondern auch eine gute Gelegenheit, um dieses zu beweisen. Und die bekommt Olavi, nur etwas anders als geplant.

Das erlebt der kleine Otter Olavi

Die Geschichte der Freunde

Im Tausend- Seen – Land lebt der kleine Otter Olavi, der sich fast jeden Tag mit seinen Freunden, dem Hasen Lasse und dem winzig kleinen Elch Erkki, trifft. Sie toben gerne am Fluss herum und werfen sich zum Spaß Schimpfwörter an den Kopf, bis sie sich vor Lachen auf den Boden werfen. Olavi liebte es auch, wenn seine beiden Freunde ihm eine selbst erlebte Geschichte erzählen, und zwar immer die Gleiche. Es ist die Geschichte, wie Erkki und Lasse ganz alleine den Wölfen entgegengetreten sind und überlistet haben, so dass sie nicht deren Gebiet erobern. Und er möchte so gerne eines: auch einmal solch ein Held sein!

Ein Plan für Olavi

Manchmal ist er deswegen sehr traurig und zog sich einige Zeit zurück. Die beiden Freunde wollen etwas dagegen tun und denken sich einen Plan aus: sie müssen Olavi nur eine noch spannendere Geschichte erzählen, so dass er die, die ihn immer traurig macht, nicht mehr hören möchte. Problem gelöst! Die beiden denken sich also super spannende Geschichten aus, von Monstern und Wölfen, und erzählen sie Olavi. Aber umsonst, er findet die Geschichten ok, möchte aber lieber noch die altbekannte hören. Und der Plan mit den Geschichten geht noch mehr schief, als sie von einem Monster im Schwarzen See erzählen und Olavi irgendwie nur noch traurig zu sein scheint.

Sie finden heraus, dass Olavi seit dieser Geschichte jeden Abend am Ufer des Sees sitzt, in die Dunkelheit starrt und auf das Ungeheuer wartet. Und wie die beiden so sind, kommt auch schon wieder die nächste Idee: sie verkleiden sich mit Hilfe eines Baumstammes als Seeungeheuer, um Olavi damit die Chance zu geben, sich als Held zu beweisen und das Monster zu vertreiben. Doch das wird ganz schön schwierig: ein Unwetter bricht herein und beide treiben auf dem Baumstamm mitten auf den See hinaus. Und nun ist es tatsächlich an Olavi, seinen Mut zu beweisen. Nicht im Kampf gegen ein Ungeheuer, wie er zunächst denkt, sondern um seine Freunde zu retten.

So gefällt uns das Buch

Ich habe zwei bis drei Kapitel gebraucht, um mit dem Buch war zu werden, aber dann gefiel es mir richtig gut. Gerade am Anfang werfen sich die Tiere aus Spaß Schimpfworte um die Ohren. Das sind so welche wie „Pappnasen“ oder „Flitzpiepen“, also nicht allzu wild. Aber das muss man mögen. Olavi macht die selbst erlebte Abenteuergeschichte seiner Freunde immer wieder traurig, aber trotzdem mag er sie immer wieder hören. Erst habe ich überlegt, ob Kinder diese Traurigkeit des Otters, der gerne mal etwas beweisen möchte, aber es nicht schafft, nachvollziehen können. Und ob sie verstehen können, warum er dann gerne in solchen Phasen für sich sein möchte. Aber wahrscheinlich die meisten Kinder haben so etwas schon einmal empfunden – denn auch solche traurigen Momente gehören dazu.

Zum Glück hat Olavi ganz tolle Freunde, die sich eine ganze Menge einfallen lassen, um ihm zu helfen und ihn aufzumuntern. Dazu scheuen sie keine Mühe, aber leider geht der Plan nicht ganz auf. Als dann die Freunde in Not kommen, kann Olavi endlich beweisen, was in ihm steckt. Er überwindet sich und rettet sie aus eigenen Kräften! Das Buch ist durchgehend farbig illustriert, und das wirklich sehr ansprechend. Wir empfehlen es zum Vorlesen ab 5 Jahren.

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Anu und Friedbert Stohner, Katja Gehrmann (Illustration), Olavi. Ein Otter ist kein Hasenfuß, Sauerländer Verlag 2020.

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